den etwa 1200 bekannten Arten, welche zum gr??ten Teil in den Tropen Amerikas und Asiens, zum Teil auch in den Tropen und Subtropen der übrigen Kontinente heimisch sind, vereinzelt auch bis in die warmen gem??igten Zonen vordringen, sind ca. 600 Arten in Kultur. Etwa der vierte Teil dieser letzteren l??t sich frei im Zimmer kultivieren; die übrigen verlangen Glasbedeckung.
[Illustration: Livistona chinensis]
Alle Palmen wollen im Zimmer reichlich Licht, wenn auch nicht immer direkte Sonne; im Gegenteil gedeihen nicht wenige an einem sonnenfreien Platze besser als an einem sonnigen Fenster. Ferner brauchen s?mtliche Palmen w?hrend der Vegetation sehr viel Wasser und reichlich Nahrung. Je nachdem die Wurzeln dick und wenig verzweigt oder dünn und reich verzweigt sind, gebe man den Palmen eine schwere oder eine leichte lockere humus-reiche Erde!(11). Palmen aus der gem??igten Zone und aus den Subtropen wollen im Winter kühl bei 4-8° R. [5-10°C] stehen. Wohnzimmertemperatur schw?cht diese Arten, sie werden davon dünnbl?ttrig und kr?nkeln leicht. Am empfindlichsten sind die Palmen an den Wurzeln. Wenn irgend m?glich, stelle man sie deshalb in einen Doppeltopf und fülle den Zwischenraum zwischen beiden T?pfen mit einem schlechten W?rmeleiter, wie S?gesp?nen, Torfmull etc. aus. Obgleich die Palmen w?hrend der Vegetationsperiode viel Wasser brauchen, darf die Erde doch nicht schlammig werden. Durch eine reichliche Scherbenunterlage mu? also für guten Wasserabzug gesorgt werden. Palmen mit dicken Wurzeln, welche gern tief in die Erde eindringen, gibt man vorteilhaft T?pfe, welche noch einmal so lang wie breit sind. Beim Verpflanzen bringe man die Palmen mit Ausnahme der Kentia und Sabal-Arten, welche schr?g abw?rts in den Boden wachsen, mit der Stammbasis bis auf die Erde. Palmenwurzeln, welche über der Erde stehen, sind in Moos einzuhüllen, welches best?ndig feucht zu halten ist. Die Vermehrung der Palmen erfolgt aus Samen, welche in Torfmull gleichm??ig feucht und warm zu halten sind. Die Samen liegen manchmal Monate lang, bis sie keimen, deshalb ist Anzucht aus angekeimten Samen vorzuziehen. Viele Palmen sind sehr empfindlich gegen frühzeitige Krümmung der Hauptwurzel. Man stecke die Samen deshalb in recht tiefe T?pfe. Ausführliche Anleitung zur Anzucht und Pflege der Palmen mit Aufz?hlung der meisten in Kultur befindlichen Arten, findet man in meinem Werke: Palmenzucht und Palmenpflege, Verlag von Trowitzsch und Sohn, Frankfurt a. O.
[Illustration: Livistona australis]
Je nach der Gestalt der Bl?tter, welche bei den Palmen wie bei den Farnen und Cycadeen Wedel genannt werden, unterscheidet man zwischen F?cher- und Fiederpalmen. In der Jugend ist dieser Unterschied meist nicht ausgepr?gt, die jungen Bl?tter hei?en deshalb Bl?tter, ausgebildete Wedel, auch charakterisierte Bl?tter oder Wedel. Unter den F?cherpalmen ist *Livistona chinensis R. Br. aus China, die verbreitetste Art. Sie geht auch unter dem Namen Latania borbonica oder Latania chinensis. Die gro?en F?cher sind tief eingeschnitten, stehen auf langen, wehrlosen Stielen, welche sich frühzeitig ziemlich flach legen, so da? die Pflanze bald einen gro?en Umfang erreicht. Sch?ner ist die mehr aufrecht wachsende *Livistona rotundifolia Mart. aus Java und Celebes, deren Wedel kreisf?rmig sind und in auf aufrechten, bestachelten Blattstielen stehen. ?hnlich dieser sind *Livistona oliviformis Mart.(12) aus Java, *Livistona altissima Zoll(13) aus Java und *Livistona Hoogendorpi Teism.(14) aus Java, letztere mit besonders gro?en, breiten Stacheln an den Blattstielen. Alle sind gut im gew?hnlichen Wohnzimmer zu halten. *Livistona australis Mart., auch Corypha australis genannt, aus Australien, ist besonders sch?n, aber etwas schwieriger in der Kultur. F?cherpalmen für kühle Uberwinterungsr?ume sind die Chamaerops und Trachycarpus-Arten. Sie bilden schnell ansehnliche Pflanzen, die sich namentlich in reinem Lehm sehr kr?ftig entwickeln.
[Illustration: Trachycarpus excelsa]
Ebenfalls für kühle Uberwinterungsr?ume geeignet sind Pritchardia robusta(15), filifera(16) und Sonorae(17), von denen namentlich die zuletztgenannte Art durch ihre langen, krausen F?den an den Wedeln, besonders auffallend ist. Im kühlen hellen Zimmer ist endlich noch die pr?chtige blaugrüne Erythea armata Wats.(18), auch Brahea Roezli genannt, aus Nordmexiko und Californien, zu überwintern. Eine sehr dankbare Zimmerpalme, die frühzeitig einen dünnen Stamm bildet, ist *Rhapis flabelliformis l'Hérit.(19) aus China und Japan, deren F?cherwedel auf langen, dünnen Stielen stehen. Die F?cher sind unregelm??ig in breite, vorn gez?hnte oder gespaltene Stücke handf?rmig gespalten. Diese sch?ne Art w?chst auch an weniger hellen Stellen gut. Sie verzweigt sich frühzeitig von unten und bildet sp?ter dichte Büsche.
[Illustration: Pritchardia filifera]
Unter den *Fiederpalmen* nahmen früher die Verwandten der *Dattelpalme*, die Ph?nix-Arten den ersten Platz ein. Sie sind sehr zierlich, sehr dankbar, verlangen meist eine schwere Erde. Um sie in gro?er Vollkommenheit zu haben, ist es n?tig, sie w?hrend des Winters kühl zu halten. In neuerer Zeit werden sie von anderen Fiederpalmen, welche meist unter dem Namen Kentia oder Areca gehen, verdr?ngt.
[Illustration: Pritchardia Sonorae]
Von den echten Kentia-Arten ist Kentia Mac Arthuri hort. Bogor.(20) die h?rteste Art, leicht zu erkennen an den vorn gez?hnelten Fiedern. Sie verzweigt sich frühzeitig und w?chst nicht sehr schnell. Sie gedeiht sowohl frei im Wohnzimmer, als auch in etwas kühleren R?umen, will aber hell stehen. Nahe verwandt mit dieser Art sind die beiden Rhopalostylis-Arten: Rhopalostylis Baueri Wendl. et Dr., auch
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