Grund etwas B?ses tut oder sagt, so wie dir heute der Bauer, und es tut uns recht weh, dann müssen wir ein wenig weiter denken und fragen: 'Haben wir nicht doch so etwas verdient?' Dann kommt uns auf einmal in den Sinn, da? wir einmal einem anderen recht weh getan haben, der es leiden mu?te und sich nicht wehren konnte. Und nun haben wir erfahren, wie's tut, und es wird uns leid darum sein. Wir wollen es nicht mehr tun und wieder bei den anderen gutmachen, wenn wir es k?nnen. Das ist dann genau das, was der liebe Gott mit uns gewollt hat, darum hat er den Ungerechten so b?se Worte uns sagen lassen. Siehst du wohl, Trineli? Dann k?nnen wir aber auch nicht mehr so b?se gegen den sein, der das getan hat. Denn wir wissen, der liebe Gott hat ihn gebraucht, wie ich meinen Besen brauche, wenn ich die Stube sch?n sauber und rein fegen will. So macht der liebe Gott uns das Herz wieder sauber und in Ordnung, und wir haben den Gewinn. Denn es wird uns dann wohl und leicht, wie es uns vorher nie gewesen ist. Hast du gut zugeh?rt, Trineli, und willst du daran denken, was ich dir gesagt habe?"
Das Trineli hatte wirklich aufmerksam zugeh?rt, und über den Worten der Gro?mutter war sein Zorn gegen den Bauern ganz vergangen. Jetzt kamen ihm seine sch?nen Erdbeeren wieder in den Sinn. Es holte sie schnell herbei, damit die Gro?mutter noch im Mondschein die Prachtbeeren bewundern konnte. Wenn auch der Kratten nur halb so voll war wie gew?hnlich, so hatte sie doch au?erordentliche Freude und sagte immer wieder, solche Wunderbeeren habe sie noch nie gesehen. Das Trini wollte schnell noch damit zur Gold?pfelb?uerin hinunter, aber die Gro?mutter sagte, so sp?t kaufe die B?uerin keine Beeren mehr. Am n?chsten Morgen solle es seine Beeren zum Wirtshaus hinuntertragen.
4. Kapitel
Noch eine zornige Rede und was daraus folgt
Der Juli ging seinem Ende entgegen und mit ihm die sch?ne Erdbeerenzeit. Nur oben beim Wald über Hochtannen war noch eine sp?te, kr?ftige Sorte der Beeren zu finden, die besonders gut bezahlt wurden. Denn jetzt reisten viele Fremde über den Berg, und unten im Wirtshaus an der gro?en Stra?e machten sie meistens Halt. Die seltenen Beeren kamen dann der Wirtin sehr gelegen. Aber man brauchte viel Zeit, die Kratten auch nur halb zu füllen, und man mu?te genau wissen, wo die vereinzelten Beeren wuchsen. Aber wer fr?hlichen Mutes war wie das Trini, dem machte das keine schweren Gedanken. An einem warmen Sommerabend lief es mit freudestrahlendem Gesicht den Berg hinauf, dem Tannenwald zu. Es wu?te, da? nun die letzten, würzigen Beeren dort oben die rechte Reife erlangt hatten. Auch das Maneli und noch einige andere Kinder kannten den Platz, aber den meisten war der Weg zu weit und die Suche zu mühsam.
Nur das Maneli kam mit seinem gro?en Kratten hinter dem Trini her, blieb aber weit zurück. Denn wie ein Reh die steilen H?hen hinaufspringen, konnte nur das Trini, dem an Kraft und Behendigkeit nicht ein einziges M?dchen seines Alters gleichkam. Oben gab es viel Arbeit. Die Beeren waren reif und sch?n und dufteten herrlich, aber sie mu?ten erst gesucht werden. In einem sonnigen Winkel standen einige der rot schimmernden Büsche dicht beieinander, und dann konnte man wieder vergebens danach suchen. Trini sp?hte in alle L?cher hinein, kletterte jeden Erdhügel hinauf, zog alle Grasbüschel auseinander, und wo noch ein rotes Beerlein herausguckte, wurde es schnell gepflückt. Trini h?rte auch nicht auf zu klettern und zu suchen und zu rupfen, bis die D?mmerung hereinbrach und aller T?tigkeit ein Ende machte.
Aber dem Trini mu?te das nicht leid tun. Es schaute stolz auf seinen Kratten. Denn auch diesmal, gegen seine eigene Erwartung, war er gefüllt bis obenan. Es hatte nur noch Bl?tter und St?bchen darauf zu befestigen, denn nicht eine der kostbaren Beeren durfte herausrollen. Jetzt sauste das Trini wie der Wind den Berg hinab. Zum Wirtshaus zu laufen, dazu war's zu sp?t, aber bis zu der Gold?pfelb?uerin konnte es schon noch kommen. Die wollte gewi? diese letzten sch?nen Beeren noch haben, und dann konnte es der Gro?mutter gleich noch den au?ergew?hnlichen Gewinn heimbringen. Immer eiliger wurde sein Schritt.
Still und traurig hinter ihm her ging das Maneli. Man konnte wohl sehen, da? es an seinem Kratten nicht schwer zu tragen hatte. Es mu?te ein anderer Grund sein, warum es so langsam und niedergedrückt daherkam.
Die Gold?pfelb?uerin hatte eben ?rger gehabt. Die junge Magd, die trotzig neben ihr an dem Gemüsebeet stand, hatte ihr alle jungen Setzlinge weggeschwemmt. Es war ihr zu mühsam vorgekommen, den zarten Pfl?nzchen sorgf?ltig, jedem einzeln mit der Gie?kanne Wasser zu geben, wie die B?uerin ihr befohlen hatte. Mit dem gro?en Kübel hatte sie den ganzen Wassergu? über das Beet geschüttet. In der B?uerin kochte der Zorn auf wie hei?e Milch, die überlaufen will, als
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