und hat er sich an allen die Phantasie erregenden Formen, an den Felsenschluchten, Klüften, Felsenmauern, Terrassen und Riesenbl?cken des Teufelsberges ges?ttigt, so blickt das Auge weiter hinaus auf eine mit Gebüschen, W?ldern und Haidekr?utern bewachsene Ebene, auf grüne, gl?nzenden Teppichen gleichende Wiesen und angebaute Fluren, in denen sich Villen und Farmh?user anmuthig bemerkbar machen, und die der Wohlhabenheit und Emsigkeit der Ansiedler das beste Zeugni? geben. So bietet die Umgebung der Metropole Süd-Afrika's, m?gen wir sie von dem ehrwürdigen Haupte des Tafelberges, oder von den beiden anderen H?hen betrachten, m?gen wir ihr von der See aus, von dem schaukelnden Boote unsere Aufmerksamkeit widmen, uns immer ein anziehendes, wechselndes Bild! Vom letzteren Standpunkte aus betrachtet, wird das Bild ungleich interessanter, indem eine scharf nach oben abgegrenzte Wolkenschichte in der Regel die obere H?lfte der beiden h?heren Berge so verhüllt, da? das spitze Haupt des einen und das flache des andern über die Wolkenbank hinausragen und dadurch einen effectvollen Anblick gew?hren.
[Illustration: Schlucht am Abhange des Tafelberges.]
Nach zweit?gigem Aufenthalte in der Capstadt verlie? der ?Briton? die Tafelbai und wandte den Kurs um das Cap der Guten Hoffnung nach Osten, nach der Algoabai, um in der zweitgr??ten Stadt der Colonie, dem wichtigsten Handelsorte Süd-Afrika's, woselbst die Mehrzahl seiner Passagiere an's Land zu gehen beabsichtigte, zu landen.
Die Fahrt l?ngs der steilen bergigen Küste ist eine gef?hrliche und manches Schiff, selbst in jüngster Zeit, fand an den verborgenen Felsenriffen, welche die Küste s?umen, sein Verderben.
?Ich versichere Sie,? ?u?erte sich einer der Stewarts[1] an Bord des ?Briton?, ?unter fünf Shillingen werden Sie nicht an das Land gelangen.?--Fünf Shillinge für eine Bootfahrt von etwa 1000 Schritt L?nge? Unm?glich! So t?nte es als Antwort in allen m?glichen Sprachen zurück. Die Forderung schien unvergleichlich hoch. Eine halbe Stunde sp?ter und wir z?gerten nicht, für dieselbe Leistung das Zweifache, d.h. zehn Shillinge zu geben, denn unter diesem Preise wollte keiner der Bootsleute einen Passagier an's Land bringen. Für mich war dieser an und für sich geringe Betrag eine harte Contribution, betrug ja mein ganzes Verm?gen in diesem Momente nur 3? £ St. und damit stand ich erst an der Schwelle des Landes, dessen Erforschung meine Aufgabe war!
1: Kellner.
Algoabai ist gleich den übrigen Buchten der Küste Süd-Afrika's eine weite, jedoch offene und deshalb den Stürmen ausgesetzte Bucht; die eine Seitenbucht der Simonsbai bildende Kalkbai ausgenommen, hat die ganze Südküste der Cap-Colonie keinen sicheren Hafen aufzuweisen, gewi? ein nicht zu untersch?tzender Uebelstand, ein Hinderni? für die Entwicklung des Imports und Exports, denn abgesehen von der umst?ndlichen und zeitraubenden L?sch-Manipulation der Ladung zwischen den zumeist in 500 bis 700 Schritten Entfernung von der Küste ankernden Schiffen und dieser, werden Fracht und Transport durch diesen Uebelstand ungew?hnlich vertheuert, andererseits n?thigten die Gefahren der offenen Rhede zu kostspieligen experimentalen Hafenbauten, deren Ausführung bedeutende Summen verschlingen, die sonst der Colonie zu Gute kommen würden.
Ein Gang entlang dem Strande der Algoabai, entrollt uns ein neues Bild des zürnenden Oceans, und beweist uns die Richtigkeit der zweiten Benennung des Cap der guten Hoffnung als Cap der Stürme. Hier aus der kahlen Düne, dort über den nackten zerrissenen Felsen, ragt ein Wrack empor, ob sein Rumpf auch eisengepanzert war, die Wuth des Sturmes und die Klippen des Strandes, sie kannten keinen Unterschied. Zerschellt liegt es neben dem einfachen Holzbaue an der ?den, unwirthlichen Küste.
Jene--und weil meist zur Nachtszeit sich abspielend--um so furchtbareren trüben Episoden, wo wüthende Südoststürme sch?umende Riesenwellen nach dem Ufer der Algoa-Bai schleuderten und ein Fahrzeug nach dem andern, oft bis neun in wenigen Stunden, an den Felsen zerschmetterten oder auf die Sandb?nke warfen--sind in der Geschichte des neuen Hafenortes der zweitgr??ten Stadt Süd-Afrika's ebenso wichtige und ereigni?volle als h?chst traurige Ged?chtni?tage geworden. Doch zurück zu meiner Ankunft im Weichbilde der Stadt![1]
1: Siehe Anhang 1.
Auf einem etwa 200 Fu? hohen, felsigen Abhange erbaut, dehnt sich Port Elizabeth über eine Fl?che von zwei englischen Meilen L?nge und ? bis 1 Meile Breite aus; entbehrt die Lage der circa 20.000 Einwohner z?hlenden Stadt auch landschaftlicher Sch?nheit, so ist ihre Bedeutung als Handelsstadt ein Ersatz hiefür, indem sie für ganz Süd-Afrika südlich des Zambesi die Rolle einer Handels-Metropole übernommen hat.
Namentlich wird die ?stliche Provinz der Cap-Colonie, der Oranje-Freistaat, die Diamantfelder, theilweise auch der Transvaal-Staat und das Innere Süd-Afrika's von diesem Hafenort aus versehen. Die Handelsinteressen werden von einer Gewerbekammer gewahrt, welche die bedeutendsten Kaufleute der Stadt zu ihren Mitgliedern z?hlt. L?ngs dem Abhange, an der 1? englische Meilen langen Main-(Haupt-)stra?e von der sich wieder kleinere Stra?en nach dem Meeresufer abzweigen und andere diesen unteren mit dem oberen Stadttheil auf der flachen H?he verbinden--meist in eleganten und in gro?em Ma?stabe aufgeführten Gesch?ftslocalen haben die bedeutendsten Handelsh?user Port Elizabeths ihre aus allen Welttheilen herrührenden Waaren aufgespeichert. Die Handelsherren selbst haben es sich oben am ?Hill?, auf der H?he, in luxuri?s eingerichteten Wohnungen bequem gemacht, wo man eine Aug und Herz erfreuende Fernsicht auf's
Continue reading on your phone by scaning this QR Code
Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the
Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.