Hundert neue Rätsel | Page 3

Angela Döhring
und oft reich an Wissen,?Wirkt's nah und fern. Wer m?cht' es missen??Wer h?tt' es nie befragt, begehrt??Wem h?tt' es Freude nie gew?hrt??Wird's nicht geliebt, gesch?tzt, gepriesen,?Vermag's nicht, Welten zu erschlie?en??Und doch ist Undank es gewohnt?Und bleibt von Leiden nicht verschont.?Ja, manchmal liegt es still und stumm,?Verlassen ganz, nur so herum.?Auch kehrt's den Menschen oft in Ruh'?Für lange Zeit den Rücken zu.?Doch dem, der's zu erkennen strebt,?Teilt's offen mit, was in ihm lebt,?Wird ihm Gef?hrte stiller Stunden?Und bleibt ihm oft als Freund verbunden.?Zwar la? mit jedem dich nicht ein?Und wert' es nicht nach ?u?erm Schein!?Wie es gekleidet, wie es hei?e,?Ob es auch Gold und Pracht dir weise,?Bedenk': was dir soll wahrhaft frommen,?Das mu? aus seinem Innern kommen.
32.
Nahn mit S sie finster deinen Wegen,?Unterliege nicht!?Hoffnungsfroh blick' ihm mit M entgegen:?Sieh! aus Nacht wird Licht.
33.
Es drückt sich oft in Ecken,?Als w?r's zu gar nichts nutz,?und ist doch allerwegen?Den Menschen Freund und Schutz.
In stiller Selbstentfaltung?Reicht's ihnen Hilfe dar,?Ja, durch die Lüfte eilt es,?Zu retten in Gefahr.
Zwar steht und wirkt's in Ehren?Oft auch in Heimeswelt,?Und trautem Lampenschimmer?Es gerne sich gesellt.
Stets will's behüten, tr?sten,?Ob's auch kein W?rtchen spricht.?Und wanderst du ins Weite:?Nimm's mit! Vergi? es nicht!
34.
Im stillen Wald sind sie zu Haus,?Dort gehn sie arglos ein und aus,?Tun keinem was zuleide.
Doch sieh! ein Schieben her und hin,?Und pl?tzlich ?ndert sich ihr Sinn:?Sie stehn in Wehr und Waffen.
Und wiederum mag es geschehn,?Da? wir sie ganz verwandelt sehn:?Wo bliebe sonst die Ehre!
35.
Bewundernd sieht die Ersten man erglühen,?Im Sonnenlicht die Letzten hold erblühen.?Wer zu den Ersten steigt, dem mag es glücken,?Des Ganzen einen frischen Strau? zu pflücken.
36.
Mit ?An? hat's Wicht'ges oft zu sagen?Und kommt doch immer hinterdrein.?Mit ?Ab? sieht man's oft Blumen tragen,?Doch soll ihm nicht zu trauen sein.?Mit ?Um? pflegt es sich anzuschmiegen?Und ist zu deinem Schutz bereit,?Mit ?Vor? tut's heimlich und verschwiegen,?Geht auf und ab und macht sich breit.
37.
Gib von deinem Teller,?Ach, zwei Br?cklein nur,?Und dir wird erstehen?Eine Kraftnatur.?Den Beweis zu bringen,?M?g' dir rasch gelingen!
38.
Mit g -- steht's einem hohen M?nch zur Seite,?Mit d -- sucht es, wie Flüsse tun, das Weite.?Mit m -- pflegt es in Haus und Hof zu dienen,?Mit f -- ruht's nicht, bis ihm das Ziel erschienen.?Mit n -- woll' es im Zahlenreich erschauen,?Als eine Einheit, draus sich gr??re bauen.
39.
Er geht den Seinen stets voran,?Als Führer seiner Schar.?Allein f?ngt er zu reden an,?Wird er oft sonderbar.
Denn 's ist ein Schelm, ein loser Wicht,?Der gerne scherzt und neckt?Und mit dem ehrlichsten Gesicht?Zu lügen sich erkeckt.
Doch schied der Tag, der ihm gew?hrt,?Dann schl?ft er fest und still,?Bis wiederum ein Frühling kehrt?Und ihn auch wecken will.
40.
Man sagt manchmal, es schneide,?Ob keinem auch zuleide,?Und keiner sich beklag'.?Einst pflegt' es viel zu schreiben,?Doch andre Federn treiben?Ihr Wesen heutzutag.
Zwar ist's erfüllt von Leben?Und mannigfachem Streben;?Man kennt's im Deutschen Reich.?Es liebt das Meer, die Wogen,?Und kommt ein Schiff gezogen,?Dann zeigt es sich sogleich.
41.
Es pflegt viel spazieren zu gehen?Und plaudert dabei unverwandt;?Doch braucht es des sicheren Haltes?Und einer führenden Hand.?Ihr selber, wi?t, hei?et es gehen,?Beflissen, ihm beizustehen.
Es redet von Himmel und Erde,?Nichts ist ihm zu gro? oder klein,?Und kehrt unterwegs hin und wieder?Zu einem Schlückchen gern ein.?Das tut es in allen Ehren:?Es kann es ja nicht entbehren.
Doch ist die Wand'rung beendet,?Dann pflegt es der Ruhe still?Und harrt an gegebener Stelle,?Solange man immer will:?Das Mündchen reglos geschlossen,?Dem die Worte so eifrig entflossen.
So dient es oft viele Tage?Den Menschen ohne Entgelt,?Bis es müd und untauglich geworden?Und rasch in Vergessenheit f?llt.?Man greifet nach einem andern?Und l??t es statt seiner wandern.
42.
Wie ist das zu verstehn:?An Tannen wird's gesehn,?Und bietet selbst doch Raum?So manchem Tannenbaum.
43.
Es ist nicht viel: ein V?glein kann's?Oft in den Schnabel stecken.?Doch wie? sieht man's aus Bergeskranz?Sich nicht als Gr??ter recken?
44.
Bergentquollen, waldumrauschet,?Eilet _sie_ den Lauf.?Doch soll _es_ zutage treten:?Schlie?t die Herzen auf!
45.
Mag es erscheinen noch so wesenlos,?Ungreifbar, wahrnehmbar dem Auge blo?,?Acht' nicht gering?Das kleine Ding!?Stumm hingestreckt,?H?lt's was versteckt.?Doch wer da sinnend seine Art versteht,?Dem wird das Unscheinbare oft beredt,?Der sieht Gedanken?Es still umranken --
46.
Ob wolkengleich das Erste sich erhebe,?Ob es in goldnem Sonnenstrahle schwebe,?Der Erd' entstammt, sinkt es zur Erde nieder.?Die Menschen sind gewohnt, es zu bekriegen;?Mag es auch still zu ihren Fü?en liegen,?Sie jagen's fort. Doch immer kehrt es wieder.
Wenn Sturm und bittre K?lte dich gef?hrden,?Dann pflegt das Zweite dir oft Trost zu werden,?Stets sanft bemüht, da? es dir Schutz gew?hre.?Es trocknet Tr?nen, wo da Menschen wohnen,?Es wird gesch?tzt in Hütten und auf Thronen,?Und, Segel spannend, f?hrt's oft über Meere.
Zurückgezogen lebt, in stiller Klause,?Das hochverdiente Ganze meist zu Hause.?Zwar l??t das Friedliche zu allen Tagen?Im Kampfe mit dem Ersten sich erschauen;?Denn ihm ist's feind. Doch freund ist es den Frauen,?Und wo es fehlt, wird schwerlich dir's behagen.
47.
Mit o deckt's Leben mancherlei?Und schützet vor Erkalten.?Mit e flieht ruhlos es vorbei?Und folgt Naturgewalten.?Mit i macht's oft die Seele frei?Und hilft die Welt gestalten.
48.
Treiben überall ihr Wesen:?Unbest?ndig, unerkl?rlich,?Froh und trüb, herrisch, begehrlich.?Hüte dich und wahre Gleichmut!?Ihnen dienen ist gef?hrlich.
Doch empfangen sie ein Zeichen,?Wirst du v?llig
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