den Uferh?hlen nisten, zogen lautlos auf ihren Raub.
Du k?nntest die zwei Orangen deiner Mutter bringen, fing Antonino wieder an.
Wir haben ihrer noch zu Haus, und wenn sie zu Ende sind, geh ich und kaufe neue.
Bringe ihr sie nur, und ein Kompliment von mir.
Sie kennt dich ja nicht.
So k?nntest du ihr sagen, wer ich bin.
Ich kenne dich auch nicht.
Es war nicht das erste Mal, da? sie ihn so verleugnete. Vor einem Jahre, als der Maler eben nach Sorrent gekommen war, traf sich's an einem Sonntage, da? Antonino mit anderen jungen Burschen aus dem Ort auf einem freieren Platz neben der Hauptstra?e Boccia spielte. Dort begegnete der Maler zuerst Laurella, die, einen Wasserkrug auf dem Kopfe tragend, ohne sein zu achten, vorüberschritt. Der Napolitaner, von dem Anblick betroffen, stand still und sah ihr nach, obwohl er sich mitten in der Bahn des Spieles befand und mit zwei Schritten sie h?tte r?umen k?nnen. Eine unsanfte Kugel, die ihm gegen das Fu?gelenk fuhr, mu?te ihn daran erinnern, da? hier der Ort nicht sei, sich in Gedanken zu verlieren. Er sah um, als erwarte er eine Entschuldigung. Der junge Schiffer, der den Wurf getan hatte, stand schweigend und trotzig inmitten seiner Freunde, da? der Fremde es geraten fand, einen Wortwechsel zu vermeiden und zu gehen. Doch hatte man von dem Handel gesprochen, und sprach von neuem davon, als der Maler sich offen um Laurella bewarb. Ich kenne ihn nicht, sagte diese unwillig, als der Maler sie fragte, ob sie ihn jenes?unh?flichen Burschen wegen ausschlüge. Und doch war auch ihr jenes Gerede zu Ohren gekommen. Seitdem, wenn ihr Antonino begegnete, hatte sie ihn wohl wieder erkannt.
Und nun sa?en sie im Kahn wie die bittersten Feinde, und beiden klopfte das Herz t?dlich. Das sonst gutmütige Gesicht Antoninos war heftig ger?tet, er schlug in die Wellen, da? der Schaum ihn überspritzte, und seine Lippen zitterten zuweilen, als spr?che er b?se Worte. Sie tat, als bemerke sie es nicht, und machte ihr unbefangenstes Gesicht, neigte sich über den Bord des Nachens und lie? die Flut durch ihre Finger gleiten. Dann band sie ihr Tuch wieder ab und ordnete ihr Haar, als sei sie ganz allein im Kahn. Nur die Augenbrauen zuckten noch, und umsonst hielt sie die nassen H?nde gegen ihre brennenden Wangen, um sie zu kühlen.
Nun waren sie mitten auf dem Meer, und nah und fern lie? sich kein Segel blicken. Die Insel war zurückgeblieben, die Küste lag im Sonnenduft weitab, nicht einmal eine M?we durchflog die tiefe Einsamkeit. Antonino sah um sich her. Ein Gedanke schien in ihm aufzusteigen. Die R?te wich pl?tzlich von seinen Wangen, und er lie? die Ruder sinken. Unwillkürlich sah Laurella nach ihm um, gespannt, aber furchtlos.
Ich mu? ein Ende machen, brach der Bursch heraus. Es dauert mir schon zu lange und wundert mich schier, da? ich nicht drüber zugrunde gegangen bin. Du kennst mich nicht, sagst du? Hast du nicht lange genug mit angesehen, wie ich bei dir vorüberging als ein Unsinniger, und hatte das ganze Herz voll, dir zu sagen? Dann machtest du deinen b?sen Mund und drehtest mir den Rücken.
Was hatt' ich mit dir zu reden, sagte sie kurz. Ich habe wohl gesehn, da? du mit mir anbinden wolltest. Ich wollt' aber nicht in der Leute M?uler kommen um nichts und wieder nichts. Denn zum Manne nehmen mag ich dich nicht, dich nicht und keinen.
Und keinen? So wirst du nicht immer sagen. Weil du den Maler weggeschickt hast? Pah! Du warst noch ein Kind damals. Es wird dir schon einmal einsam werden und dann, toll wie du bist, nimmst du den ersten besten.
Es wei? keiner seine Zukunft. Kann sein, da? ich meinen Sinn ?ndere. Was geht's dich an?
Was es mich angeht? fuhr er auf und sprang von der Ruderbank empor, da? der Kahn schaukelte. Was es mich angeht? Und so kannst du noch fragen, nachdem du wei?t, wie es um mich steht? Müsse der elend umkommen, dem je besser von dir begegnet würde, als mir.
Hab ich mich dir je versprochen? Kann ich dafür, wenn dein Kopf unsinnig ist? Was hast du für ein Recht auf mich?
Oh, rief er aus, es steht freilich nicht geschrieben, es hat's kein Advokat in Latein abgefa?t und versiegelt, aber das wei? ich, da? ich so viel Recht auf dich habe, wie in den Himmel zu kommen, wenn ich ein braver Kerl gewesen bin. Meinst du, da? ich mit ansehn will, wenn du mit einem andern in die Kirche gehst und die M?dchen gehn mir vorüber und zucken die Achseln? Soll ich mir den Schimpf antun lassen?
Tu was du willst. Ich la? mir nicht bangen, soviel du auch drohst. Ich will auch tun, was ich will.
Du wirst nicht lange so sprechen, sagte er und bebte über den ganzen Leib. Ich bin Manns genug, da? ich mir das Leben nicht l?nger von solch einem Trotzkopf verderben lasse.
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