auch hier wie in anderen Kl??stern eine a�?Reformationa�? der zerfallenen Klosterordnung erstrebt[43].
Neben dieser Erziehung zum Klosterleben gab es auch einigen _Unterricht_, der mit dem Ordensleben zusammen hing. Die Novizen mu??ten lesen lernen a��� was damals bei der krausen Schrift und dem noch krauseren Stil nicht so ganz leicht war[44]. Sogar ins Lateinische mu??ten die Nonnen notd??rftig eingef??hrt werden: denn die Lesungen und Gebete, besonders aber die Ges?��nge waren meist in der Kirchensprache geschrieben a��� wenn es auch mit dem Verst?��ndnis der Fremdsprache nicht gerade weit her war: singen ja doch auch heute Kirchench??re in Dorfgemeinden lateinische Hymnen und Messen. Auch schreiben hat Katharina im Kloster gelernt, wenn sie auch sp?��ter a��� wie alle viel besch?��ftigten Frauen nicht gerne und viel schrieb und an Fremde und hochgestellte Personen ihre Gedanken lieber einem Studenten oder Magister in die Feder sagte. Sonst konnten nicht alle Klosterfrauen diese Kunst. Eine eigentliche Schule, worin die Schulmeidlein gelehrt wurden, gab es nicht, doch waren einige Klosterfrauen f?��hig, nach ihrem Austritt M?��dchenschulmeisterinnen zu werden, so die Schwester von Staupitz und die Elsa von Kanitz[45].
Der Gesang spielte eine gro??e Rolle im Kloster: waren doch alle religi??sen Uebungen gr????tenteils gemeinschaftlich und mu??ten so zum Chorgesang werden. Es war eine S?��ngerin oder Sangmeisterin (Kapellenmeisterin) bestellt, welche die Ges?��nge einzu??ben hatte. Und im Kloster war ein altes a�?Sangbucha�?, welches 1417 f??r 2 Schock Groschen gekauft und vom markgr?��flichen Vogt zu Grimma bezahlt worden war. Es waren aber im Kloster fremde Ges?��nge aufgekommen und es wurde gegen die Regel des seligen Vaters Bernhard zu schnell und ungleich (d.h. rhythmisch) gesungen, und kam der Unfug auf, da?? unvermittelt bald alle, bald wenige Stimmen sangen; der Abt von Pforta ordnete daher an, da?? rund, eine Silbe wie die andere gesungen werde, einhellig und mit gleicher Stimme, nicht zu hoch und zu tief[46].
Im Jahre 1509, als Katharina von Bora zehn Jahre z?��hlte, war sie kein Kostkind oder Schulmeidlein mehr, sondern wurde schon unter die Klosterjungfrauen gez?��hlt. Sie war also einstweilen wenigstens a�?Postulantina�?, Anw?��rterin f??r die Pfr??nde. Da meist das vierzehnte Lebensjahr das Entscheidungsjahr f??r die Klostergel??bde war, so h?��tte sie mit dem dreizehnten ihr Noviziat antreten und ein Jahr darauf Profe?? thun k??nnen. Es ist auff?��llig, da?? sich dies bei Katharina zwei Jahre hinausschob, und sogar die sp?��ter eingetretene j??ngere Ave Sch??nfeld vor ihr mit ihrer ?��lteren Schwester Margarete eingesegnet wurde[47].
Mit ihrem 15. Jahre also wurde Katharina von Bora nach dem Herkommen der Sammlung von der Aebtissin a�?angegebena�? (vorgeschlagen) und von dem Konvent angenommen. Unter feierlichen Zeremonien in der Kirche wurden ihr die Haare abgeschnitten, die mit Weihwedel und Rauchfa?? besprengten und ber?��ucherten heiligen Kleider angethan: die wei??e Kutte ??bergezogen, der wei??e Weiler (das Kopftuch (velum, der sog. Schleier)) ums Haupt geschlungen; auf diesem wurde der Himmelsbraut der wei??e Rosenkranz aufgesetzt und der Heiland im Kruzifix als Br?��utigam in die Arme gelegt, dann hat sie ihm durch Opferung des Kranzes ewige Reinigkeit verhei??en und geschworen. Darauf fiel die Postulantin der Reihe nach der Aebtissin und jeder der einzelnen Klosterfrauen dem??tig zu F????en, wurde von ihnen aufgehoben und mit einem Kusse als Schwester in die Gemeinschaft aufgenommen[48].
Jetzt kam Katharina unter die strenge Zucht einer ?��lteren Klosterfrau und mu??te in dieser Probezeit im Ernst all die vielen Dinge ??ben in Haltung und Gang, in Geb?��rde und Rede, welche eine Nonne auf Schritt und Tritt zu beobachten hat, wenn sie nicht gegen die Regel s??ndigen und daf??r Bu??e erleiden will. So erz?��hlt eine Nonne: a�?Das Probejahr geschahe nur, da?? wir Ordensweise lernten und uns versuchten, ob wir zum Orden t??chtiga�?[49].
Endlich, im Jahre 1515, a�?Montags nach Francisci Confessorisa�?, d.h. am 8. Oktober, war Katharinas a�?eynseghnuga�?. Da mu??te sie a�?Profe?? thuna�?, d.h. das ewig bindende Klostergel??bde ablegen. Es wird ihr gegangen sein wie jener anderen Nonne, die um diese Zeit auch eingesegnet wurde und von sich erz?��hlt: a�?Am Abend vor meiner Profession sagte mir die Aebtissin vor der ganzen Versammlung im Kapitel: man solle mir die Schwierigkeit der Regel vorlegen und mich fragen, ob ich das gesinnet w?��re zu halten? w?��re aber nicht von n??ten, denn ich h?��tte mich in der Einkleidung genugsam verpflichtet. Und wenn ich gleichwohl gefragt worden w?��re, h?��tte ich doch nichts sagen d??rfen, h?��tte mir auch nichts geholfen.a�? Die Einsegnung ging vor sich und zwar war Katharina von a�?Bhora�? als einzige auf diesen Tag geweiht. Sie spendete dabei dem Kloster von dem wenigen, was sie vermochte, 30 Groschen[50].
Zwar nicht widerwillig, aber doch wie sie (bezw. Luther) sp?��ter sagte, ohne a�?ihren Willena�? wurde Katharina als Tochter des sel. Vaters Bernhard verpflichtet. Trotzdem aber hat sie sich in die Klosterregel nicht nur gef??gt, sondern auch a�?hitzig und emsig und oft gebeteta�?[51].
Das entspricht ihrer gesamten entschiedenen Natur, wie sie sich sp?��ter ausgereift zeigt. Sie war ja gelehrt worden, durch a�?gute Werkea�?, insbesondere durch Klosterwerke, erwerbe man sich himmlische G??ter und geldliches Verm??gen und einen hohen seligen Sitz im Jenseits;
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