also strengte sie alle Kraft und allen Flei?? an, solchen Reichtum zu erwerben und durch geistliche Uebungen sich einen guten Platz im Himmel zu verdienen. Was sie sp?��ter als Frau einmal angriff, das erstrebte sie auch mit der ganzen Gewalt und Z?��higkeit ihres Willens, und so wird sie es auch im Kloster gehalten haben als Nonne. Zudem pflegen junge Klosterleute, namentlich weibliche, die eifrigsten zu sein in der Uebung der Pflichten, auch wenn sie nichts von Schw?��rmerei an sich haben.
Und was hatte nun die junge Nonne f??r hohe Werke und heilige Pflichten zu thun?
Fast das gesamte Leben im Kloster f??llten geistliche Uebungen aus, ihr ganzes Tagewerk war Beten, Singen, Lesen, H??ren erbaulicher Dinge, a�?daa�?, wie es in einer Klosterregel hei??t, a�?alle Klausur und geistliche Leute erdacht und gemacht sind, da?? sie unserm Herrn und Gott dienen und f??r Tote und Lebende und alle Gebresthafte Bitten f??llena�?. Das waren nun au??er dem Messesingen und den privaten Gebeten noch besonders die gemeinsamen 7 Gebetszeiten, die Horen: Matutin, Terz, Sext, Non am Morgen, Vesper und Komplet am Abend mit Psalmen, Martyrologien, Ordensregeln. Auch n?��chtliche Gottesdienste wurden begangen: Metten und Vigilien. Und sogar w?��hrend des Essens, wo Stillschweigen geboten war, wurde vorgelesen aus einem Erbauungsbuch. Abwechselnd hatte Katharina auch selbst diese Vorlesung zu halten und mu??te dann nachspeisen[52].
Welchen Eindruck diese Vorschriften auf ein nat??rlich f??hlendes und religi??ses Gem??t machen mu??ten, h??ren wir aus einem sp?��teren Bericht: a�?Da D. Martinus der Nonnen Statuten las, die gar kalt geschrieben und gemacht waren, seufzte er sehr und sprach: a�?Das hat man m??ssen hochhalten und hat dieweil Gottes Wort vermisset! Sehet nur, was f??r eine Stockmeisterei und Marter der Gewissen im Papsttum gewest ist, da man auf die horas canonicas und Menschensatzungen drang, wie Hugo geschrieben, da?? wer nur eine Silbe auslie??e und nicht gar ausbetete, m????te Rechenschaft daf??r geben am j??ngsten Gericht[53].a�?
Ob Katharina je ein Amt in dem Konvent bekleidet hat, wissen wir nicht; jedenfalls konnte dies nur ein niederes, etwa das einer a�?Siechenmeisterina�? sein. Wahrscheinlich aber war sie noch zu jung, als da?? bei so vielen Vorg?��ngerinnen an sie die Reihe gekommen w?��re[54].
Eigentliche Arbeit gab es im Kloster nicht: die Nonnen durften ja nicht aus der Klausur, und die Hausarbeit in K??che und Stube schafften die Laienschwestern und Klosterm?��gde. Freilich so ganz arbeitslos wie bei manchen adeligen M??nchsorden, wovon der Volkswitz sagt:
Kleider aus und Kleider an Ist alles, was die Deutschherrn than.
a��� so tr?��ge verflo?? das Leben der Nonnen nicht. Konnten sie sich doch mit weiblichen Handarbeiten abgeben wie Spinnen von dem Ertrag der gro??en Schafherden f??r die wollene Bekleidung, namentlich aber mit Stickereien, wie Altardecken, Me??gew?��nder, Teppiche, Fahnen u.s.w., in Nimbschen, wohl auch in Pforta f??r die Kirche der dortigen M??nche und vielleicht auch f??r den Bischof von Mei??en, unter dem das Kloster stand[55]. So hat jedenfalls auch Schwester Katharina manche kunstvolle Stickerei verfertigt, wenn auch die mancherlei Handarbeiten, welche heutzutage da und dort von Luthers K?��the gezeigt werden, wohl alle nicht echt sind.
Eine gewisse Unterhaltung gew?��hrte noch die Besichtigung und Instandhaltung der zahllosen Reliquienst??cke, welche in der Nimbscher Kirche aufgespeichert waren, und welche es galt zu schm??cken und in Ordnung zu halten. Es waren da an den 12 Alt?��ren in Kreuzen, Monstranzen, Kapseln, Tafeln wohl vierhundert hl. Partikeln. So von Christi Tisch, Kreuz und Krippe, Kleid und Blut und Schwei??tuch, vom Stein und Boden, wo Jesus ??ber Jerusalem weinte, im Todesschwei?? betete, gegei??elt sa??, gekreuzigt ward, gen Himmel fuhr; vom Haar, Hemd, Rock, Grab der hl. Jungfrau; von den Aposteln allerlei Knochen, auch Blut Pauli, vom Haupt und Kleid Johannes' des T?��ufers; von vielen Heiligen, bekannten und unbekannten: den 11000 Jungfrauen, der hl. Elisabeth von Th??ringen, der hl. Genoveva, dem hl. Nonnosus, der hl. Libine Z?��hne, H?��nde, Arme, Knochen, Schleier, Teppiche a���, ferner Partikeln von der S?��ule Christophs, vom Kreuz des Sch?��chers u.a.[56].
Aber auch hier hatten die Seniorinnen, u.a. auch Magdalena von Bora, die Obhut ??ber die hl. Kapseln.
Vor allen diesen Reliquien wurden bestimmte Antiphonien gesungen, was eine gewisse Abwechslung in dem t?��glichen Gottesdienst gab.
Eine Abwechslung in dem ewigen Einerlei brachten auch die vielen Festtage, Bittg?��nge und Prozessionen im Kreuzgang und auf dem Kirchhof[57].
Eine gro??e Sache war die Visitation des Klosters durch den Abt von Pforta a��� freilich auch eine kostspielige: der Abt mit seinen Begleitern mu??te abgeholt und wieder heimgebracht und unterwegs und im Kloster verk??stigt, auch herk??mmlich mit Erkenntlichkeiten bedacht werden[58]. Bei der Visitation gab's eine Untersuchung aller Mi??st?��nde, ein Verh??r aller einzelnen Schwestern und schlie??lich einen oft scharfen Bescheid.
Es kamen auch an den hohen Festtagen und deren Oktaven Wallfahrer ins Kloster, denn dieses hatte von verschiedenen Kirchenf??rsten Abl?��sse, wenn auch nur 40t?��gige, erlangt f??r Besucher und Wohlth?��ter des Klosters, f??r Anh??rung von Predigten und Kniebeugen beim Avel?��uten[59].
Der Hauptabla?? aber war an einem besondern Tag im Jahre, wahrscheinlich an der Kirchweihe (23. August). Da war Messe und Jahrmarkt zu gunsten des Klosters
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