setzt Euch so in Eifer?
Marketenderin.
Der Lump! der Spitzbub! der Stra?enl?ufer!?Das mu? mir in meinem Zelt passieren!?Es beschimpt mich bei allen Herrn Offizieren.
Wachtmeister.
B?schen, was gibt's denn?
Marketenderin.
Was wird's geben??Da erwischten sie einen Bauern eben,?Der falsche Würfel t?t bei sich haben.
Trompeter.
Sie bringen ihn hier mit seinem Knaben.
Zehnter Auftritt
Soldaten bringen den Bauer geschleppt.
Erster J?ger.
Der mu? baumeln!?Scharfschützen und Dragoner.?Zum Profo?! zum Profo?!
Wachtmeister.
Das Mandat ist noch kürzlich ausgegangen.
Marketenderin.
In einer Stunde seh ich ihn hangen!
Wachtmeister.
B?ses Gewerbe bringt b?sen Lohn.
Erster Arkebusier (zum andern).
Das kommt von der Desperation.?Denn seht! erst tut man sie ruinieren,?Das hei?t sie zum Stehlen selbst verführen.
Trompeter.
Was? was? Ihr red't ihm das Wort noch gar??Dem Hunde! tut Euch der Teufel plagen?
Erster Arkebusier.
Der Bauer ist auch ein Mensch--sozusagen.
Erster J?ger (zum Trompeter).
La? sie gehen! sind Tiefenbacher,?Gevatter Schneider und Handschuhmacher!?Lagen in Garnison zu Brieg,?Wissen viel, was der Brauch ist im Krieg.
Eilfter Auftritt
Vorige. Kürassiere.
Erster Kürassier.
Friede! Was gibt's mit dem Bauer da?
Erster Scharfschütz.
's ist ein Schelm, hat im Spiel betrogen!
Erster Kürassier.
Hat er dich betrogen etwa?
Erster Scharfschütz.
Ja, und hat mich rein ausgezogen.
Erster Kürassier.
Wie? du bist ein Friedl?ndischer Mann,?Kannst dich so wegwerfen und blamieren,?Mit einem Bauer dein Glück probieren??Der laufe, was er laufen kann.?(Bauer entwischt, die andern treten zusammen.)
Erster Arkebusier.
Der macht kurze Arbeit, ist resolut,?Das ist mit solchem Volke gut.?Was ist's für einer? Es ist kein B?hm'.
Marketenderin.
's ist ein Wallon'! Respekt vor dem!?Von des Pappenheims Kürassieren.
Erster Dragoner (tritt dazu).
Der Piccolomini, der junge, tut sie jetzt führen.?Den haben sie sich aus eigner Macht?Zum Oberst gesetzt in der Lützner Schlacht,?Als der Pappenheim umgekommen.
Erster Arkebusier.
Haben sie sich so was 'rausgenommen?
Erster Dragoner.
Dies Regiment hat was voraus,?Es war immer voran bei jedem Strau?.?Darf auch seine eigene Justiz ausüben,?Und der Friedl?nder tut's besonders lieben.
Erster Kürassier (zum andern).
Ist's auch gewi?? Wer bracht' es aus?
Zweiter Kürassier.
Ich hab's aus des Obersts eigenem Munde.
Erster Kürassier.
Was Teufel! Wir sind nicht ihre Hunde.
Erster J?ger.
Was haben die da? sind voller Gift.
Zweiter J?ger.
Ist's was, ihr Herrn, das uns mitbetrifft?
Erster Kürassier.
Es hat sich keiner drüber zu freuen.?(Soldaten treten herzu.)
Sie wollen uns in die Niederland' leihen;?Kürassiere, J?ger, reitende Schützen,?Sollen achttausend Mann aufsitzen.
Marketenderin.
Was? was? da sollen wir wieder wandern??Bin erst seit gestern zurück aus Flandern.
Zweiter Kürassier (zu den Dragonern).
Ihr Buttlerischen sollt auch mitreiten.
Erster Kürassier.
Und absonderlich wir Wallonen.
Marketenderin.
Ei, das sind ja die allerbesten Schwadronen!
Erster Kürassier.
Den aus Mailand sollen wir hinbegleiten.
Erster J?ger.
Den Infanten! Das ist ja kurios!
Zweiter J?ger.
Den Pfaffen! Da geht der Teufel los.
Erster Kürassier.
Wir sollen von dem Friedl?nder lassen,?Der den Soldaten so nobel h?lt,?Mit dem Spanier ziehen zu Feld,?Dem Knauser, den wir von Herzen hassen??Nein, das geht nicht! Wir laufen fort.
Trompeter.
Was, zum Henker! sollen wir dort??Dem Kaiser verkauften wir unser Blut?Und nicht dem hispanischen roten Hut.
Zweiter J?ger.
Auf des Friedl?nders Wort und Kredit allein?Haben wir Reitersdienst genommen;?W?r's nicht aus Lieb' für den Wallenstein,?Der Ferdinand h?tt' uns nimmer bekommen.
Erster Dragoner
T?t uns der Friedl?nder nicht formieren??Seine Fortuna soll uns führen.
Wachtmeister.
La?t euch bedeuten, h?rt mich an.?Mit dem Gered' da ist's nicht getan.?Ich sehe weiter als ihr alle,?Dahinter steckt eine b?se Falle.
Erster J?ger.
H?rt das Befehlbuch! Stille doch!
Wachtmeister.
B?schen Gustel, füllt mir erst noch?ein Gl?schen Melnecker für den Magen,?Alsdann will ich euch meine Gedanken sagen.
Marketenderin (ihm einschenkend).
Hier, Herr Wachtmeister! Er macht mir Schrecken.?Es wird doch nichts b?ses dahinter stecken!
Wachtmeister.
Seht, ihr Herrn, das ist all recht gut,?Da? jeder das N?chste bedenken tut;?Aber, pflegt der Feldherr zu sagen,?Man mu? immer das Ganze überschlagen.?Wir nennen uns alle des Friedl?nders Truppen.?Der Bürger, er nimmt uns ins Quartier?Und pflegt uns und kocht uns warme Suppen.?Der Bauer mu? den Gaul und den Stier?Vorspannen an unsre Bagagewagen,?Vergebens wird er sich drüber beklagen.?L??t sich ein Gefreiter mit sieben Mann?In einem Dorfe von weitem spüren,?Er ist die Obrigkeit drin und kann?Nach Lust drin walten und kommandieren.?Zum Henker! Sie m?gen uns alle nicht?Und s?hen des Teufels sein Angesicht?Weit lieber als unsre gelben Kolletter.?Warum schmei?en sie uns nicht aus dem Land? Potz?Wetter!?Sind uns an Anzahl doch überlegen,?Führen den Knittel, wie wir den Degen.?Warum dürfen wir ihrer lachen??Weil wir einen furchtbaren Haufen ausmachen!
Erster J?ger.
Ja, ja, im Ganzen, da sitzt die Macht!?Der Friedl?nder hat das wohl erfahren,?Wie er dem Kaiser vor acht--neun Jahren?Die gro?e Armee zusammenbracht.?Sie wollten er nur von zw?lftausend h?ren:?Die, sagt' er, die kann ich nicht ern?hren;?Aber ich will sechzigtausend werben,?Die, wei? ich, werden nicht Hungers sterben.?Und so wurden wir Wallensteiner.
Wachtmeister.
Zum Exempel, da hack' mir einer?Von den fünf Fingern, die ich hab,?Hier an der Rechten den kleinen ab.?Habt ihr mir den Finger blo? genommen??Nein, beim Kuckuck! ich bin um die Hand gekommen!?'s ist nur ein Stumpf und nichts mehr wert.?Ja, und diese achtausend Pferd',?Die man nach Flandern jetzt begehrt,?Sind von der Armee nur der kleine Finger.?L??t man sie ziehn, ihr tr?stet euch,?Wir seien um ein Fünftel nur geringer??Prost Mahlzeit! da f?llt das Ganze gleich.?Die Furcht ist weg, der Respekt, die Scheu,?Da schwillt dem Bauer der Kamm aufs neu,?Da schreiben sie uns in der Wiener Kanzlei?Den Quartier--und den Küchenzettel,?Und es ist wieder der alte Bettel.?Ja, und wie lang wird's stehen an,?So nehmen sie uns auch noch den Feldhauptmann--?Sie sind ihm am Hofe so nicht grün,?Nun, da f?llt eben alles hin!?Wer
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