die Hecker h?tte aufmerksam werden m��ssen. Psychologie ist doch nicht ein Feld f��r blinde Spekulationen, sondern f��r die Feststellung von Erfahrungsthatsachen, und f��r sichere Schl��sse aus solchen.
Nicht auf die ganze Mannigfaltigkeit der hier in Betracht kommenden Thatsachen, sondern zun?chst nur auf eine einzige will ich hier hinweisen. Ich meine die Tragik und das Gef��hl der Tragik. Eine Pers?nlichkeit leide, sei dem Untergange geweiht, gehe schliesslich thats?chlich unter. Aber in allem dem bew?hre sich eine grosse Natur, irgend welche St?rke und Tiefe des Gem��tes. Hier werden, wenn irgendwo, von einem Punkte aus gleichzeitig Lust und Unlust erzeugt. Der fragliche Punkt ist das Leiden der Pers?nlichkeit. Dass sie--nicht nur ��berhaupt--sondern in solcher Weise, leidet, ist Grund der Unlust; dass sie--nicht nur ��berhaupt, sondern in solcher Weise, d. h. als diese grosse Pers?nlichkeit, leidet, oder dass sie im Leiden als diese grosse Pers?nlichkeit sich zeigt, das ist Grund der Lust. Hier w?ren also in besonderem Masse, ja wir d��rfen sagen in unvergleichlicher Weise, die Bedingungen des _Hecker_'schen Wettstreites der Gef��hle gegeben.
Aber derselbe will sich nicht einstellen. Gerade dies, dass in so hohem Grade von einem Punkte aus die entgegengesetzten Gef��hle erzeugt werden, verhindert ihn. In dem einen psychischen Gesamtthatbestande sind die beiden Vorstellungen, des Leidens und der Pers?nlichkeit, die leidet, untrennbar verbunden. Ebendarum findet kein Vorstellungswettstreit statt; und damit unterbleibt auch der Wechsel der Gef��hle. Die Eigenart jenes Gesamtthatbestandes giebt sich vielmehr, hier wie ��berall, dem Bewusstsein kund in einem einzigen _eigenartigen Gef��hl_. Wir kennen es als Gef��hl der Tragik. Dies Gef��hl ist so wenig ein wechselndes oder schwankendes dass vielmehr die feierliche Ruhe f��r dasselbe kennzeichnend ist.
Lassen wie uns aber den "Wettstreit" f��r einen Augenblick gefallen. Er finde bei der Tragik statt, obgleich ich wenigstens von solchem Stattfinden desselben nichts weiss. Dann besinnen wir uns, dass doch Hecker aus demselben nicht das Gef��hl der Tragik, sondern das Gef��hl der Komik ableiten will. Der Wechsel der Gef��hle soll das Gef��hl der Komik sein. Das Gef��hl der Tragik ist aber, wie man weiss, nicht das Gef��hl der Komik.
GEF��HLSKONTRAST.
Allerdings bezeichnet Hecker die Bedingungen dieses Gef��hles noch genauer. Lust und Unlust sollen sich beim Wettstreit zun?chst die Wage halten. Dann aber soll das Gef��hl der Last durch Kontrast gehoben werden.
Indessen auch diese Bedingungen k?nnen in unserem Falle erf��llt sein. Es hindert zun?chst nichts, dass das Unlustvolle des Leidens und das Befriedigende, das die Weise des Leidens oder die Eigenart der leidenden Pers?nlichkeit in sich schliesst, in beliebigem Grade sich die Wage halten.
Und auch eine Kontrastwirkung kann nicht nur, sondern wird jederzeit bei der Tragik stattfinden.--Doch ist hierzu eine besondere Bemerkung erforderlich.
Hecker redet von _Gef��hls_kontrast. Das Gef��hl der Unlust soll unmittelbar das mit ihm wechselnde Gef��hl der Lust "_heben_". Hier ist ein, auch sonst behauptetes allgemeines psychologisches Kontrastgesetz vorausgesetzt. Nehmen wir einmal an, dies Gesetz best?nde, so m��sste ihm zufolge offenbar, wie die Lust durch die Unlust, so auch die Unlust durch die Lust gehoben werden. Damit w?re das schliessliche ��berwiegen der Lust, das Hecker bei der Komik annimmt, wiederum illusorisch geworden.
Aber jenes Kontrastgesetz existiert nicht. Wohl giebt es mancherlei Thatsachen, die man als Wirkungen eines Kontrastes bezeichnen kann. Aber wenn man dies thut, so hat man nur einen zusammenfassenden Namen, und zwar einen Namen f��r sehr Verschiedenartiges. Die fraglichen Thatsachen sind der mannigfachsten Art und beruhen auf v?llig heterogenen Gr��nden. Rot scheint nicht bloss, sondern ist, f��r das Auge n?mlich, r?ter neben Gr��nblau als neben Rot. Dies hat seine bestimmten, n?mlich physiologischen Gr��nde. Der Mann von mittlerer Gr?sse ist nicht, f��r unsere Wahrnehmung n?mlich, gr?sser, wenn er neben einem Zwerge, als wenn er neben einem Riesen steht, aber er wird gr?sser _gesch?tzt_ oder taxiert. Dies hat wiederum seine bestimmten, aber diesmal psychologischen Gr��nde.
Wie es aber auch mit dem Empfindungs- oder Vorstellungskontrast bestellt sein mag; eine Kontrastwirkung, die Gef��hle unmittelbar auf Gef��hle aus��bten, giebt es nicht. Wenn ich hier ganz allgemein reden darf: Gef��hle wirken ��berhaupt nicht. Sie haben als solche keine psychomotorische Bedeutung. Sie sind ��berall nichts als begleitende Ph?nomene, Bewusstseinsreflexe, im Bewusstsein gegebene Symptome der Weise, wie Empfindungen und Vorstellungen, oder Zusammenh?nge von solchen, in uns wirken. Die Psychologie hat sich noch nicht ��berall zur klaren Anerkennung dieses Sachverhaltes durchgearbeitet. Aber sie wird sich wohl oder ��bel dazu entschliessen m��ssen.
Was man so Wirkung von Gef��hlen nennt, ist Wirkung der Bedingungen, aus denen die Gef��hle erwachsen, also Wirkung der Empfindungs- und Vorstellungsvorg?nge und der Beziehungen, in welche dieselben verflochten sind. So ist auch der "Gef��hlskontrast" in Wahrheit Empfindungs- oder Vorstellungskontrast. Vorstellungen k?nnen anderen, zu denen sie in Gegensatz treten, eine h?here psychische "Energie" verleihen, und dadurch auch das an diesen haftende Gef��hl steigern. Sie thun dies nicht ohne weiteres, wohl aber unter bestimmten Voraussetzungen. Welches diese Voraussetzungen sind, und nach welcher psychologischen Gesetzm??igkeit dieselben die "Kontrastwirkung" vermitteln, dies muss nat��rlich im einzelnen festgestellt werden. Das Kontrastgesetz ist mehr als ein blosser Sammelname, soweit dieser Forderung gen��gt
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