verzichten, nach wissenschaftlicher Autoren Art die lange Reihe der geistigen V?ter von vor und nach Christi Geburt, die einmal ��ber dasselbe Thema gestolpert sind, herzuz?hlen, um endlich zu einem eigenen K?rnchen Wahrheit zu kommen, das ich in den literarischen Riesenscheffel hineinzuwerfen entschlossen bin.
Die meisten bisherigen Arbeiten ��ber den Humor, diese "lachende Tr?ne", ��ber das "umgekehrt Erhabene" (Jean Paul), ��ber die "real?sthetische Gestalt des Metaphysischen" (Bahnsen), ��ber die "Kontrastempfindung" (Kant) usw. scheinen mir an dem kardinalen Fehler zu leiden, das Psychische bei dieser Form der Gem��tsverfassung vor dem rein physischen Akt der Humors?u?erung, in Summa dem Lachen in allen Formen, unberechtigt weit und vorschnell in den Vordergrund geschoben zu haben. Was uns zun?chst nottut, ist eine gen��gende, rein physiologisch-funktionelle Definition der Vorg?nge im Gehirn und im Muskelapparat, die eine humoristische Stimmung hervorrufen und begleiten. Eine rein mechanische Betrachtungsweise der materiellen Vorg?nge im Seelenorgan gibt erst eine einigerma?en sichere Basis, von der aus auch das rein Seelische im Humor ��berschaut werden kann. Ich will daher mit einer Analyse der allgemein ��blichen Ausdrucksform humoristischer Zust?nde beginnen, dem Gel?chter. Erst nach einer Darstellung vom Wesen des Lachens in allen seinen offenen und versteckten Arten kann es m?glich sein, auf das in der Seele einen R��ckschlu? zu machen, was diese besondere Form unserer bebenden Atmungs- und Zwerchfellst?tigkeit veranla?t.
Nach der trockenen und kategorischen Ausdrucksweise der Physiologie ist das Lachen eine automatische, direkt nicht dem Willen unterliegende, rhythmische Muskelaktion im Gebiet der Atmungst?tigkeit, begleitet von gewissen mimischen Funktionen der Gesichtsmuskeln und besonderen Gem��tszust?nden. In der Tat: das herzhafte, reine, typische Gel?chter ist durchaus unwillk��rlich und nur schwer durch Willenst?tigkeit zu hemmen, wie unsere Erfahrungen noch von der Schulbank her beweisen: "Zu lachen ist am sch?nsten, wenn man es nicht darf." Da kommt es zu ganz explosiven, gewaltsamen Ausbr��chen des Vulkanes ��ber unserm Zwerchfell, deren Unwillk��rlichkeit etwas Verbl��ffendes, Elementares, Unhemmbares an sich tr?gt. Es ist also eine affektive, von dem Willen unabh?ngige, von dem jeweiligen Gem��tszustande erzwungene, rhythmisch-muskul?re Handlung, wie sie ?hnliche unter weniger erfreulichen Umst?nden die Ohrfeige, der Dolchsto?, der Faustschlag, oder aber das G?hnen, das Niesen, das Husten sind. Das Zentralorgan erleidet etwas, das, wie wir sehen werden, in einer besonderen Spannung von Vorstellungen besteht, deren Umsatz in unhemmbare Muskelt?tigkeit ebenso vor sich geht, wie die Tabaksprise in der Nasenschleimhaut zu einer allm?hlich zentral ausgel?sten Reizh?he f��hrt, d.h. die Nase kitzelt, bis ein Orkansto? der Ausatmung unwillk��rlich sich erhebt, mit dem Zweck, die l?stigen Naseneindringlinge an die Luft zu setzen. So gibt uns der Humorist gleichsam eine geistige Prise, die durch eine Lachsalve ausgeniest werden mu?. Gute Erziehung und gro?e Energie verm?gen zwar hier und da diesen psychischen Nieseffekt zu unterdr��cken, aber die Seele ist verschnupft, wenn sie von ihrem angestammten Naturrecht, sich herzlich auszulachen, keinen Gebrauch machen kann. Ist so die gew?hnlichste Form des Lachens eine passive, so werden wir auch gleich Modifikationen kennen lernen, bei denen das Lachen einen direkt aktiven, aufreizenden, provozierenden Charakter, wie im h?hnischen Angriff, gewinnt. Betrachten wir zun?chst eine Person, die _unwillk��rlich_ lachen mu?. Was tut sie?
Unter Nackenstellung des Kopfes, bei ge?ffneten N��stern, breiter Mundstellung, zugekniffenen Augen und unter Inanspruchnahme s?mtlicher Atmungsmuskeln, auch der auxill?ren, der sogenannten Reservemuskeln f��r besonders ausgiebige Atmung, vollzieht sich an ihr schnell hintereinander: erst eine tiefe Einatmung, eine unwillk��rliche sogenannte Inspiration, dann verharrt sie einen kurzen Augenblick auf der H?he dieser Funktion, d.h. gleichsam erwartungsvoll h?lt der Betreffende mit der Atmung inne; diese setzt f��r eine Sekunde aus (wobei weder aus- noch eingeatmet wird), etwa wie der S?nger, der vor dem Einsatz seine Lungen voll Luft gepumpt hat, wartet, bis er den Strom durch den Kehlkopf passieren l??t. Hat dieser Zustand der Vollbereitschaft der Lungen zur Entladung eine kurze Zeit gew?hrt, so schlie?en sich die Stimmb?nder krampfhaft zu, und nun folgen unter rhythmischen Zwerchfellszuckungen periodische Sprengungen der Stimmritze, wobei die beiden festgeschlossenen Stimmb?nder durch die Blasebalgst??e, die das Zwerchfell auf die gef��llten Lungen aus��bt, Zug um Zug gezwungen werden, nachzugeben. Die Glottis, der Stimmbandverschlu?, wird gesprengt; und, immer von neuem sich krampfhaft schlie?end, bringen wiederholte Zwerchfellersch��tterungen sie zu immer neuer Explosion. Dabei steht der Schalltrichter oberhalb des Kehlkopfes, also der Rachen, die Mundh?hle, der Zungengrund, in sogenannter gr??ter Resonanzstellung, d. h. in maximaler Weite; um mit den Gesangslehrern zu sprechen, in A-Stellung. Darum ist die Grundvokalisation des Lachens == a vorhanden, und der Hauch der ausgepre?ten Luftst??e macht daraus ha, ha, ha! Diese Lachresonanzist individuell verschieden durch pers?nliche Rachen- und Gaumenbildung, ist abh?ngig von der Resonanz eines kleinen oder gro?en Kehlkopfes, von dessen Tief- oder Hochstand. So nuanciert ein heller Tenortimbre das ha, ha zu hae, hae; und das Schneider-meck-meck-meck ist durchaus der Ausdruck der fadenscheinigen, zart gebauten Konstitution dieses Ritters von der Nadel, wie das tiefe Bariton-Ao der Wucht des Schmiedes und dem Ernst des Priesters eigen ist. Die helle Kopfstimme der Kinder und der Frauen schafft das Silberlachen der Soprane, das s��? wie
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