du mich zu dir hingezogen und mich innerlich glückselig gemacht. O! wie demütiget es mich, wenn ich alles dessen gedenke und dann vor meiner Seele alles das vorüberziehen lasse, was ich heute gedacht und getan. Wie oft habe ich nicht dein vergessen, wie oft wurde ich nicht von sündiger Lust erfüllt, für die meine Seele keinen Raum gehabt, wenn der Gedanke, da? du allgegenw?rtig seiest, und da? du mein Inneres erforschest, mich ganz erfüllt h?tte; ach, und wie wenig geben die Werke, die ich vollführt, wohl Zeugnis davon, da? ich von Liebe zu dir beseelt bin, die mich eifrig und treu in meinem Berufe, unverdrossen und liebevoll gegen meinen N?chsten h?tte machen sollen. O, reuevoll schaue ich auf den verflossenen Tag zurück, und mit aufrichtiger Bu?e flehe ich um deine v?terliche Vergebung. Ich will daher selbst, ehe mein Auge sich zum Schlafe schlie?t, allen denen vergeben, die mir zuwider gehandelt, und mich zu kr?nken und zu verletzen gesucht haben. Nimm du mich in deinen gn?digen Schutz, schenke mir und den Meinigen n?chtliche Ruhe, da? wir durch einen ungest?rten und erquickenden Schlaf für den kommenden Tag gest?rkt werden, der dir durch einen gerechten und frommen Wandel geheiligt sein m?ge! Ja, la? die Nacht ihren erquickenden Schatten über alle ausbreiten, da? der Müde und Bekümmerte Kraft und Trost und der Gekr?nkte und Leidende Beruhigung und St?rkung in dem Segen des Schlafes finde; und jedem, der auf dem Schmerzenslager st?hnend klagt, der in Krankheit oder Bekümmernis ?ngstlich fragt:?Ist wohl die Nacht bald vorbei??[7] dem führe lindernde Hoffnung, Geduld und inniges Vertrauen auf dich zu, auf dich, für den ?die Nacht leuchtet gleich dem Tage!? Bewahre mich vor Gefahr und Unglück und la? mich nach der Erquickung der Nacht mit dem innigen Verlangen, dir zu dienen, erwachen!?In deine Hand befehle ich meinen Geist, du beschirmst mich, wahrhafter und gn?diger Gott!?[8]
Amen!
[Fu?note 6: Ps. 25, 5.]
[Fu?note 7: Jes. 21, 11.]
[Fu?note 8: Ps. 139, 12.]
II. Gebete für jeden Tag der Woche.
Am Sonntage.
Morgengebet.
6. Eine neue Woche hast du, o gnadenvoller Vater, für mich erscheinen lassen, und eine neue Zeit schenkst du mir wieder, um für mein Wohl zu leben und zu wirken. O, so beseele mich denn mit Ernst und Freudigkeit, auf da? ich das Werk vollführe, das du mir angewiesen. La? mich die neue Woche damit beginnen, da? ich die heiligen Vors?tze ausführe, die ich gestern gefa?t habe, la? es mir trotz meiner Schw?che gelingen, durch meine Fürsorge und Arbeit das Wohl meiner Brüder zu f?rdern und zum Wohle der menschlichen Gesellschaft mitzuwirken. Verleihe mir vor allem deinen Beistand, da? ich denen ein gutes Beispiel gebe, in deren Mitte ich wirke; st?rke mich, da? ich auf reinen Wandel achte, jedes meiner Worte wohl bedenke und auf jede meiner Handlungen wohl aufmerksam sei, und in der Freude wie im Schmerze mich als ein gottesfürchtiges und gottergebenes Kind zeige, das stets deinen Willen zu erfüllen sucht. Stehe mir zur Seite bei den Mühen und Arbeiten dieser Woche, da? die Mühsal des Tages mir zum Segen werde, und die Freuden, die du mir bereitest, mich unaufh?rlich erinnern an den Dank, den ich dir schulde. St?rke mich, da? ich die Widerw?rtigkeiten und Unannehmlichkeiten duldend ertrage und selbst denen mich liebevoll erweise, die mich in dieser Woche zu betrüben suchen. Lehre mich deine Weisheit anbeten und deine Güte auch in der schmerzlichen Stunde preisen, die dein Wille mir auferlegen sollte, und jede glückliche, freudenreiche Stunde im Irdischen erinnere mich an die Ewigkeit, der ich entgegengehe. Herr!?la? mit jedem Morgen mich deine Gnade erfahren; denn auf dich hoffe ich; tue mir den Weg kund, den ich zu wandern habe, denn es sehnt sich mein Herz nach dir!?[9]
Amen.
[Fu?note 9: Ps. 143, 8.]
Betrachtung über 1. Buch Mosis 1, 3-4.
7. Allm?chtiger, allweiser Sch?pfer! Am ersten Sch?pfungstage n?hert sich meine Seele dir und danket dir, da? du die Finsternis hast schwinden lassen und wiederum, wie einst, da du über die leblose Natur das: ?Werde Licht!? riefst, mich von deinem Licht umstrahlt sein l??t, das allem um mich her Kraft spendet und Reiz verleiht. Ach Herr, mein Gott! du, der du so unendlich bist, der du dich hüllest in Licht wie in ein Gewand (Ps. 104), zerstreue du die Finsternis, die noch über so viele ausgebreitet ist, auf da? das Licht der Liebe die Herzen aller Lebenden erleuchte und erw?rme! Hilf du mir, da? ich den Weg des Lichtes wandre, da? kein trüber Zweifel meine Seele umschleiere, keine Versuchung mich auf die dunkle Bahn des Lasters führe. La? deine Gnade und Huld mir und den Meinigen zu teil werden, auf da? wir unser t?gliches Brot finden und es in Freuden genie?en. Erleuchte mich mit deinem Lichte und deiner Wahrheit, da? sie mich leiten, dich zu suchen, dir zu dienen mit allem, was ich in dieser Woche vornehme, da? keiner meiner Gedanken und keine meiner Taten das Licht des
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