versprachst. Mein lieber Foug��res, statt da? man etwas Derartiges zusammenpinselt, tut man besser, den andern nicht Farbe und Leinwand zu stehlen. Sattle um, solange es noch Zeit ist! Zieh dir eine Schlafm��tze ��ber und kriech um neun Uhr ins Bett. Morgen aber, gegen zehn, gehst du zu irgend einem Bureau und suchst dir einen Posten. Von der Kunst aber la? die Finger!"
"Mein Freund," sagte Foug��res, "mein Werk ist bereits verurteilt worden, und ich bat dich nicht, es zu tadeln, sondern mir die Gr��nde f��r seine Ablehnung auseinanderzusetzen."
"Nun also: du hast keine Farbe, du malst alles grau und tot, du siehst die Natur durch einen Schleier. In der Zeichnung bist du grob und ungeschickt, in der Komposition kopierst du Greuze, den zu verbessern du nicht berufen bist." Als Schinner die Fehler des Bildes aufz?hlte, bemerkte er in den Z��gen des jungen Malers den Ausdruck einer so tiefen Traurigkeit, da? er ihn zum Mittagessen einlud und ihn zu tr?sten suchte.
Am n?chsten Tage sa? Foug��res schon um sieben in der Fr��he vor der Staffelei und pinselte an seinem verworfenen Bilde herum. Er vertiefte die Farben, beseitigte die von Schinner ger��gten M?ngel und arbeitete die K?pfe besser heraus. Als ihn die Korrekturarbeit anwiderte, trug er das Bild zu Elias Magus. Dieser Herr Magus war ein holl?ndisch- belgischer Flame, und in dieser Mischung lag wohl die dreifache Vorbedingung f��r das, was er geworden war: geizig und reich. Von Bordeaux nach Paris gekommen, er?ffnete er auf dem Boulevard Bonne- Nouvelle eine Gem?ldehandlung. Das erste Bild, das Pierre ihm brachte, betrachtete er sehr genau; dann zahlte er ihm f��nfzehn Francs daf��r.
Foug��res, der von der Palette leben mu?te, und, wie es die Jahreszeit brachte, Brot und N��sse oder Brot und Milch oder Brot und Kirschen oder Brot und K?se verzehrte, l?chelte und meinte: "F��nfzehn Francs verdienen und tausend Francs verbrauchen, damit kann man es weit bringen."
Elias Magus zuckte die Achseln. Er nagte an den Fingern?geln und dachte, da? er das Bild auch schon f��r hundert Sous h?tte erhandeln k?nnen.
Jeden Morgen spazierte Foug��res nun von der Rue des Martyrs nach dem Boulevard Bonnes-Nouvelle hinab und mischte sich der Gem?ldehandlung gegen��ber unter die Passanten. Seine Augen hingen an dem Bilde, das aber selten einmal die Aufmerksamkeit eines Vor��bergehenden auf sich lenkte. Aber eines Morgens, gegen Ende der Woche, war das Bild verschwunden. Foug��res schlenderte die Stra?e zur��ck, ging auf die andere Seite hin��ber und schritt gerade auf den Laden zu, indem er tat, als f��hre ein Zufall ihn des Weges. Der H?ndler stand auf der Schwelle.
"Nun, haben Sie mein Bild verkauft?"
"Nein," sagte Magus, "ich lasse einen Rahmen darum machen, damit ich es einem anbieten kann, der glaubt, er verstehe etwas von Bildern."
Foug��res wagte nicht mehr, sich auf dem Boulevard zu zeigen. Er arbeitete an einem neuen Gem?lde. Mit der Unerm��dlichkeit eines Mannes plagte er sich zwei Monate lang wie ein Galeerensklave. Eines Tages ging er, fast ohne es zu wollen, wieder zum Laden des Magus. Das Bild war nicht mehr da.
"Ich habe Ihr Bild verkauft," sagte der H?ndler.
"Zu welchem Preise?"
"Ich habe meine Unkosten eingebracht und noch eine Kleinigkeit daran verdient. Malen Sie mir fl?mische Interieurs, eine Anatomiestudie, eine Landschaft. Ich werde sie Ihnen abkaufen," sagte Magus.
Foug��res w?re dem Alten am liebsten um den Hals gefallen. Er blickte zu ihm wie zu einem Vater auf. Freude im Herzen, kehrte er heim. Also hatte der gro?e Schinner sich doch in ihm get?uscht. Noch gab es in dieser Riesenstadt Herzen, die in gleichem Takt mit seinem eigenen schlugen. Man erkannte und sch?tzte seine Begabung. Dieser arme Bursche von siebenundzwanzig Jahren besa? die Einfalt eines sechzehnj?hrigen J��nglings. Jedem andern w��rde die diabolische Miene des Elias Magus aufgefallen sein. Das Beben der Bartspitzen, die Haltung des Kopfes w?ren ihm nicht entgangen.
Wie ein Sch��ler, der eine Dame begleiten darf, stolzierte Foug��res mit freudestrahlendem Gesicht durch die Stra?en. Er begegnete seinem ehemaligen Mitsch��ler Josef Bridau, einem vom Ungl��ck verfolgten, vielversprechenden Talente. Da Bridau, wie er erkl?rte, noch ein paar Sous in der Tasche hatte, nahm er Foug��res mit in die Oper. Aber Foug��res sah nichts von dem Ballet, h?rte nichts von der Musik; er entwarf Bilder, er malte. Noch w?hrend der Vorstellung verabschiedete er sich von seinem Freunde und eilte nach Hause. Er fing an, beim Schein der Lampe zu skizzieren, erfand drei?ig Bilder voll von Reminiszenzen und hielt sich f��r ein Genie.
Gleich am andern Morgen kaufte er Farben und Leinwand in allen Gr??en. Brot und K?se stellte er auf den Tisch, f��llte den Krug mit frischem Wasser und h?ufte Brennholz auf. Dann ging er an die Arbeit. Er hatte einige Modelle, und Magus lieh ihm ein paar Gew?nder. Nach zwei Monaten vollkommener Zur��ckgezogenheit hatte der Bretone vier Gem?lde vollendet. Wieder bat er Schinner um sein Urteil und lud auch Josef Bridau dazu ein. Die beiden Maler bezeichneten die Bilder als treue Kopien der Holl?ndischen Landschaften und
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