der Interieurs von Metsu, w?hrend das vierte eine mi?ratene Nachbildung von Rembrandts Anatomie sei.
"Nichts als Nachahmungen," sagte Schinner; "Foug��res wird es schwerlich dazu bringen, etwas Eigenes zu geben."
"Du solltest etwas anderes tun als Bilder malen," sagte Bridau.
"Was denn?" fragte Foug��res.
"Wirf Dich auf die Literatur," sagte Bridau.
Foug��res lie? den Kopf h?ngen wie ein Schaf im Regen. Dennoch lie? er sich einige technische Winke geben und arbeitete danach noch an seinen Bildern, bevor er sie zu Elias brachte. Dieser zahlte ihm f��nfundzwanzig Francs f��r das St��ck. Foug��res verdiente dabei nichts, verlor aber auch nichts, denn er lebte sehr anspruchslos.
Wieder nahm er nun seine Spazierg?nge auf, um das Schicksal seiner Bilder zu verfolgen. Da hatte er eine merkw��rdige Halluzination: seine so klar und genau gemalten Bilder, die von der Haltbarkeit des Eisenblechs und gl?nzend wie Porzellan waren, schienen wie von einem grauen Nebel ��berzogen; sie glichen alten Gem?lden. Elias war ausgegangen, und so konnte sich Foug��res keine Erkl?rung dieses Ph?nomens einholen. Er dachte, es m��sse eine T?uschung sein. Er kehrte heim und fing von neuem an, alte Bilder zu malen.
Nach sieben Jahren unerm��dlicher, eifriger Arbeit brachte Foug��res es so weit, da? er ertr?gliche Bilder komponieren und ausf��hren konnte. Er leistete etwas Mittelm??iges, wie viele andere Maler auch. Elias kaufte und verkaufte alle diese Bilder des armen Bretonen, der j?hrlich m��hsam hundert Louis verdiente, w?hrend er kaum zw?lfhundert Francs verbrauchte. Bei der Ausstellung des Jahres 1829 wurden Leon de Lora, Schinner und Bridau, die von gro?em Einflu? waren und an der Spitze der k��nstlerischen Bewegung standen, so ergriffen von der Beharrlichkeit und der Armut ihres einstigen Kameraden, da? sie eines seiner Bilder zum gro?en Salon der Ausstellung zulie?en. Dies Gem?lde zeigte einen jungen Str?fling, dem die Haare geschoren wurden. Er sa? zwischen einem Priester und einem jungen und einem alten Weibe, die weinten, w?hrend ein Schreiber ein gestempeltes Schriftst��ck las. Unber��hrt standen auf einem schmutzigen Tische Speisen; zwischen den Gitterst?ben eines hochgelegenen Fensters fiel das erste Tageslicht herein. Ein Etwas in diesem Bilde mu?te die B��rger erschauern lassen--und sie erschauerten. Unverkennbar war Foug��res von G��rard Dous bekanntem Meisterwerk beeinflu?t worden; er hatte die Gruppe im Gem?lde "Die wassers��chtige Frau" zum Fenster gedreht, statt sie von vorne zu zeigen und die Sterbende durch den Verurteilten ersetzt; es war dasselbe fahle Gesicht, derselbe Blick, derselbe Aufschrei zu Gott. Statt des fl?mischen Arztes hatte er den schwarzgekleideten Schreiber mit seiner kalten Amtsmiene hingemalt, und dem M?dchen auf dem Bilde G��rard Dous ein greises Weib zugesellt. Beherrscht wurde die Gruppe von dem brutal gleichg��ltigen Gesicht des Henkers. Das Plagiat war raffiniert ausgef��hrt, und niemand erkannte es als solches. Der Katalog vermerkte: "No. 510. Grassou de Foug��res, Pierre, 2 Rue de Navarin. Toilette eines im Jahre 1809 zum Tode verurteilten Verbrechers".
Trotz seiner Talentlosigkeit wurde dem Bilde ein beispielloser Erfolg zuteil; erinnerte es doch an den Fall der Heizer von Mortagne. Das Publikum sammelte sich. Tag f��r Tag vor dem Bilde, das die Sensation von Paris bildete. Auch Karl X. blieb davor stehen. Madame, der man von dem k��mmerlichen Dasein des Bretonen erz?hlt hatte, begeisterte sich f��r ihn. Der Herzog von Orleans bem��hte sich um das Gem?lde. Von Pr?laten h?rte Madame la Dauphine, da? das Bild eine gute Moral enthalte, und es war in der Tat von sympathischen religi?sen Gedanken erf��llt. Monseigneur le Dauphin bewunderte, wie der Staub auf den Mauersteinen gemalt sei, worin er ��brigens irrte, denn Foug��res hatte durch gr��nliche Reflexe die schimmlige Feuchtigkeit der W?nde andeuten wollen. Madame erwarb das Bild f��r tausend Francs, und der Dauphin erteilte dem K��nstler den Auftrag auf ein zweites, ?hnliches. Foug��res, dessen Vater 1799 f��r die Sache des K?nigs gefochten hatte, wurde von Karl X. durch Verleihung des Ehrenkreuzes ausgezeichnet, w?hrend Josef Bridau, der gro?e K��nstler, leer ausging. Der Minister des Innern ��bertrug Foug��res die Ausf��hrung zweier Kirchengem?lde. Somit bedeutete diese Ausstellung des Salon f��r Pierre Grassou Reichtum, Ruhm und Zukunft. Sch?pfer sein, hei?t am langsamen Feuer schmoren; nachahmen, das hei?t leben!
Eine Goldquelle hatte sich Grassou er?ffnet. In seinem skrupellosen Mi?brauch der Kunst war er wieder einmal ein Beispiel daf��r, da? die ��berw?ltigende Mehrheit der Unf?higen in unseren Tagen ��berall das Aufkommen der wahrhaft Begabten erschwert und einen erbarmungslosen Kampf gegen das wirkliche Talent f��hrt. Foug��res wunderte sich selbst ��ber seinen Erfolg, und seine Bescheidenheit und Schlichtheit lie?en Neid und Mi?gunst verstummen. Au?erdem hatte er alle Grassous, die schon ihr Gl��ck gemacht hatten, auf seiner Seite, mehr aber noch jene, die darauf hofften. Einige waren von der Willenskraft dieses Mannes, den nichts hatte niederwerfen k?nnen, begeistert und sagten: "Man mu? seinen Willen zur Kunst anerkennen! Grassou hat sein Gl��ck nicht gestohlen; der arme Kerl hat sich zehn Jahre lang hart darum geschunden!" Alle Gl��ckw��nsche, die dem Maler dargebracht wurden, klangen aus in diesem Ausruf: "Der arme Kerl!" Vom Mitleid wird ja ebensoviel Mittelm??igkeit erhoben, als vom Neid Gr??e und Bedeutung gest��rzt.
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