Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland, 1914 | Page 5

Georg Dehio
um 1500, einer der besten des
Gebietes, auch gut erhalten.
ALTENGRONAU. RB Cassel Kr. Schlüchtern.
*Wasserburg* mit 4 Ecktürmen, alter Huttenscher Sitz.
ALTENHASSLAU. RB Cassel Kr. Gelnhausen.
*Martins-K.* (reformiert), im Kern 1 H. 13. Jh. Lhs. quadr.
flachgedeckt; im O starker Turm; dessen gewölbtes Erdgeschoß als
Altarhaus. -- Innere Ausstattung 1752.
*Lutherische K.* 1724 aus einem Jagdzeughaus aptiert.
*Amtshaus* bez. 1593 und 1684.
ALTENHOF. K. Sachsen AH Döbeln.
*Dorf-K.* rom. Lhs. rck. 9: 10,5, Chor eingezogen quadr. mit Apsis,
auch noch einige Detailsrom. -- Schöner Kelch A. 16. Jh.
ALTENKUNDSTADT. OFranken BA Lichtenfels.
*Pfarr-K.* spgot. ursp. Hallenbau, später die Pfeiler ausgebrochen und
Holztonne; Chor bar. auf got. Fundament; Anzahl Grabsteine aus 16.
Jh.
ALTENRODA. Pr. Sachsen Kr. Querfurt.
*Dorf-K.* WTurm und Ostchor gotisch, unbedeutend, das Schiff nach
»der Architektur und Direktion« des Pfarrers H. G. Zincke 1718, der
seit 1711 mehrere Kirchen (Großwangen, Wippach) gebaut.

ALTENSCHÖNBACH. UFranken BA Gerolzhofen.
*Prot. Dorf-K.* Polygonchor und Turm (SO) mit Krypta (Beinhaus)
von 1496; Lhs. um 1600 erweitert, an der bemalten Balkendecke viele
Wappen des fränkischen Adels. -- Epitaphe der Frh. v. Crailsheim und
Geier; hervorzuheben das in Kunststein gefertigte altarartige des Georg
Wolf von Crailsheim und seiner Schwester Anna Maria um 1600.
*Burg* der Crailsheim spätmittelalterliche Wasseranlage mit quadr.
Bergfried und polyg. Bering.
ALTENSTEIN. Sachsen-Meiningen Kr. Salzungen.
*Schloß*. Neubau 1889. Bmkw. Kunstsammlung. Von der ma. Burg
schwache Spuren. Der Park eine einheitliche Anlage von 1798-1803
und für diese Zeit bezeichnend; chinesisches Häuschen, aber auch
schon Ritterkapelle, Sennhütte, Aeolsharfe. Schöne steinerne
Halbrundbank mit Büste der Herzogin Charlotte Amalie 1801.
ALTENSTEIN. UFranken BA Ebern.
*Ehem. Dorf-K.* (außer Gebrauch). Erb. 1561. Seltenes Beispiel einer
intakten Renss.-Kirche kleinen Maßstabes.
*Burgruine.* Das mächtige, weithin sichtbar gelegene Stammschloß
der Stein zum Altenstein. Zeitweise Sitz von 7 Einzelfamilien. In dem
von einem tiefen Graben umschlossenen Mauerring noch große Reste
einer starken Renss.-Befestigung (2 große Tortürme), sowie ein
mächtiger sprom. Bergfried (quadratisch, mit Bossenquadern; 13. Jh.),
ferner Fragmente der stattlichen Burgkapelle aus 2. H. 15. Jh.
ALTENSTEIN. RB Cassel Kr. Melsungen.
*Ehem. Schloß*, jetzt Försterhaus. Die ältesten Teile der Ruine nach
1438. Wohnbau bez. 1620.
ALTERSHAUSEN. Sachsen-Koburg LA Coburg.
*Dorf-K.* Spgot. Anlage, 1sch. mit quadr. turmtragendem Chor.

ALTHAUSEN. UFranken. BA Königshofen.
*Dorf-K.* Chor im OTurm, mittelalterlich, 1573 erhöht; Langhaus
1693. -- Deckengemälde (Triumph des Kreuzes) von Joh. Peter
Herrlein, gegen 1777.
ALTHÖRNITZ. K. Sachsen AH Zittau.
*Schloß* 1650-54 von Meister Valentin in Zittau für den Zittauer
Bürgermeister Chr. v. Hartig. Die Anlage des stattlichen und
großzügigen Gebäudes steht in den Hauptmotiven in der Tradition der
deutschen Renaissance; 3geschossiger Hochbau auf 3eck. Gr.;
2geschossige, kräftig und zugleich flüssig gegliederte Giebel, je 2 an
den Langseiten, 1 an den Schmalseiten; 1 starker Eckturm (der zweite
neu; die alte Wendeltreppe lag im Innern).
ALTJESSNITZ. Pr. Sachsen Kr. Bitterfeld.
*Dorf-K.* In der Anlage rom. Der spgot. Schnitzaltar von den
besseren.
ALTMÜGELN. K. Sachsen AH Oschatz.
*Dorf-K.* Ältester Teil der Turm, 1850 umgebaut. Chor und Langhaus
unter B. Johann VI. von Meißen (1487-1512). Lhs. als 3sch. Halle
geplant; Pfl. unausgeführt; jetzt Flachdecke, mit Malereien von 1720.
Im 1sch. 3/8Chor reiches Netzgwb. -- Bmkw. Grabdenkmäler 1536,
1579.
ALTOSCHATZ. K. Sachsen AH Oschatz.
*Dorf-K.* Gemengbau aus Spgot. und Bar. Der im O anschließende
Rundbau alter Karner (?) -- Stattliche ren. Grabdenkmäler aus
Dresdener Werkstatt 1578, 1599; geringer das von 1620;
charakteristische Zopfarbeit 1785. [Spgot. Flügelaltar im Dresdener
Altert. Ver. Inv. Nr. 95, 96.]
ALTSCHÖNFELS. K. Sachsen AH Zwickau.

*Burg.* Kap. auf qu. Gr. in den Formen des 15. Jh. -- Ausstattung 17.
Jh. Im Hof Holzgalerien, im Innern spgot. geschnitzte Balkendecken
auf reich behandeltem Ständer.
In der *Dorf-K.* Altarwerk um 1500 und Grabsteine der v. Wilkau A.
17. Jh.
ALTSTADT. K. Sachsen AH Pirna.
*Dorf-K.* 1sch. mit plattem Chor und Holzdecke, ursp. wohl sprom.
Basilika, von welcher am OGiebel noch Reste erhalten; die
Einzelheiten an die Nikolai-K. in Dippoldiswalde erinnernd.
Unterspitzer Triumphbg. und 1/2kr. Öffnungsbgg. der ehemaligen
Seitenapsiden. -- Altarwerk 1664. Reste eines spgot. Schnitzaltars auf
dem Kirchenboden.
ALTZELLE. K. Sachsen AH Meißen.
*Cisterc.-Klst.* (Ruine). Ältestes und baugeschichtlich wichtigstes der
Markgrafschaft. Gegr. 1162, 1175 die Wohngebäude bezogen, 1198
Weihung der K., 1339 Andreas-Kap., 1506 Rest. sämtlicher
Hauptgebäude, 1540 Auflösung des Klst., 1599 Blitzschlag und Verfall.
-- Kirche. Erhalten nur 2 Bruchstücke der WWand; frühestes Zeugnis
des Backsteinbaus in diesem Gebiet (an der mit Haustein gemischten
Technik glaubt Stiehl einen italienischen Werkmeister zu erkennen).
An Stelle des alten Chors 1787-1804 Mausoleum in nüchtern
klassizistischen Formen. -- Kreuzgang und Klostergebäude (wie in
Maulbronn) auf der NSeite; im weiteren Umkreis Kapellen (ehedem 16)
und Wohn- und Wirtschaftsgebäude. Am besten erhalten das Tor der
Ringmauer und das Winter-Refektorium. Das Tor; rom.; bedeutende
Abmessungen; Gewände (über 1 m im Boden) dreimal abgetreppt;
Basaltquadern mit Bruchsteinfüllung, Archivolten Backstein mit
Basaltrundstäben, Basaltsäulen mit Würfelkapitellen.
Winter-Refektorium (jetzt Kuhstall), westl. vom Kreuzgang und in
gleicher Flucht mit dem Paradies der Kirche. Werkstoff Backstein.
Anlage ähnlich Maulbronn. Niedrige in 2 Sch.
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