der Christen Land,?In meiner lieben Vaterstadt Venedig,?Schw?rt man auf solche Mordgesetze nicht,?Man wei? nichts von so n?rrischen Mandaten.?Da hat man gar kein Beispiel und Exempel,?Da? sich die Herrn in Bilderchen vergafft?Und ihren Hals gewagt f��r ihre M?dchen.?Kein Frauensmensch bei uns geboren wird,?Wie Dame Kieselstein, die alle M?nner?Verschworen h?tte--Gott soll uns bewahren!?Das fiel uns auch im Traum nicht ein. Als ich?Daheim noch war, in meinen jungen Jahren,?Eh mich die Ehrensache, wie Ihr wi?t,?Von Hause trieb und meine guten Sterne?An meines Kaisers Hof hieher gef��hrt,?Wo ich als Kanzler mich jetzt wohl befinde,?Da wu?t' ich nichts von China, als es sei?Ein trefflichs Pulver gegen's kalte Fieber.?Und jetzt erstaun' ich ��ber alle Ma?en,?Da? ich so curi?se Br?uche hier?Vorfinde, so curjose Schw��re und Gesetze?Und so curjose Fraun und Herrn.?Erz?hlt' ich in Europa diese Sachen,?Sie w��rden mir unter die Nase lachen.
Altoum. Tartaglia, habt Ihr den neuen Wagehals?Besucht?
Tartaglia. Ja, Majest?t. Er hat den Fl��gel?Des Kaiserschlosses inn', den man gew?hnlich?Den fremden Prinzen anzuweisen pflegt.?Ich bin entz��ckt von seiner angenehmen?Gestalt und seinen prinzlichen Manieren.?'s ist Jammerschade um das junge Blut,?Da? man es auf die Schlachtbank f��hren soll.?'s Herz bricht mir! Ein so angenehmes Prinzchen!?Ich bin verliebt in ihn. Wei? Gott! Ich sah?In meinem Leben keinen h��bschern Buben!
Altoum. Unseliges Gesetz! Verha?ter Schwur!?--Die Opfer sind dem Fohi doch gebracht,?Da? er dem Ungl��ckseligen sein Licht?Verleihe, diese R?thsel zu ergr��nden!?Ach, nimmer geb' ich dieser Hoffnung Raum!
Pantalon. An Opfern, Majest?t, ward nichts gespart.?Dreihundert fette Ochsen haben wir?Dem Tien dargebracht, dreihundert Pferde?Der Sonne und dem Mond dreihundert Schweine.
Altoum. So ruft ihn denn vor unser Angesicht!?(Ein Theil des Gefolges entfernt sich.)?--Man such' ihm seinen Vorsatz auszureden.?Und ihr, gelehrte Lichter meines Divans,?Kommt mir zu Hilfe--nehmt das Wort f��r mich,?La?t' s nicht an Gr��nden fehlen, wenn mir selbst?Der Schmerz die Zunge bindet.
Pantalon. Majest?t!?Wir werden unsern alten Witz nicht sparen,?Den wir in langen Jahren eingebracht.?Was hilft's? Wir predigen und sprechen uns?Die Lungen heiser, und er l??t sich eben?Den Hals abstechen, wie ein w?lsches Huhn.
Tartaglia. Mit Eurer Gunst, Herr Kanzler Pantalon!?Ich habe Scharfsinn und Verstand bei ihm?Bemerkt, wer wei?!--Ich will nicht ganz verzagen.
Pantalon. Die R?thsel dieser Schlange sollt' er l?sen??Nein, nimmermehr!
Dritter Auftritt.
Die Vorigen. Kalaf, von einer Wache begleitet. Er kniet vor dem Kaiser nieder, die Hand auf der Stirn.
Altoum (nachdem er ihn eine Zeit lang betrachtet).?Steh auf, unkluger J��ngling!
(Kalaf steht auf und stellt sich mit edelm Anstand in die?Mitte des Divans.)
--Die reizende Gestalt! Der edle Anstand!?Wie mir's ans Herz greift!--Sprich, Ungl��cklicher!?Wer bist du? Welches Land gab dir das Leben?
Kalaf (schweigt einen Augenblick verlegen, dann mit einer?edeln Verbeugung). Monarch, verg?nne, da? ich meinen Namen Verschweige.
Altoum. Wie? Mit welcher Stirn darfst du,?Ein unbekannter Fremdling, namenlos,?Um unsre kaiserliche Tochter werben?
Kalaf. Ich bin von k?niglichem Blut, ein Prinz, geboren.?Verh?ngt der Himmel meinen Tod, so soll?Mein Name, mein Geschlecht, mein Vaterland?Kund werden, eh' ich sterbe, da? die Welt?Erfahre, nicht unw��rdig hab' ich mich?Des Bundes angema?t mit deiner Tochter.?F��r jetzt geruhe meines Kaisers Gnade?Mich unerkannt zu lassen.
Altoum. Welcher Adel?In seinen Worten! Wie beklag' ich ihn!?--Doch wie, wenn du die R?thsel nun gel?st,?Und nicht von w��rd'ger Herkunft--
Kalaf. Das Gesetz,?Monarch, ist nur f��r K?nige geschrieben.?Verleihe mir der Himmel, da? ich siege,?Und dann, wenn ich unk?niglichen Stamms?Erfunden werde, soll mein fallend Haupt?Die Schuld der k��hnen Anma?ung bezahlen,?Und unbeerdigt liege mein Gebein,?Der Kr?hen Beute und der wilden Thiere.?Schon eine Seele lebt in dieser Stadt,?Die meinen Stand und Namen kann bezeugen.?F��r jetzt geruhe meines Kaisers Gnade?Mich unerkannt zu lassen.
Altoum. Wohl! Es sei!?Dem Adel deiner Mienen, deiner Worte,?Holdsel'ger J��ngling, kann ich Glauben nicht,?Gew?hrung nicht versagen--M?gst auch du?Geneigt sein, einem Kaiser zu willfahren,?Der hoch von seinem Thron herab dich fleht!?Entweiche, o entweiche der Gefahr,?Der du verblendet willst entgegen st��rzen,?Steh ab und fordre meines Reiches H?lfte!?So m?chtig spricht's f��r dich in meiner Brust,?Da? ich dir gleichen Theil an meinem Thron?Auch ohne meiner Tochter Hand verspreche.?O, zwinge du mich nicht, Tyrann zu sein!?Schon schwer genug dr��ckt mich der V?lker Fluch,?Das Blut der Prinzen, die ich hingeopfert;?Drum, wenn das eigne Ungl��ck dich nicht r��hrt,?La? meines dich erbarmen! Spare mir?Den Jammer, deine Leiche zu beweinen,?Die Tochter zu verfluchen und mich selbst,?Der die Verderbliche gezeugt, die Plage?Der Welt, die bittre Quelle meiner Thr?nen!
Kalaf. Beruhige dich, Sire! Der Himmel wei?,?Wie ich im tiefsten Herzen dich beklage.?Nicht, wahrlich, von so mildgesinntem Vater?Hat Turandot Unmenschlichkeit geerbt.?Du hast nicht Schuld, es w?re denn Verbrechen,?Sein Kind zu lieben und das G?tterbild,?Das uns bezaubert und uns selbst entr��ckt,?Der Welt geschenkt zu haben--Deine Gro?muth?Spar' einem Gl��cklicheren auf. Ich bin?Nicht w��rdig, Sire, dein Reich mit dir zu theilen.?Entweder ist's der G?tter Schlu? und Rath,?Durch den Besitz der himmlischen Prinzessin?Mich zu begl��cken--oder enden soll?Dies Leben, ohne sie mir eine Last!?Tod oder Turandot! Es gibt kein Drittes.
Pantalon. Ei, sagt mir, liebe Hoheit! Habt Ihr Euch?Die K?pfe ��berm Stadtthor wohl besehn??Mehr sag' ich nicht. Was, Herr, in aller Welt?Treibt Euch, aus fernen Landen herzukommen?Und Euch frisch weg, wie Ihr vom Pferd gestiegen,?Mir nichts, dir nichts, wie einen Ziegenbock?Abthun zu lassen? Dame Turandot,?Das seid gewi?, dreht Euch drei R?thselchen,?Daran die
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