doch, der argen, schlechtgestimmten Leier! T?nt sie, ber��hrt, der eignen Herrin Lob?
Phaon. O seit ich denke, seit die schwache Hand Der Leier Saiten selber schwankend pr��fte, Stand auch dein hohes G?tterbild vor mir! Wenn ich in der Geschwister frohem Kreise An meiner Eltern niederm Herde sa? Und nun Theano, meine gute Schwester, Die Rolle von dem schwarzen Simse holte Ein Lied von dir, von Sappho uns zu sagen, Wie schwiegen da die lauten J��nglinge, Wie r��ckten da die M?dchen knapp zusammen Um ja kein Korn des Goldes zu verlieren; Und wenn sie nun begann, vom sch?nen J��ngling, Der Liebesg?ttin liebegl��hnden Sang, Die Klage einsam hingewachter Nacht, Von Andromedens und von Atthis' Spielen, Wie lauschte jedes, seinen Atemzug Der lusterf��llt den Busen h?her schwellte Ob allzulauter St?rung still verklagend. Dann legte wohl die sinnige Theano Das Haupt zur��ck an ihres Stuhles Lehne Und in der H��tte r?umig Dunkel blickend Sprach sie, wie mag sie aussehn wohl, die Hohe? Mir d��nkt ich sehe sie! Bei allen G?ttern, Aus tausend Frauen wollt' ich sie erkennen. Da war der Zunge Fessel schnell gel?st Und jedes qu?lte seine Phantasie Mit einem neuen Reize dich zu schm��cken, Der gab dir Pallas' Aug', der Heres Arm, Der Aphroditens reizdurchwirkten G��rtel; Nur ich stand schweigend auf, und ging hinaus Ins einsam stille Reich der heiligen Nacht. Dort an den Pulsen der s��? schlummernden Natur, In ihres Zaubers magisch-m?cht'gen Kreisen, Da breitet' ich die Arme nach dir aus; Und wenn mir dann der Wolken Flockenschnee, Des Zephyrs lauer Hauch, der Berge Duft, Des bleichen Mondes silberwei?es Licht In eins verschmolzen um die Stirne flo?, Dann warst du mein, dann f��hlt' ich deine N?he Und Sapphos Bild schwamm in den lichten Wolken!
Sappho. Du schm��ckest mich von deinem eignen Reichtum, Weh, n?hmst du das Geliehne je zur��ck!
Phaon. Und als der Vater nach Olympia Mich zu des Wagenlaufes Streit nun sandte, Und auf dem ganzen Wege mir's erscholl, Da? Sapphos Leier um der Dichtkunst Krone In diesem Kampfe streiten, siegen werde; Da schwoll das Herz von sehnendem Verlangen Und meine Renner sanken tot am Wege Eh' ich Olympias T��rme noch erschaut. Ich langte an, der Wagen fl��cht'ger Lauf, Der Ringer Kunst, des Diskus frohes Spiel Ber��hrten nicht den ahnungsvollen Sinn; Ich fragte nicht wer sich den Preis errungen, Hatt' ich den sch?nsten, h?chsten doch erreicht, Ich sollte sie sehen, sie der Frauen Krone. Jetzt kam der Tag f��r des Gesanges K?mpfe. Alk?os sang, Anakreon, umsonst Sie konnten meiner Sinne Band nicht l?sen. Da, horch! Da t?nt Gemurmel durch das Volk, Da teilt die Menge sich, jetzt war's geschehn.-- Mit einer goldnen Leier in der Hand Trat eine Frau durchs staunende Gew��hl. Das Kleid von wei?er Unschuldfarbe flo? Hernieder zu den lichtversagten Kn?cheln, Ein Bach der ��ber Blumenh��gel str?mt. Der Saum, von gr��nen Palm- und Lorbeerzweigen, Sprach, Ruhm und Frieden sinnig zart bezeichnend, Aus, was der Dichter braucht und was ihn lohnt. Wie rote Morgenwolken um die Sonne Flo? rings ein Purpurmantel um sie her Und durch der Locken rabenschwarze Nacht Ergl?nzt, ein Mond, das helle Diadem, Der Herrschaft weithinleuchtend, hohes Zeichen-- Da rief's in mir: Die ist es; und du warst's. Eh' die Vermutung ich noch ausgesprochen Rief tausendstimmig mir des Volkes Jubel Best?tigung der s��?en Ahnung zu. Wie du nun sangst, wie du nun siegtest, wie, Geschm��ckt mit der Vollendung hoher Krone, Nun in des Siegs Begeisterung die Leier Der Hand entf?llt, ich durch das Volk mich st��rze Und von dem Blick der Siegerin getroffen Der bl?de J��ngling schamentgeistert steht; Das wei?t du, Hohe, besser ja als ich, Der ich, kaum halb erwacht, noch sinnend forsche, Wieviel davon geschehn, wieviel ich nur getr?umt.
Sappho. Wohl wei? ich's, wie du stumm und sch��chtern standst. Das ganze Leben schien im Auge nur zu wohnen, Das sparsam aufgehoben von dem Grund Den nicht verl?schten Funken laut genug bezeugte. Ich hie? dich folgen und du folgtest mir In ungewisses Staunen tief versenkt.
Phaon. Wer glaubte auch, da? Hellas' erste Frau Auf Hellas' letzten J��ngling w��rde schauen!
Sappho. Dem Schicksal tust du Unrecht und dir selbst! Verachte nicht der G?tter goldne Gaben, Die sie bei der Geburt dem Kinde, das Zum Vollgenu? des Lebens sie bestimmt, Auf Wang' und Stirn, in Herz und Busen gie?en! Gar sichre St��tzen sind's, an die das Dasein Die leichtzerri?nen F?den kn��pfen mag. Des Leibes Sch?nheit ist ein sch?nes Gut Und Lebenslust ein k?stlicher Gewinn, Der k��hne Mut, der Weltgebieter St?rke, Entschlossenheit und Lust an dem was ist, Und Phantasie, hold dienend wie sie soll, Sie schm��cken dieses Lebens rauhe Pfade Und leben ist ja doch des Lebens h?chstes Ziel! Umsonst nicht hat zum Schmuck der Musen Chor Den unfruchtbaren Lorbeer sich erw?hlt, Kalt, frucht- und duftlos dr��cket er das Haupt Dem er Ersatz versprach f��r manches Opfer. Gar ?ngstlich steht sich's auf der Menschheit H?hn Und ewig ist die arme Kunst gezwungen, (Mit
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