Gespinnst austapeziren,
machen und nach drei oder vier Tagen in eine Nymphe verwandeln, an
der man sogleich einen Cleriden erkennt. Nach 35 oder schon nach 30
Tagen entwickelt sich der anfangs nur gelbliche Käfer.
Es scheinen aber auch manche Larven schon im nämlichen Jahre im
September sich zu verpuppen und als Puppen zu überwintern, in
welchem Falle dann der Käfer im Mai erscheint. So verpuppten sich bei
mir die schon erwachsenen Larven, welche ich in Baumstämmen in den
Gängen der Sirexlarven fand, im September desselben Jahres. Wie
daher bei Swammerdam l. c. die Nymphen so lange Zeit brauchten, ehe
sie sich zum vollkommenen Insekt entwickelten -- er giebt ein volles
Jahr für die Nymphenruhe an -- ist mir nicht klar.
=Apistische Bedeutung=. Im Ganzen genommen scheinen die
Trichodeslarven den Bienenstöcken nicht viel oder überhaupt nur den
schwachen Völkern, die ihnen den Zugang nicht versperren, zu schaden.
Nur wenn sie in grosser Zahl in einem Stock und zwar im Brutnest sich
einfinden, können sie den Stock durch die Gänge, die sie machen,
wobei jede Larve allerdings hundert und mehr Brutzellen an der Seite
dicht am Boden aufreisst, schwächen und ihm viel Arbeit verursachen,
weil die verdeckelten Bienennympfen, wenn die Wandungen der Zellen,
in welchen sie liegen, von den Trichodeslarven aufgebissen werden,
absterben und so Veranlassung zu der sogenannten nicht ansteckenden
Faulbrut geben können.
Uebrigens ist der Käfer gerade nicht so sehr häufig und seine Brut ist ja,
wie aus dem früheren ersichtlich, nicht allein auf die Honigbiene,
sondern und was noch häufiger der Fall ist, auf andere Bienen und
Hymenopteren angewiesen.
Dagegen scheinen die Trichodeslarven in Frankreich in den
Bienenstöcken häufiger vorzukommen, wenigstens erwähnt Perris
(Annales de la société entomologique de France, 3. Série 1854. II. pag.
619), dass die Larven von den Bienenzüchtern daselbst gekannt seien
und als vers rouges bezeichnet werden.[10]
=Prophylaxis=. Ein rationeller Bienenzüchter, der die Bienenzucht in
Stöcken mit beweglichem Wabenbau betreibt, wird wohl schwerlich je
von diesem Insekt Nachtheile verspüren, da er es gar nicht im Stocke
aufkommen lassen wird. Das häufige Auskehren der Stöcke, das
Reinhalten von Gemüll und dergleichen ist das beste
Vorbeugungsmittel.
FAMILIE. VESICANTIA Mulsant. BLASENZIEHKÄFER.
(Cantharidiae Latreille.)
Mulsant, Histoire naturelle des Coléopteres de France. Vesicantes.
=Characteristik=. Mittelgrosse bis grössere, grün, blau, schwarz, meist
metallisch glänzende, oft auch bunt gefärbte Käfer von weichem
häutigem Körperbau.
Der Kopf ist gross, meist breiter als das Halsschild, gesenkt,
herzförmig oder dreiseitig, hinter den Augen verlängert und erweitert,
dann stark halsartig verengt. Oberkiefer einfach zugespitzt. Unterkiefer
mit hornigen Laden, die inneren oft schwindend. Kiefertaster
fadenförmig, das letzte Glied kaum etwas dicker, rund oder abgerundet.
Endglied der Lippentaster verbreitert, abgestutzt. Fühler meist elf-,
seltener acht- bis zehngliederig, fadenförmig oder schnurförmig, oder
auch kurz und kolbig. Augen grösstentheils quer, manchmal
ausgerandet.
Halsschild cylindrisch rundlich oder viereckig nach hinten gewöhnlich
verbreitert, schmäler als die Flügeldecken. Schildchen bei einigen
fehlend. Metathorax verlängert, seltener sehr kurz. Die Flügeldecken
biegsam, häufig den Körper nicht ganz bedeckend, bei einigen sogar
verkürzt, von einander abstehend und sodann die Hinterflügel fehlend.
Vorderhüften sehr gross, zapfenförmig abwärts stehend. Mittelhüften
von den hinteren meist entfernt, seltener die hinteren bedeckend.
Hinterhüften einander genähert. Fussglieder heteromer, meist
ungetheilt. Klauen gespalten.
Hinterleib mit sechs bis sieben freien Bauchringen.
In anatomischer Hinsicht ist aus der Familie der Vesicantien das Genus
Meloë, Lytta und Mylabris ziemlich erschöpfend untersucht worden.
Meloë besonders von Brandt und Ratzeburg,[11] Newport[12] und in
neuester Zeit auch noch von Leydig.[13] Alle drei Genera dieser
Familie stimmen im Wesentlichen mit einander überein, so dass man
die Gattung Meloë in dieser Beziehung als den Grundtypus betrachten
kann.
Vom Nervensystem ist vorzugsweise zu erwähnen, dass die Lobi optici
sich vom Gehirn deutlich abschnüren und einige dunkelviolette
(wenigstens bei Meloë) Pygmentflecke wahrnehmen lassen, sonst ist
das Neurilemm röthlichgelb (Meloë) gefärbt. Thoracalganglien sind
drei vorhanden, breiter als lang, aus den Längscommissuren zwischen
dem ersten und zweiten Knoten verläuft jederseits ein Seitennerv. Vom
dritten Knoten gehen zwei stärkere und acht schwächere Seitennerven
ab, ausserdem aber noch ein Nervengeflecht, welches Leydig a. a. O.
pag. 287. als ein sympathisches auffasst. Abdominalganglien vier,
länglich oval, das letzte das grösste, länglich, hinten abgerundet. Die
Commissuren zwischen ihnen sehr lang. Aus den drei vorderen
Abdominalganglien zwei sich übereinander deckende Seitennerven
entspringend. Ein sympathisches mediales Ganglion erscheint als ein
gestieltes Beutelchen am Vorderrande des zweiten Bauchganglions
zwischen den beiden Längscommissuren. Die sympathischen
Seitenganglien sind weissgrau.
Circulations- und Respirationssystem zeigt bei den Vesicantien keine
besonders wesentlichen Unterschiede von den Coleopteren überhaupt.
Die Speiseröhre ist kurz, erweitert sich nach hinten und lässt innen eine
mehr oder weniger deutliche Abschnürung durch die Cardia, eine Art
Vormagen, wahrnehmen und deutliche Längsfalten erkennen. Der
Magen ist gross, länglich, cylindrisch, innen quer gerunzelt mit Spuren
von Zotten, von dem engeren Darm mehr oder weniger deutlich
abgegesetzt. Der Darm macht drei Biegungen und hat an der zweiten
Krümmung vier Malpighische Gefässe. Der Mastdarm ist deutlich
abgeschnürt.
Die Ovarien sind beeren-
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