ausgebreiteten Armen gegen Phaon.) Zu betteln von des Lebens ��berflu?.
Phaon. Was kannst du sagen, holde Zauberin, Das man f��r wahr nicht hielte, da du's sagst?
Sappho. La? uns denn trachten, mein geliebter Freund, Uns beider Kr?nze um die Stirn zu flechten, Das Leben aus der K��nste Taumelkelch, Die Kunst zu schl��rfen aus der Hand des Lebens. Sieh diese Gegend, die der Erde halb Und halb den Fluren die die Lethe k��?t An einfach stillem Reiz scheint zu geh?ren; In diesen Grotten, diesen Rosenb��schen, In dieser S?ulen freundlichen Umgebung, Hier wollen wir, gleich den Unsterblichen, F��r die kein Hunger ist und keine S?ttigung, Nur des Genusses ewig gleiche Lust, Des sch?nen Daseins uns vereint erfreun. Was mein ist, ist auch dein. Wenn du's gebrauchst, So machst du erst da? der Besitz mich freut. Sieh um dich her, du stehst in deinem Hause. Den Dienern zeig ich dich als ihren Herrn, Der Herrin Beispiel wird sie dienen lehren. Heraus ihr M?dchen! Sklaven! Hierher!
Phaon. Sappho! Wie kann ich so viel G��te je bezahlen? Stets wachsend fast erdr��ckt mich meine Schuld!
Vierter Auftritt
Eucharis. Melitta. Rhamnes. Diener und Dienerinnen. Vorige.
Rhamnes. Du riefst, Gebieterin!
Sappho. Ja, tretet n?her! Hier sehet euern Herrn!
Rhamnes (verwundert, halblaut). Herrn?
Sappho. Wer spricht hier? (Gespannt.) Was willst du sagen?
Rhamnes (zur��cktretend). Nichts!
Sappho. So sprich auch nicht! Ihr seht hier euern Herrn. Was er begehrt Ist euch Befehl nicht minder als mein eigner. Weh dem, der ungehorsam sich erzeigt, Den eine Wolke nur auf dieser Stirn Als ��bertreter des Gebots verklagt! Vergehen gegen mich kann ich vergessen, Wer ihn beleidigt wecket meinen Zorn!-- Und nun, mein Freund, vertrau dich ihrer Sorgfalt, Schwer liegt, ich seh's, der Reise Last auf dir. La? sie des Gastrechts heilig Amt versehen, Genie?e freundlich Sapphos erste Gabe!
Phaon. O k?nnt' ich doch mein ganzes fr��hres Leben Umtauschend, wie die Kleider, von mir werfen, Besinnung mir und Klarheit mir gewinnen, Um ganz zu sein, was ich zu sein begehre! So lebe wohl! Auf lange, denk ich, nicht!
Sappho. Ich harre dein. Leb wohl.--Du bleib Melitta!
(Phaon und Diener ab.)
F��nfter Auftritt
Sappho. Melitta.
Sappho (nachdem sie ihm lange nachgesehen). Melitta, nun?
Melitta. Was, o Gebieterin?
Sappho. So wallt denn nur in diesen Adern Blut, Und rinnend Eis stockt in der andern Herzen? Sie sahen ihn, sie h?rten seine Stimme, Dieselbe Luft, die seine Stirn gef?chelt, Hat ihre lebenleere Brust umwallt Und dumpf ist ein: was, o Gebieterin? Der erste Laut, der ihnen sich entpre?t. F��rwahr, dich hassen k?nnt' ich!--Geh!
(Melitta geht schweigend.)
Sappho (die sich unterdessen auf die Rasenbank geworfen). Melitta! Und wei?t du mir so gar nichts denn zu sagen, Was mich erfreuen k?nnte, liebes Kind? Du sahst ihn doch, bemerktest du denn nichts, Was wert gesehn, erz?hlt zu werden w?re? Wo waren deine Augen, M?dchen?
(Sie bei der Hand ergreifend und an ihre Knie ziehend.)
Melitta. Du wei?t wohl noch, was du uns ?fters sagtest, Da? Jungfraun es in Fremder Gegenwart Nicht zieme frei die Blicke zu versenden.
Sappho. Und armes Ding, du schlugst die Augen nieder? (K��?t sie.) Das also war's? Mein Kind die Lehre galt Nicht dir, den Altern nur, den minder Stillen! Dem M?dchen ziemt noch was der Jungfrau nicht. (Sie mit den Augen messend.) Doch sieh einmal; wie hast du dich ver?ndert Seit ich dich hier verlie?. Ich kenne dich nicht mehr. Um so viel gr??er und--(K��?t sie wieder.) Du s��?es Wesen! Du hattest recht, die Lehre galt auch dir! (Aufstehend.) Warum so stumm noch immer und so sch��chtern? Du warst doch sonst nicht so. Was macht dich zagen? Nicht Sappho, die Gebietrin steht vor dir, Die Freundin Sappho spricht mit dir Melitta. Der Stolz, die Ehrbegier, des Zornes Stachel Und was sonst schlimm an deiner Freundin war Es ist mit ihr nach Hause nicht gekehret; Im Scho? der Fluten hab ich es versenkt, Als ich an seiner Seite sie durchschiffte. Das eben ist der Liebe Zaubermacht Da? sie veredelt, was ihr Hauch ber��hrt, Der Sonne ?hnlich deren goldner Strahl Gewitterwolken selbst in Gold verwandelt. Hab ich dich je mit rascher Rede, je Mit bitterm Wort gekr?nkt, o so verzeih! In Zukunft wollen wir als traute Schwestern In seiner N?he leben, gleichgepaart, Allein durch seine Liebe unterschieden. O ich will gut noch werden, fromm und gut!
Melitta. Bist du's nicht jetzt, und warst du es nicht immer?
Sappho. Ja gut, wie man so gut nennt, was nicht schlimm! Doch g'n��gt so wenig f��r so hohen Lohn? Glaubst du er wird sich gl��cklich f��hlen M?dchen?
Melitta. Wer w?r' es denn in deiner N?he nicht!
Sappho. Was kann ich Arme denn dem Teuern bieten? In seiner Jugend F��lle steht er da Geschm��ckt mit dieses Lebens sch?nsten Bl��ten. Der erst erwachte Sinn, mit frohem Staunen Die Zahl der eignen Kr?fte ��berblickend, Spannt k��hn die Fl��gel aus, und nach dem H?chsten Schie?t gierig er den scharfen Adlerblick. Was sch?n nur ist und gro? und hoch und w��rdig Sein ist's! Dem Kr?ftigen geh?rt die Welt! Und ich!--O ihr des
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