seinem Eigentume zu machen.
Mit diesem mechanischen Momente der Spracherlernung verbindet sich ohnehin sogleich das grammatische Studium, dessen Wert nicht hoch genug angeschlagen werden kann, denn es macht den Anfang der logischen Bildung aus,--eine Seite, die ich noch zuletzt ber��hre, weil sie beinahe in Vergessenheit gekommen zu sein scheint. Die Grammatik hat n?mlich die Kategorien, die eigent��mlichen Erzeugnisse und Bestimmungen des Verstandes zu ihrem Inhalte; in ihr f?ngt also der Verstand selbst an, gelernt zu werden. Diese geistigen Wesenheiten, mit denen sie uns zuerst bekannt macht, sind etwas h?chst Fassliches f��r die Jugend, und wohl nichts Geistiges [ist] fasslicher als sie; denn die noch nicht umfassende Kraft dieses Alters vermag das Reiche in seiner Mannigfaltigkeit nicht aufzunehmen; jene Abstraktionen aber sind das ganz Einfache. Sie sind gleichsam die einzelnen Buchstaben, und zwar die Vokale des Geistigen, mit denen wir anfangen, [um] es buchstabieren und dann lesen zu lernen. --Alsdann tr?gt die Grammatik sie auch auf eine diesem Alter angemessene Art vor, indem sie dieselben durch ?usserliche Hilfsmerkmale, welche die Sprache meist selbst enth?lt, unterscheiden lehrt; um etwas besser, als jedermann rot und blau unterscheiden kann, ohne die Definitionen dieser Farben nach der Newtonschen Hypothese oder einer sonstigen Theorie angeben zu k?nnen, reicht jene Kenntnis vorerst hin, und es ist h?chst wichtig, auf diese Unterschiede aufmerksam gemacht worden zu sein. Denn wenn die Verstandesbedingungen, weil wir verst?ndige Wesen sind, in uns sind und wir dieselben unmittelbar verstehen, so besteht die erste Bildung darin, sie zu haben, d.h. sie zum Gegenstande des Bewusstseins gemacht zu haben und sie durch Merkmale unterscheiden zu k?nnen.
Indem wir durch die grammatische Terminologie uns in Abstraktionen bewegen lernen und dies Studium als die elementarische Philosophie anzusehen ist, so wird es wesentlich nicht blo? als Mittel, sondern als Zweck--sowohl bei dem lateinischen als bei dem deutschen Sprachunterricht--betrachtet. Der allgemeine oberfl?chliche Leichtsinn, den zu vertreiben der ganze Ernst und die Gewalt der Ersch��tterungen, die wir erlebt, erforderlich war, hatte, wie im ��brigen, so bekanntlich auch hier das Verh?ltnis von Mittel und Zweck verkehrt und das materielle Wissen einer Sprache h?her als ihre verst?ndige Seite geachtet.--Das grammatische Erlernen einer alten Sprache hat zugleich den Vorteil, anhaltende und unausgesetzte Vernunftt?tigkeit sein zu m��ssen; indem hier nicht, wie bei der Muttersprache, die unreflektierte Gewohnheit die richtige Wortf��gung herbeif��hrt, sondern es notwendig ist, den durch den Verstand bestimmten Wert der Redeteile vor Augen zu nehmen und die Regel zu ihrer Verbindung zu Hilfe zu rufen. Somit aber findet ein best?ndiges Subsumieren des Besonderen unter das Allgemeine und Besonderung des Allgemeinen statt, als worin ja die Form der Vernunftt?tigkeit besteht.--Das strenge grammatische Studium ergibt sich also als eines der allgemeinsten und edelsten Bildungsmittel.
Dies zusammen, das Studium der Alten in ihrer eigent��mlichen Sprache und das grammatische Studium, macht die Grundz��ge des Prinzips aus, welches unsere Anstalt charakterisiert. Dieses wichtige Gut, so reich es schon an sich selbst ist, begreift darum nicht den ganzen Umfang der Kenntnisse, in welche unsere vorbereitende Anstalt einf��hrt. Ausserdem, da? schon die Lekt��re der alten Klassiker so gew?hlt ist, um einen lehrreichen Inhalt darzubieten, befasst die Anstalt auch den Unterricht fernerer Kenntnisse, die einen Wert an und f��r sich haben, von besonderer N��tzlichkeit oder auch eine Zierde sind. Ich brauche diese Gegenst?nde hier nur zu nennen; ihr Umfang, ihre Behandlungsweise, die geordnete Stufenfolge in denselben und in ihren Verh?ltnissen zu anderen, die ��bungen, die an sie angekn��pft werden, ist in der gedruckt auszuteilenden Nachricht n?her zu ersehen. Diese Gegenst?nde sind also im allgemeinen: Religionsunterricht, deutsche Sprache nebst Bekanntmachung mit den vaterl?ndischen Klassikern, Arithmetik, sp?terhin Algebra, Geometrie, Geographie, Geschichte, Physiographie, welche die Kosmographie, Naturgeschichte und Physik in sich begreift, philosophische Vorbereitungswissenschaften; ferner franz?sische, auch f��r die k��nftigen Theologen hebr?ische Sprache, Zeichnen und Kalligraphie. Wie wenig diese Kenntisse vernachl?ssigt werden, ergibt sich aus der einfachen Rechnung, da?, wenn wir die vier letzteren Unterrichtsgegenst?nde nicht in Anschlag bringen, zwischen jenen zuerst genannten und den alten Sprachen die Zeit des Unterrichts in allen Klassen genau zur H?lfte geteilt ist; die erw?hnten Gegenst?nde aber mit eingerechnet, f?llt auf das Studium der alten Sprachen nicht die H?lfte, sondern nur zwei F��nfteile des ganzen Unterrichts.
In diesem ersten verflossenen Studienjahre ist die Hauptsache instand gesetzt worden und in Gang gekommen; das zweite Jahr wird an sich auf n?here Bestimmung und Ausbildung einzelner Zweige, wie z.B. der Anfangsgr��nde physikalischer Wissenschaften, n?her bedacht sein k?nnen, und die allerh?chste Gnade Seiner K?niglichen Majest?t wird uns dazu, wie wir mit vertrauensvoller Zuversicht entgegensehen, instand setzen.--Auch was in der ?usseren Einrichtung und Schicklichkeit noch abgeht--die Musen haben an sich wenig Bed��rfnisse und sind hier nicht verw?hnt--, was f��r die Bet?tigung der ?usseren disziplinarischen Aufsicht noch erforderlich ist--und die Natur des hiesigen Charakters und das Interesse der Eltern f��r Wohlgezogenheit ihrer Kinder erleichtert diese Sorge--, und dergleichen Nebenbed��rfnisse sehen ihre Abhilfe bereits auf dem Wege.
Die allgemeinen Wirkungen der allerh?chsten huldreichsten Anordnungen, der gn?digsten n?heren Aufsicht und
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