ja alles Auf der Erde gang naß!" Der Regen: "Du machst
zu trocken, Wenn du scheinst ohn' Unterlaß!" Die Sonne: "Ich mache
fruchtbar, Und alles freut sich mein!" Der Regen: "Du machst zu
trocken, Dich mag man nicht allein!" So haben sie lang gestritten, Doch
wurden sie einig zuletzt: Sie wollten miteinander wechseln, Und so ist
es denn auch jetzt.
37. ASTERN.
Ein kleiner Knabe lag einmal im Grase und schlief. Da sah er im Traum
einen Engel, der eine wunderschöne Blume in der Hand trug. Der Engel
sagte, daß es im Himmel viele solche Blumen gebe. Der Knabe hätte
sie gerne gehabt. Als er aufwachte, lagen da ein paar glänzende
Samenkörner. Die pflanzte der Knabe in seinem Garten. Als der Herbst
kam, waren aus den Samen die Blumen entstanden. Sie sahen gerade
wie Sterne aus. Der Knabe rief seine Eltern. Vater und Mutter sagten:
"Das sind Sternblumen oder Astern. Die sollen uns an den, Himmel
droben erinnern."
[Illustration]
38. RÄTSEL.
Loch bei Loch, Und hält doch. Was ist's?
Rat! Das Haus hat lauter Treppen, Keine Fenster, keine Zimmer; Wer
drin wohnt, muß es immer Auf seinem Rücken schleppen.
Es ist ein Ding, hat Stamm und Zweig' und Blätter, Schützt dich vor
Sonne und im Regenwetter.
39. VÖGEL UND BLUMEN.
Die Vögel, sie fliegen wie Blätter im Wind; Da winken die Blümlein
zum Abschied geschwind. Es singt in den Bäumen der Herbst schon
sein Lied, Fort ziehen die Vögel, die Blumen sind müd'.
Im Süden die Vögel, die Blumen im Schnee, Sie warten, daß wieder
der Frühling ersteh'. Dann lachen die Blüten, das Vögelein singt; Dann
duftet's und jubelt's, bis rings alles klingt.
40. DANKSAGUNGSTAG.
Was tut ihr, wenn euch jemand etwas geschenkt hat oder recht gut
gegen euch gewesen ist? Nicht wahr, ihr sagt: "Danke schön!"
Vergesset das ja nicht! Wir Menschen, groß und klein, haben für gar
vieles dankbar zu sein. Die Kinder können sich freuen, wenn sie noch
Eltern haben, die sie lieben und für sie sorgen. Erwachsene Leute sollen
froh sein, wenn sie gesund sind und keine Not zu leiden brauchen.
Doch das wird oft nicht bedacht. Deshalb ist ein Tag da, an dem ein
jeder von feiner Arbeit ausruhen und fröhlich Gott danken soll für allen
Segen. Im Herbste, wenn die Ernte vorüber ist, kommt der
Danksagungstag. Da gibt es meistens gut und reichlich zu essen und zu
trinken. In den Kirchen ist Gottesdienst. Auch für die Armen und
Unglücklichen wird gesorgt, damit ein jeder im Herzen dankbar sein
möge für das Gute und Schöne, was das Jahr gebracht hat.
41. VOM PUTER.
Puter, Puter, Polterhahn, Hast 'ne rote Weste an, Hast 'ne rote
Nasenspitze Und 'ne rote Zipfelmütze; Aber das gibst du wohl zu: Ich
bin schöner doch als du!
[Illustration]
42. DIE VIER BRÜDER.
Vier schöne Brüder kenn' ich wohl, Geschmückt so wunderbar; Sie
kommen schon seit alter Zeit Zu uns in jedem Jahr. Der erste Bringt
uns einen Strauß, Streut Blumen um sich her. Den zweiten schmückt
ein goldner Kranz Von Ähren voll und schwer. Der dritte reicht uns
Äpfel dar Und neuen goldnen Wein. Der vierte ist in Pelz gehüllt Wie
Schnee so weiß und rein. Wer nennt die schönen Brüder mir,
Geschmückt so wunderbar? Sie kommen schon seit alter Zeit Zu uns in
jedem Jahr.
43. DIE ZWÖLF MONATE.
Gleich anfangs mit dem neuen Jahr Erscheint der kalte Januar, Dann
kommt alsbald der zweite Mann, Der Februar, in Eile an. Der März ist
nun auch nicht mehr weit, Und der April ist bald bereit. Ihm folgt der
wunderschöne Mai, Der Juni kommt drauf schnell herbei, Und ist der
Juli nun erst da, So ist auch der August schon nah; Ihm schließt sich
der September an, Und der Oktober folgt alsdann. November ziehet
schleunig ein, Dezember wird her letzte sein.
44. DIE BLÄTTER TANZEN.
Die Bäume stehen ruhig da, Die Blätter flüstern leise. Hört ihr den
Wind, hei, hussassa, Bald bläst er seine Weise.
Da braust der Wind gar wild einher Und rüttelt an den Bäumen, Er
beugt sie hin, er beugt sie her, Läßt keine Zeit zum Träumen.
"Halt ein, du stürmischer Gesell', Wir stehen fest wie Lanzen!" Die
Blätter aber lachen hell: "Herr Wind, wir möchten tanzen!"
"Ei," ruft der Wind, "ein luftig Wort, Da kann ich stark mich zeigen!"
Er Bläst die bunten Blätter fort; Die tanzen froh den Reigen.
Der Wind ist fort, der Tanz ist aus, Die Blätter sinken nieder; Der
Schnee streckt sein Decke aus, Der Frühling hebt sie wieder.
[Illustration]
45. DIE VIER JAHRESZEITEN.
Es gibt vier Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Im
Frühling wird die Luft warm. Der Schnee schmilzt, und die Flüsse
werden wieder frei vom Eise. Auf den Wiesen und in den Gärten
keimen Gräser und Kräuter, auf den Feldern grünt die Saat, und die
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