Stegemann zur��ck. Nach der schlaflosen Nacht sollte er sich mit einem guten Fr��hst��ck st?rken und die verlorene Nachtruhe nachholen, das war der Wunsch seiner jungen Frau; unges?umt wollte sie f��r seine Bewirtung sorgen. Er aber hielt sie zur��ck: "Das ist jetzt Nebensache," sagte er eilig, "wir haben viel Wichtigeres zu tun. Leutnant N. riet mir dringend, heute noch mit Frau und Kind und, soweit m?glich, mit Hab und Gut abzuziehen. Erschrick nicht so, Liebste, die Stra?e ist noch frei von Feinden; aber wir wollen auch gar keine Zeit verlieren. Jetzt gilt es aufpacken, was das N?tigste und Wertvollste ist, um so schnell es nur irgend geht, an die Bahn zu kommen. Ich sage gleich den Leuten, sie sollen helfen, auch sie m��ssen fliehen. Es kann sein, da? die Russen der Spur der Patrouille folgen, die heute nacht hier war. Nun, Gebhard, hilf der Mutter!"
In wenigen Minuten war der stille Forsthof erf��llt von l?rmendem, hastigem Treiben. Der Knecht fuhr den Wagen vor und lud auf, was ihm zugereicht wurde: Betten, Kleider, W?sche, auch allerlei Vorr?te aus K��che und Kammer. Gebhard lief aus und ein, fast fr?hlich in der eifrigen T?tigkeit. Knecht und Magd trugen ihre B��ndel herbei.
Keine halbe Stunde war verflossen; da suchte der F?rster seine Frau auf, die an ihrem W?scheschrank stand und trieb zur Abfahrt: "Es ist genug, la? alles andere, wir fahren!"
Ganz erstaunt schaute sie auf: "Da? du so ?ngstlich bist! Auf eine Viertelstunde kommt es doch nicht an; die kleine Aussteuer vom J��ngferlein--" sie unterbrach sich: "Horch!" Die Hunde bellten, der F?rster eilte ans Fenster. Er wandte sich sofort wieder zur��ck: "Es ist schon zu sp?t," sagte er, "die Russen kommen!"
Er sprach ruhig; aber sein Gesicht verlor alle Farbe. Auch seine Frau trat ans Fenster und fuhr erschreckt zur��ck: "Um Gottes willen, was sollen wir tun?" rief sie in Todesangst.
"Geh da hinein und schlie?e dich ein!" rief ihr Mann. Er fa?te sie schnell, dr��ckte sie an sein Herz, k��?te sie st��rmisch und f��hrte sie in das Schlafzimmer zu ihrer Kleinen.
"Gott beh��te euch," rief er, "schlie?e zu!"
Sie schob den Riegel vor.
In diesem Augenblick kam Gebhard atemlos: "Vater, russische Reiter sind im Hof, sie fragen nach dem F?rster. Was wollen sie denn von dir?"
Herr Stegemann zog sein Kind leidenschaftlich an sich: "Sie wollen vielleicht wissen, wohin unsere Soldaten heute nacht gegangen sind."
"Aber das darfst du ihnen doch nicht sagen?"
"Nein."
"Was wird dann, Vater?"
"Was Gott will."
Der Anf��hrer der russischen Truppe, die aus etwa 15 Mann bestand, trat in das Zimmer, den Revolver in der Hand; einige seiner Leute folgten, andere hielten Wacht an der T��re. Es kam, wie der F?rster vorausgesehen. Der russische Offizier wollte wissen, wohin die deutsche Patrouille, deren Spur sie gefunden hatten, gezogen sei. Offenbar war seine Absicht, ihr zu folgen, sie abzufangen, ehe sie ihren Zweck erf��llen und ��ber ihre Erkundung den Deutschen Nachricht geben konnte. Ein polnischer Waldarbeiter hatte ihm verraten, da? der F?rster die Patrouille gef��hrt hatte. Und nun sollte er die Feinde f��hren, die zu Pferd die deutschen Fu?g?nger leicht einholen w��rden.
Der F?rster, die Rechte auf den Tisch gest��tzt, h?rte die Forderung. Fest klang seine Antwort: "Sucht sie selbst. Ihr k?nnt vom deutschen Mann nicht verlangen, da? er die Deutschen verrate."
Neben dem Vater stand Gebhard mit gl��henden Wangen. Wie ein Held erschien ihm der Vater, da er dem russischen Offizier kurz und fest den Dienst verweigerte.
Der Russe aber lachte h?hnisch, im Gef��hl der ��bermacht: "Sie sind ein Tor. Wollen Sie nicht, so sind Sie mit Weib und Kind in 5 Minuten niedergemacht."
Tief aufatmend antwortete der F?rster: "Ich werde nicht zum Verr?ter." Dem Offizier stieg der Zorn auf, aber ihm lag daran, einen willigen F��hrer zu gewinnen, so bezwang er sich. "Nehmen Sie Vernunft an," sagte er. "Sie entschuldigt die Not. Sie sind machtlos in unseren H?nden. Entschlie?en Sie sich rasch, da? uns die kostbare Zeit nicht verloren geht. Dann sollen Sie, auf Offiziersehre, unversehrt zur��ckkehren, sobald wir die Deutschen erreicht und noch ehe sie Sie gesehen haben. Weib und Kind k?nnen Sie in Sicherheit bringen, Ihr Hab und Gut soll unber��hrt bleiben."
Der F?rster schwieg.
"Vater, tu's nicht!" rief Gebhard leidenschaftlich. Der Offizier wandte sich heftig gegen den Knaben, packte ihn, schob ihn beiseite und rief: "Der soll der erste sein, der vor Ihren Augen erstochen wird, wenn Sie nicht augenblicklich folgen."--"Haltet den Buben!" befahl er den Soldaten. Die ergriffen Gebhard mit rauher Hand. W��tend setzte er sich zur Wehr; doch sie packten ihn so fest, da? er kein Glied mehr r��hren konnte; aber das konnten sie nicht hindern, da? er immer lauter rief: "Vater, tu's nicht!"
Der F?rster bi? die Z?hne aufeinander; noch schien er unentschlossen. Aber in diesem Augenblick wurde der T��rriegel des Nebenzimmers zur��ckgeschoben und unter der halbge?ffneten T��re erschien seine Frau. Ihr junges, rosiges Gesicht war totenbla?; sie hatte geh?rt, was die M?nner verhandelten und wu?te, da? ihr Leben und das von Mann
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