so hoch stehen und die T?felung etwas aush?lt. Aber schon als Kind erfreute ich mich besonders, ��ber alles das Geh?lz hin und her zu klettern und die Bilder zu betrachten, die mir niemand recht auslegen konnte. Genug, ich wu?te, da? der Heilige, dessen Leben oben gezeichnet war, mein Pate sei, und ich erfreute mich an ihm, als ob er mein Onkel gewesen w?re. Ich wuchs heran, und weil es eine besondere Bedingung war, da? der, welcher an das eintr?gliche Schaffneramt Anspruch machen wollte, ein Handwerk aus��ben mu?te, so sollte ich, dem Willen meiner Eltern gem??, welche w��nschten, da? k��nftig diese gute Pfr��nde auf mich erben m?chte, ein Handwerk lernen, und zwar ein solches, das zugleich hier oben in der Wirtschaft n��tzlich w?re.
Mein Vater war B?tticher und schaffte alles, was von dieser Arbeit n?tig war, selbst, woraus ihm und dem Ganzen gro?er Vorteil erwuchs. Allein ich konnte mich nicht entschlie?en, ihm darin nachzufolgen. Mein Verlangen zog mich unwiderstehlich nach dem Zimmerhandwerke, wovon ich das Arbeitszeug so umst?ndlich und genau, von Jugend auf, neben meinem Heiligen gemalt gesehen. Ich erkl?rte meinen Wunsch; man war mir nicht entgegen, um so weniger, als bei so mancherlei Baulichkeiten der Zimmermann oft von uns in Anspruch genommen ward, ja bei einigem Geschick und Liebe zu feinerer Arbeit, besonders in Waldgegenden, die Tischler--und sogar die Schnitzerk��nste ganz nahe liegen. Und was mich noch mehr in meinen h?heren Aussichten best?rkte, war jenes Gem?lde, das leider nunmehr fast ganz verloschen ist. Sobald Sie wissen, was es vorstellen soll, so werden Sie sich's entziffern k?nnen, wenn ich Sie nachher davor f��hre. Dem heiligen Joseph war nichts Geringeres aufgetragen, als einen Thron f��r den K?nig Herodes zu machen. Zwischen zwei gegebenen S?ulen soll der Prachtsitz aufgef��hrt werden. Joseph nimmt sorgf?ltig das Ma? von Breite und H?he und arbeitet einen k?stlichen K?nigsthron. Aber wie erstaunt ist er, wie verlegen, als er den Prachtsessel herbeischafft: er findet sich zu hoch und nicht breit genug. Mit K?nig Herodes war, wie bekannt, nicht zu spa?en; der fromme Zimmermeister ist in der gr??ten Verlegenheit. Das Christkind, gewohnt, ihn ��berallhin zu begleiten, ihm in kindlich dem��tigem Spiel die Werkzeuge nachzutragen, bemerkt seine Not und ist gleich mit Rat und Tat bei der Hand. Das Wunderkind verlangt vom Pflegevater, er solle den Thron an der einen Seite fassen; es greift in die andere Seite des Schnitzwerks, und beide fangen an zu ziehen. Sehr leicht und bequem, als w?r' er von Leder, zieht sich der Thron in die Breite, verliert verh?ltnism??ig an der H?he und pa?t ganz vortrefflich an Ort und Stelle, zum gr??ten Troste des beruhigten Meisters und zur vollkommenen Zufriedenheit des K?nigs.
Jener Thron war in meiner Jugend noch recht gut zu sehen, und an den Resten der einen Seite werden Sie bemerken k?nnen, da? am Schnitzwerk nichts gespart war, das freilich dem Maler leichter fallen mu?te, als es dem Zimmermann gewesen w?re, wenn man es von ihm verlangt h?tte.
Hieraus zog ich aber keine Bedenklichkeit, sondern ich erblickte das Handwerk, dem ich mich gewidmet hatte, in einem so ehrenvollen Lichte, da? ich nicht erwarten konnte, bis man mich in die Lehre tat; welches um so leichter auszuf��hren war, als in der Nachbarschaft ein Meister wohnte, der f��r die ganze Gegend arbeitete und mehrere Gesellen und Lehrburschen besch?ftigen konnte. Ich blieb also in der N?he meiner Eltern und setzte gewisserma?en mein voriges Leben fort, indem ich Feierstunden und Feiertage zu den wohlt?tigen Botschaften, die mir meine Mutter aufzutragen fortfuhr, verwendete."
Die Heimsuchung
"So vergingen einige Jahre", fuhr der Erz?hler fort. "Ich begriff die Vorteile des Handwerks sehr bald, und mein K?rper, durch Arbeit ausgebildet, war imstande, alles zu ��bernehmen, was dabei gefordert wurde. Nebenher versah ich meinen alten Dienst, den ich der guten Mutter, oder vielmehr Kranken und Notd��rftigen leistete. Ich zog mit meinem Tier durchs Gebirg, verteilte die Ladung p��nktlich und nahm von Kr?mern und Kaufleuten r��ckw?rts mit, was uns hier oben fehlte. Mein Meister war zufrieden mit mir und meine Eltern auch. Schon hatte ich das Vergn��gen, auf meinen Wanderungen manches Haus zu sehen, das ich mit aufgef��hrt, das ich verziert hatte. Denn besonders dieses letzte Einkerben der Balken, dieses Einschneiden von gewissen einfachen Formen, dieses Einbrennen zierender Figuren, dieses Rotmalen einiger Vertiefungen, wodurch ein h?lzernes Berghaus den so lustigen Anblick gew?hrt, solche K��nste waren mir besonders ��bertragen, weil ich mich am besten aus der Sache zog, der ich immer den Thron Herodes' und seine Zieraten im Sinne hatte.
Unter den hilfsbed��rftigen Personen, f��r die meine Mutter eine vorz��gliche Sorge trug, standen besonders junge Frauen obenan, die sich guter Hoffnung befanden, wie ich nach und nach wohl bemerken konnte, ob man schon in solchen F?llen die Botschaften gegen mich geheimnisvoll zu behandeln pflegte. Ich hatte dabei niemals einen unmittelbaren Auftrag, sondern alles ging durch ein gutes Weib, welche nicht fern das Tal hinab wohnte und Frau Elisabeth genannt wurde. Meine
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