Triumphe jedes franz?sische Herz h?her schlagen machten; Lehrer und Kameraden, stolz, einen desselben Blutes unter sich zu haben, begegneten ihm mit liebevoller Bewunderung.[1]
Von den Ferien in Paris bei Frau L?titia in der Rue de Rocher oder in dem kleinen Hause in der Rue Chantereine, wo Josephine ihn mit Zeichen der G��te und Verw?hnung ��bersch��ttete,[2] kehrte er, erf��llt von Schlachtenbildern und Siegeshymnen, in die Schule zur��ck. Und welche Gef��hle des Stolzes und der Begeisterung, welche Tr?ume von Ruhm und Glanz mu?ten den F��nfzehnj?hrigen bewegen, als Napoleon, von seinem ?gyptischen M?rchenzuge heimkehrend, das jubelnde Frankreich durchzog. Dieser Soldat von 30 Jahren, der ?sterreich unterworfen, England ersch��ttert, Venedig gedem��tigt und Italien erobert hatte, war sein Bruder! Europa zitterte vor ihm; vor Jerome aber wandelte sich der ernste Heros zum z?rtlichen der V?ter. Unter der Wohnung des ersten Konsuls wurden dem Knaben seine Zimmer angewiesen. Er erfreute sich hier der vollkommensten Freiheit, und selbst alte, graue M?nner, die Napoleons Z?rtlichkeit f��r den jungen Bruder sahen, beugten den Nacken vor ihm.[3] Seine W��nsche blieben selten unerf��llt; zwischen einer Familie, die immer bereit war, seine Streiche zu verzeihen, und einem Hof, dessen st?ndiges Am��sement sie waren, konnte Jerome seinen Phantasien freien Lauf lassen.[4] Er war sch?n und grazi?s, voll spr��henden Temperaments und lachenden Leichtsinns; alles Sch?ne entz��ckte ihn, und sein Bed��rfnis, das Gl��ck, sein Lebenselement, ��berall um sich zu f��hlen, machte ihn verschwenderisch, wenn es galt, Freunde zu erfreuen, Ungl��cklichen beizustehen. Ein liebensw��rdiges Gl��ckskind -- so erschien er auf den ersten Blick. Er w?re es gewesen, wenn nicht jene allzu h?ufige Begleiterscheinung der G��te -- Schw?che denen gegen��ber, die er liebte -- und die Familieneigenschaften der Bonaparte --trotziger Stolz und verzehrender Ehrgeiz -- der lichten Helligkeit seines Bildes die tiefen Schatten hinzugef��gt h?tten. Zwei seiner Jugenderlebnisse sind bezeichnend f��r diese Seiten seines Charakters.
Mit f��nfzehn Jahren kannte er keinen hei?eren Wunsch, als Napoleon in den italienischen Feldzug zu begleiten. Seine Freundschaft f��r seinen Spielkameraden Eugen Beauharnais verwandelte sich in einen nie ganz ��berwundenen Ha?, als der Wunsch diesem, dem ?lteren, gew?hrt, ihm aber abgeschlagen wurde. Er blieb teilnahmlos und finster angesichts der Siegesnachrichten und war der einzige, der den heimkehrenden Sieger zu begr��?en sich weigerte und, von ihm aufgesucht, all seiner Z?rtlichkeit gegen��ber eisig blieb. "Was soll ich tun, um dich zu vers?hnen?" fragte l?chelnd der Held den jungen Trotzkopf. "Den S?bel von Marengo schenke mir!" rief dieser. Sein Wunsch ward erf��llt, und unzertrennlich blieb er bis zum Tode von der Waffe des Bruders.[5]
Ein Jahr sp?ter wurde er Soldat; im gleichen Regiment diente der Bruder Davouts. Auch dessen Brust schwellte der Stolz, und er begegnete dem Kameraden hochm��tiger als dieser ihm. Einer von uns ist zuviel in der Welt -- dieser Gedanke beherrschte Jerome mehr und mehr. Er forderte Davout zum Duell, einem Duell ohne Zeugen bis zur Abfuhr. Sein Gegner scho? ihn in den Unterleib, wo die Kugel sich an einem Knochen platt dr��ckte und dort liegen blieb, bis sie sechzig Jahre sp?ter bei der Autopsie der Leiche gefunden wurde.[6] Schon damals also schien jene dunkle Prophezeiung sich zu bewahrheiten: da? kein Bonaparte von einer Kugel f?llt -- jene Prophezeiung, die ein Unterpfand des Gl��cks zu sein schien, und deren Erf��llung schlie?lich das Ungl��ck erst vollenden half!
Inzwischen hatte Europa sich merkw��rdig verwandelt: als w?re die Alte Welt nichts als weiche, gef��gige Masse in der Hand des Bildhauers Napoleon. Er allein war es aber auch, der die Stelle zuerst empfand, wo sie seiner Absicht harten Widerstand leistete. Das britische Inselreich mit seiner meerbeherrschenden Macht war das Gespenst, das er drohend vor sich sah und nicht zu fassen vermochte. Darum setzte er alle Kr?fte daran, die franz?sische Flotte auszubauen und kriegst��chtig zu machen, darum suchte er f��r die Marine sorgf?ltig die besten M?nner aus. Seine Liebe zu Jerome, seine gro?e Meinung von den F?higkeiten des Bruders konnte er nicht besser beweisen als dadurch, da? er ihn zum k��nftigen Admiral bestimmte. Hier, so glaubte er, sollte seine tollk��hne Tapferkeit und seine Abenteuerlust das rechte Feld finden. "Nur auf dem Meere," so schrieb er an Jerome, "ist heute noch Ruhm zu erwerben. Lerne was Du irgend kannst, dulde nicht, da? irgend jemand es Dir zuvortut, suche Dich bei allen Gelegenheiten auszuzeichnen. Denke daran, da? die Marine Dein Beruf sein soll."[7] Mit erstaunlicher Leichtigkeit fand sich der verw?hnte siebzehnj?hrige J��ngling in den anstrengenden Schiffsdienst, den ihm der Konteradmiral Gauteaume auf Napoleons ausdr��cklichen Befehl auferlegte. Die Flotte, die dieser im Verein mit Salmgunt zu befehligen hatte, war f��r ?gypten bestimmt; die Ungeschicklichkeit der F��hrer machte die Expedition zu einer v?llig zwecklosen. Jerome entgingen die Gr��nde nicht; sein Blick daf��r wurde durch den ?rger ��ber die Situation, die es ihm unm?glich machte, sich auszuzeichnen, noch gesch?rft. Er kritisierte scharf die beiden Admirale, deren gegenseitige Eifers��chteleien sie am Vorgehen hinderten. "Gibt es etwas J?mmerlicheres," schrieb er, "als um l?cherlicher Pr?tentionen willen eine gro?e Sache
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