und Kindern auf dem Spiel stand. Bebend vor Angst wagte sie nicht, die Schwelle zu ��berschreiten, hielt die T��rklinke in der Hand und rief ihrem Mann flehend zu: "Ich bitte dich um Gottes Willen, rette uns, o denke an die Kinder!"
Der Russe nahm seinen Vorteil wahr. Er gr��?te die Dame des Hauses: "Ja, gn?dige Frau, sprechen Sie Ihrem Gemahl zu. Geht er mit uns, so m?gen Sie unbehelligt von hier fliehen, und Ihr Mann wird in kurzer Zeit nachfolgen, auf Offiziersehre. Tut er es nicht, so gebe ich Sie meinen Soldaten preis."
Schaudernd zog sich die ge?ngstigte Frau vor den Blicken der rohen Soldaten zur��ck.
"Ich gehe!" laut und fest sagte es der F?rster und wandte sich der T��re zu.
"Vater, tu's nicht!" Noch einmal kam der Ruf von Gebhard, der noch immer umklammert war von harten Soldatenf?usten.
Der Vater wandte sich an den Offizier: "Lassen Sie mein Kind frei, nach Ihrem Ehrenwort."
Ein Wink des Offiziers und die Soldaten lie?en den Knaben los; aber sie dr?ngten sich zwischen ihn und den F?rster und lie?en die beiden nicht zueinander kommen. Nur konnten sie nicht verhindern, da? ein letzter Blick vom Vater zum Sohn ging, ein Blick voll Liebe und Stolz.
"Vorw?rts!" befahl der Offizier.
Sie verlie?en das Zimmer; Gebhard rannte nach der Schlafzimmert��re, die wieder verriegelt war. "Mach auf, Mutter, sie sind fort!" und au?er sich vor Zorn und Jammer rief er. "Der Vater ist doch mit ihnen gegangen! Jetzt mu? er die Deutschen verraten!"
Helene war ersch��ttert durch die Verzweiflung des Knaben. Sie versuchte ihn zu tr?sten, zog ihn in m��tterlicher Z?rtlichkeit an sich: "Der Vater kommt morgen schon zur��ck, der Offizier hat's auf Ehre versprochen. Sieh, wenn er nicht nachgegeben h?tte, w?ren wir alle umgebracht worden. Er hat mitgehen m��ssen, er hat doch nicht anders gekonnt!"
"Aber der Vater darf doch die Deutschen nicht verraten," schluchzte das Kind.
"Denke nicht mehr daran. Denke, da? wir jetzt alle grausam mi?handelt und get?tet w��rden. Gott Lob, da? der Vater uns davor beh��tet hat."
Gebhard konnte sich nicht fassen, zornig stampfte er und rief: "Der Vater darf doch kein Verr?ter sein!"
Die Mutter sah den Knaben starr an: "Hast du kein Herz f��r den Vater, f��r mich und f��r unsere Kleine? Wolltest du, wir w?ren grausam hingemetzelt, du und wir alle?"
Heftig antwortete Gebhard: "Ja, ja, viel lieber m?chte ich das."
Der Mutter graute. Sie konnte das Kind nicht verstehen, und war im tiefsten Herzen gekr?nkt durch seine Antwort. Aber weiter mit ihm zu reden war nicht m?glich; denn unter der T��re erschien die Magd, schreckensbleich mit verweinten Augen: "Der Knecht sagt, wir m��ssen eilen, da? wir fortkommen, der Herr hat's ihm noch zugerufen. Unser armer, armer Herr, sie haben ihn fortgef��hrt! Auf einem Russenpferd, mitten unter den Feinden ganz allein! Und er hat sich noch so tapfer umgeschaut, so todesmutig ist er davon geritten! Der arme Herr, was werden sie mit ihm tun?"
Helene hatte auf den Lippen zu sagen: "Es geschieht ihm nichts, morgen wird er uns nachkommen;" aber sie unterdr��ckte die Worte. Die Leute durften nicht wissen, da? der Herr sich bereit erkl?rt hatte, mit den Feinden zu gehen. Schwer fiel ihr auf die Seele: Kein Deutscher durfte das je erfahren. Es war ja Verrat, was ihr Mann beging. Ihr zuliebe tat er's; nicht aus Angst ums eigene Leben, der tapfere, treue Mann! Wie wollte sie ihm das danken ihr Leben lang!
Die Magd mahnte noch einmal zur Eile. "Was ist noch aufzuladen?" Hastig griff Helene nach diesem und jenem, beladen eilte die Magd die Treppe hinunter, rief Gebhard zur Hilfe; wie im Traum nahm er, was ihm hingereicht wurde. Die Mutter aber suchte in Eile nach einem Blatt Papier, sie mu?te ihm noch ein Wort schreiben, das sollte er finden, wenn er in sein ver?detes Haus zur��ckk?me, mit einer schweren Last auf dem Gewissen, einer Last, die er ihr zuliebe durchs ganze Leben tragen mu?te. In fliegender Eile schrieb sie mit zitternder Hand: "Komm bald zu mir, herzliebster Schatz, hab tausendmal Dank, da? Du uns das Leben gerettet hast!" Mitten auf den Tisch legte sie das Blatt, dann noch daneben, was ihn st?rken sollte, Brot und eine Flasche Wein. Wieder kam die Magd unter die T��re: "Jetzt ist angespannt."
"Ich komme!" Sie nahm ihr Kindchen, das liebevoll eingeh��llte. Die Magd bemerkte Brot und Wein, wollte beides mitnehmen. Helene lie? sie nicht an den Tisch. "Das bleibt!" rief sie.
"Kein Wunder, da? die arme, junge Frau ganz verwirrt ist," dachte das M?dchen.
Im Hof war alles zur Flucht bereit. Die Hunde sprangen um den Wagen. Sie sollten mitlaufen bis zum Haus des Stra?enw?rters, meinte der Knecht, der solle sie aufnehmen. "Aber Leo gebe ich nicht her, den nehme ich mit!" erkl?rte Gebhard. Der Knecht machte Einwendungen. Unm?glich sei das auf der langen Reise, bei den ��berf��llten Z��gen. Ein Unverstand w?re es. Die Mutter sah ein, da? er recht hatte, aber sie wu?te auch, was es f��r Gebhard
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