doch m?chtiger sind als die b?sen D?monen.
Ich legte den Sack mit Malatri, der Brillenschlange, neben mich, beugte mich zu dem heiligen Teich nieder, gr��?te mit den Blicken die Frommen, die darin die vorgeschriebenen Waschungen vornahmen, und sch?pfte eine Handvoll Wassers. Als ich sie zum Munde f��hrte, entdeckte ich darin -- o g��nstiges Zeichen! -- eine Wasserspinne. Ich setzte sie sorgsam in das Na? zur��ck und trank meine Hand leer.
Jim Boughsleigh grinste, und ich konnte mir wohl denken, warum. Er verstand es nicht, da? man so viel Wesens mit einer Spinne machen konnte. Die Wei?en werden uns in dieser Beziehung nie verstehen, sie begreifen nicht, da? in den Tieren menschliche Seelen wohnen, da? alles, was lebt und webt, ihresgleichen ist, sie haben den Zusammenhang mit der Natur verloren. Sie haben der Natur den Krieg erkl?rt, ohne zu ahnen, da? sie damit sich selbst den Krieg erkl?rt haben, da sie doch nur ein Teil der Natur sind. Sie gleichen einem Schilfrohr, das st?rker sein will als der Wind. Und weil sie sich selbst taub gemacht haben gegen die Stimmen der Natur, h?ren sie nicht, wie es rings um sie kichert und sp?ttelt. Manchmal aber schwillt das Kichern der Natur zu einem gellenden Hohnlachen an, und dann sagen die Wei?en: ?Es war ein Erdbeben!? oder: ?Ein Vulkan hat Feuer gespieen!?
Sie sind wirklich ver?chtliche Narren, diese Wei?en!
Jim Boughsleigh tat einen tiefen Schluck aus seiner Flasche und reichte sie mir dann, damit ich seinem Beispiel folge. Ich lehnte ab, aber da hob er die Faust und schrie: ?Sauf, Hindu!? Und weil er der St?rkere war, wollte es das Schicksal, da? ich trank.
Jim steckte seine Pfeife in den Mund, zog die Streichh?lzer hervor, und weil seine Hand bereits etwas unsicher war, sah ich mit Freude, da? er mit dem brennenden Streichholz unter seiner Nase herumfuchtelte, was ihm einen Br��ller des Schmerzes entlockte.
Endlich brannte seine Pfeife, und er hub an: ?Hast du die Deutschen gesehen, die ich ins Gef?ngnis brachte??
?Ja, Herr! -- Was habt ihr Engl?nder mit ihnen vor? La?t ihr sie hungern??
Jim gr?lte vergn��gt. ?Offiziell nicht!? versicherte er. ?Nur inoffiziell! Offiziell sind wir ein Kulturvolk! -- Wie hat dir der Anblick gefallen, mein Lieber??
Ich witterte eine Falle. Weshalb frug Jim nach meiner Ansicht? Haben die Engl?nder uns etwa nach unserer Ansicht gefragt, als sie uns unser Land wegnahmen und als sie unsere Br��der vor ihre Kanonen banden? Ich beschlo? also, vorsichtig zu sein, und erwiderte achselzuckend: ?Was gehen mich die Deutschen an??
?Du bist ein Affe!? knurrte Jim und spuckte in den heiligen Teich.
Da? er mich mit einem Affen verglich, machte mich doppelt mi?trauisch. Weshalb schmeichelte er, wenn er nicht die Absicht hatte, mich zu betr��gen?
?Du bist ein Affe!? wiederholte Jim Boughsleigh. ?Was dich die verdammten Deutschen angehen? Sehr viel gehen sie dich an! Wei?t du denn nicht, da? die Deutschen die verbissensten Feinde der Hindus sind??
Das war mir neu. Ich habe einmal als Boy bei einem deutschen Reisenden gedient, er hat mir ein ausgezeichnetes Zeugnis gegeben und ich habe f��r seine goldene Uhr f��nf Rupien bekommen; auch hat er mir im Laufe eines Monats nur siebzehn Fu?tritte gegeben, w?hrend ich durchschnittlich von den Engl?ndern die doppelte Portion in einer Woche erhalte, -- nein, ich hatte damals nichts gegen die Deutschen.
?Wieso sind die Deutschen die Todfeinde des Hindus?? frug ich nach einigem Nachdenken.
?Trink noch einmal!? gab mir Jim Boughsleigh zur Antwort und zwang mir die Flasche in die Hand, nachdem er selbst l?ngere Zeit daran gesogen hatte. ?Trink, Junge, aber nicht solche S?uglingsschlucke, sondern ordentlich! -- Weshalb die Deutschen deine Feinde sind? Eine verdammt dumme Frage!?
Ich fand, da? dies eigentlich weit mehr eine verdammt dumme #Antwort# sei, und schwieg.
Jim Boughsleigh qualmte eine dicke Wolke aus seiner Pfeife. Seine langen Beine baumelten in das Wasser des Teiches, aber sein Zustand war bereits so heilig geworden, da? er es nicht bemerkte. Er spuckte noch einmal aus und sagte:
?Die Deutschen wohnen weit, weit von hier in einem eisig kalten Land. Es ist dort so kalt, da? sie alle erfrieren m��?ten, wenn sie nicht -- hm -- (Jim bohrte sich in der angebrannten Nase) -- wenn sie nicht #Menschenfleisch# fr??en!?
Mich erfa?te ein Schauder ob solcher Freveltat.
?Bleib nur sitzen,? ermahnte mich Jim. Er griff sich mit der Rechten krampfhaft in die Magengegend, st?hnte leise: ?O, mich is very hundsmiserabel,? und fuhr mit erhobener Stimme fort: ?Ja, Menschenfleisch fri?t die Bande! Und willst du wissen, #was# f��r Menschenfleisch??
#Nat��rlich# wollte ich das wissen. ?Engl?nderfleisch?? schrie ich entsetzt.
?Auch das!? belehrte mich Jim. ?Aber nur am Geburtstag und bei Hochzeitsfeiern! An Wochentagen fressen sie #Hindufleisch#! Beefsteaks aus Hindufleisch!?
Ich war sprachlos. Wer h?tte das von den Deutschen gedacht? Sie hatten mir bisher einen f��r Europ?er ganz anst?ndigen Eindruck gemacht. -- Aber traue einer den Wei?en!!
Was mir Jim Boughsleigh da erz?hlte, war so schrecklich, da? ich es nur langsam fassen konnte.
Nicht da? die Deutschen die Hindus schlachteten, schien
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