M. 1, 9-13.
13. Wie k?nnte ich wohl am dritten Tage der Woche mein Auge der Herrlichkeit des Tages ?ffnen, ohne dir für deine unendliche Güte zu danken, mit welcher du die Erde erfüllt hast und sie mit jedem Morgen aufs neue erfüllst? An diesem Tage, so lie?est du uns in der Sch?pfungsgeschichte verkünden, riefst du Gras, Kr?uter und B?ume hervor, die Frucht und Samen tragen, jegliches nach seiner Art. So hast du, allgütiger Gott, für jedes lebende Gesch?pf seinen Bedarf bereitet, bevor es noch ins Dasein gerufen war, so hast du auch an mich gedacht, bevor ich noch das Tageslicht schaute, hast liebevolle Wesen bestellt, die für mich sorgten, die mich kleideten und ern?hrten, mich erzogen und leiteten, und die Erde, sie ist voll deiner Gaben. O, wie k?nnte ich da verzagen und bekümmert fragen: woher soll ich Brot für meinen Lebensunterhalt nehmen? O, getrost bete ich zu dir: Gib mir und den Meinigen unser t?gliches Brot, da? wir nie der Gabe eines Menschen bedürfen, erhalte uns in Genügsamkeit, da? wir in bescheidenem und prunklosem Wandel uns glücklich fühlen, jeglicher in seinem Berufe und jeglicher in seinem Stande. Wache über die Bedürftigen und Notleidenden und gew?hre mir die Seligkeit, ihnen wie ein herrlicher Baum zu sein, der Schutz und Erquickung über sie ausbreitet, ja, la? mich wie ein Baum sein, der an den Wasserb?chen deines g?ttlichen Wortes gepflanzt, reiche Früchte tr?gt, und dessen Bl?tter nie welken. La?, o Herr, mein Streben und Wirken dir wohlgef?llig sein und auch meinen Mitmenschen. M?chte mein Sinn von dem Licht aus der H?he erfüllt werden, und meine Rede wie st?rkende, erquickende Nahrung jedem sein, der darauf h?rt.--O, du, der du nie den Gerechten verl??t und es ihm nie an Brot mangeln l??t, erh?re mich und la? mich heute stark im Guten sein, errette mich von jeglicher Sünde, auf da? du auch über mein Werk heute wie bei der Sch?pfung sagen k?nntest: ?es war gut?,[12] gut für das zeitliche und gut für das ewige Leben.
Amen!
[Fu?note 12: Buch Moses 1, 12]
Abendgebet.
14. Der Tag ist dahin gegangen, o, so schnell, so sehr schnell bei Arbeit und Freude und unter deinem beschirmenden Segen, allbarmherziger Gott und Vater! Und nun, da mein Tagewerk zu Ende ist, so kommt mir so vieles in den Sinn, was ich vornehmen wollte, aber zu tun vergessen, vieles, mit dem ich mich besch?ftigt habe, aber nicht auf die rechte Weise, so manches Wort, das ich gesprochen, das ich entweder lieber gar nicht ausgesprochen haben m?chte, oder doch nicht so, wie ich es getan, mancher Mensch, dem ich begegnet, aber ohne darauf zu achten, wie nützlich er für mich und ich für ihn h?tte sein k?nnen. Ach ich mu? gestehen, wenn ich auch nur an eitlen Gewinn und eitle Lust denken wollte:--k?nnte ich meinen Tag aufs neue beginnen, so würde ich meine Zeit anders einteilen, so würde ich ganz anders mich verhalten; vieles, was geschehen, würde ich ungetan lassen, vieles, was unterlassen ist, würde ich zur Ausführung bringen--und wie viel mehr erst, wenn ich an das Werk meines Seelenheils denke. O, mu? ich nicht fürchten, da? es einst, wenn mein ganzer Lebenstag dahingeschwunden ist, für mich so sein wird, wie in dieser Stunde, mu? ich nicht, weil es noch Zeit ist, bestrebt sein, da? mein Lebenstag nicht vergeudet werde? Darum n?here ich mich dir, mein Gott, mit dem Gebete:?tue mir kund den Weg, den ich gehen soll, lehre mich nach deinem Willen handeln, dein gütiger Geist führe mich Tag und Nacht auf die rechte Bahn!?[13] La? mich auch in dieser Nacht deine Güte erfahren, bewache, erquicke und segne sowohl mich, als alle die Meinigen, und la? die Ruhe der Nacht aufs neue mir Kraft schenken, um gegen alles zu k?mpfen, was im Streite ist mit der hohen Bestimmung meines Daseins, mit dem Werk, das ich zu vollführen habe.?Herr! dein will ich gedenken, wenn ich auf meinem Lager liege, über dich sinne ich in den Nachtwachen, meine Seele h?ngt an dir, deine Rechte unterstützt mich.? Amen!
[Fu?note 13: Ps. 143, 8. 9.]
Am Mittwoch.
Morgengebet.
15.?Wenn ich auf meinem Lager bin, so denke ich an dich, o Gott, und wenn ich erwache, spreche ich von dir, denn du bist mir eine Hilfe, und im Schatten deiner Flügel fühle ich mich so sicher?,[14] früh suche ich darum dich, und meine Seele dürstet nach dir, mein Gott. Ach, m?chte doch meine Seele dir anh?ngen, und m?chte deine Rechte mich unterstützen den ganzen Tag und mich leiten und aufrecht halten, wo ich auch wandre, und mit wem ich auch verkehre. Ich m?chte so gern mit Milde und Sanftmut unter meinen Brüdern wandern, aber feindlich Gesinnte, Ha?erfüllte, Lieblose, denen ich begegne, k?nnten so leicht meinen Zorn aufflammen lassen; ich m?chte so gerne einen innigen, festen Glauben an den Tag legen, aber Leichtsinnige und Gleichgültige k?nnten meinen Eifer kühlen, und Scheinheilige all meinem frommen Streben
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