durch das Nahekommen an irgend
einen größern Weltkörper geschwächt oder wol ganz vernichtet wird,
wo alsdann eine Vereinigung ihrer Masse mit der des größern erfolgt.
Hiervon überzeugen uns folgende Beispiele: Im Jahre 1676 den 21.
März erschien eine solche Kugel, die etwa ¼ deutsche Meile im
Durchmesser besaß, und mit einer Geschwindigkeit von 160 geogr.
Meilen in einer Minute über Dalmatien, das Adriatische Meer und
Italien dahin eilte, südwärts von Livorno zersprang, und zertrümmert
ins Meer fiel.
Im Jahre 1719 wurde eine solche Kugel in England beobachtet, die in
einer Minute 300 geogr. Meilen zurücklegte, also weit die
Geschwindigkeit der Erde in ihrem Laufe, welche in einer Minute nur
240 Meilen macht, übertraf, 3560 Fuß im Durchmesser besaß, und in
einer Höhe von 64 deutschen Meilen erblickt wurde.
Im Jahre 1758 wurde hier ebenfalls eine solche Kugel erblickt, welche
in einer Sekunde 6 deutsche Meilen zurücklegte, 4340 Fuß im
Durchmesser groß war, und zuerst in einer Höhe von 20 und nachher
von 5-7 deutschen Meilen gesehen wurde.
Und die letzte Erscheinung in dieser Art ist die Feuerkugel vom Jahre
1783 gewesen, welche in einer Höhe von 12 bis 13 deutschen Meilen
über England und Frankreich dahin geeilt ist und auch in Rom und
Hamburg soll beobachtet worden sein. Mehres hierüber findet man
vom +D.+ Chladni, »Ueber den Ursprung der von Pallas gefundenen
und anderer ihr ähnlichen Eisenmassen. Leipzig, 1794«, gesammelt.
Zu diesen merkwürdigen Erscheinungen, welche nicht in unserer
Atmosphäre, indem diese nur 9 bis 10 Meilen hoch ist, erzeugt, und die
auch nicht von ihr getragen und umhergeführt werden können, weil
diese nicht ein Mal einen Wassertropfen umherzuführen vermag,
gehören auch die Meteorsteine, welche man, ihres Ursprungs wegen,
jetzt Cosmolithen nennt, und die theils in einer festen dichten Masse,
theils in einer porösen Gestalt, und theils als Staub- und Wasserregen
zu uns herabgekommen sind, und wovon die größern festen Massen das
Gewicht von einem Pfunde bis zu dem von hunderttausend Pfunden
und dabei hin und wieder die Größe eines Hauses gehabt haben.
Zum Beweise hiervon mögen folgende Beispiele dienen:
Zuerst der Stein, dessen Herabfallen durch gerichtlich abgehörte
Zeugen und mit Dokumenten gehörig bestätigt ist, der am 26. Mai 1751
in der Gespannschaft Agram im obern Sclavonien herabfiel. An diesem
Tage nämlich bemerkte man des Abends um 6 Uhr gegen Osten am
Himmelsgewölbe eine Art von feuriger Kugel, welche, nachdem sie in
zwei Theile mit sehr großem, einen Kanonenschuß übertreffenden
Knalle zersprungen war, in Gestalt zweier in einander verwickelten
Ketten mit solchem Geräusche, als wenn eine große Menge Wagen
durch die Luft gewälzt worden wäre, auf die Erde gefallen, und von
welchen das eine Stück, 71 Pfund schwer, in einen acht Tage zuvor
gepflügten Acker, drei Klafter tief, in den Boden hineingedrungen ist;
das andere Stück, 16 Pfund schwer, ist auf eine Wiese, 2000 Schritt
von jenem entfernt, niedergefallen, und hat ebenfalls eine Spalte von 2
Ellen weit zurückgelassen. Von diesen beiden Stücken ist das größere,
nebst der Urkunde darüber, von dem bischöflichen Consistorium zu
Agram an das Kaiserliche Naturalienkabinet in Wien geschickt worden,
wo es aufbewahrt liegt. Ein anderer Stein von dieser Art ist der,
welcher 190 Pfund schwer, und seit Jahrhunderten auf dem Rathhause
zu Ellbogen in Böhmen, unter dem Namen der verwünschte Burggraf,
gelegen hat, jetzt auf dem Kaiserlichen Naturalienkabinet in Wien
ebenfalls aufbewahrt wird. Ein anderer Stein von 270 Pfund ist bei
Ensisheim in Ober-Elsaß im Jahre 1492 den 7. November
niedergefallen. Im Jahre 1622 den 10. Januar ist in Devonshire in
England eine Steinmasse von 3½ Fuß Länge, 2½ Fuß Breite und 2½
Fuß Dicke, eine Elle tief in die Erde geschlagen. Im Jahre 1668 den 19.
oder 21. Junius fielen große Steine im Veronesischen nieder, von
welchen der eine 200 Pfund wog. Zu diesen Steinen gehört noch
vorzüglich derjenige, welcher von einer porösen Masse und den Pallas
im Jahre 1772 in Sibirien gefunden hat, der 1600 Pfund schwer war,
und von dem die Einwohner ihm erzählt haben, daß er vom Himmel
gefallen sei, weswegen sie ihn wie ein Heiligthum verehrten. Und zu
den größten Steinen dieser Art gehört 1) derjenige, welcher im Winter
1740 oder 1741 in Grönland, von der Größe eines Hauses, mit einem
furchtbaren Donner, wodurch die Menschen aufgeweckt worden sind,
niedergefallen ist. Und auch in Thüringen soll ein Stein von eben dieser
Größe im Jahre 1135 oder 1136 niedergefallen sein. 2) Der Stein, von
welchem Herr von Humbold in seinem »+Essai politique etc. sur la
nouvelle Espagne chap. 8. p. 293+« erwähnt, daß er 300 bis 400
Zentner schwer sei und in der Gegend von Dorango in Mexiko liegen
soll. Und endlich 3) derjenige, welchen Bougainville am Platoflusse,
der 100,000 Pfund zu seinem Gewichte haben soll, gesehen hat. Auch
gehört höchst wahrscheinlich hierher der Eisenfelsen am rechten Ufer
des Senegals, von dessen Masse die Neger ihre Werkzeuge schmieden,
indem dieser Felsen ganz isolirt an
Continue reading on your phone by scaning this QR Code
Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the
Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.