wird an deiner Seite gehen,
Mit dir nur tanzt er auf dem Plan.
Was gehn mich deine Freuden an!
_Andre._
Heut ist er sicher nicht allein,
Der Krauskopf, sagt er, würde bey ihm
seyn.
_Schüler._
Blitz wie die wackern Dirnen schreiten!
Herr Bruder komm! wir
müssen sie begleiten.
Ein starkes Bier, ein beizender Toback,
Und
eine Magd im Putz das ist nun mein Geschmack.
_Bürgermädchen._
Da sieh mir nur die schönen Knaben!
Es ist wahrhaftig eine Schmach,
Gesellschaft könnten sie die allerbeste haben,
Und laufen diesen
Mägden nach!
_Zweyter Schüler_ zum ersten.
Nicht so geschwind! dort hinten kommen zwey,
Sie sind gar niedlich
angezogen,
's ist meine Nachbarin dabey;
Ich bin dem Mädchen
sehr gewogen.
Sie gehen ihren stillen Schritt
Und nehmen uns doch
auch am Ende mit.
_Erster._
Herr Bruder nein! Ich bin nicht gern genirt.
Geschwind! daß wir das
Wildpret nicht verlieren.
Die Hand, die Samstags ihren Besen führt,
Wird Sontags dich am besten caressiren.
_Bürger._
Nein, er gefällt mir nicht der neue Burgemeister!
Nun, da er's ist,
wird er nur täglich dreister.
Und für die Stadt was thut denn er?
Wird es nicht alle Tage schlimmer?
Gehorchen soll man mehr als
immer,
Und zahlen mehr als je vorher.
_Bettler_ singt.
Ihr guten Herrn, ihr schönen Frauen,
So wohlgeputzt und backenroth,
Belieb' es euch mich anzuschauen,
Und seht und mildert meine
Noth!
Laßt hier mich nicht vergebens leyern!
Nur der ist froh, der
geben mag.
Ein Tag den alle Menschen feyern,
Er sey für mich ein
Aerndetag.
_Andrer Bürger._
Nichts bessers weiß ich mir an Sonn- und Feyertagen,
Als ein
Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrey,
Wenn hinten, weit, in der
Türkey,
Die Völker auf einander schlagen.
Man steht am Fenster,
trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe
gleiten;
Dann kehrt man Abends froh nach Haus,
Und segnet Fried'
und Friedenszeiten.
_Dritter Bürger._
Herr Nachbar, ja! so laß ich's auch geschehn,
Sie mögen sich die
Köpfe spalten,
Mag alles durch einander gehn;
Doch nur zu Hause
bleib's beym Alten.
_Alte_ zu den Bürgermädchen.
Ey! wie geputzt! das schöne junge Blut!
Wer soll sich nicht in euch
vergaffen? --
Nur nicht so stolz! es ist schon gut!
Und was ihr
wünscht das wüßt' ich wohl zu schaffen.
_Bürgermädchen._
Agathe fort! ich nehme mich in Acht
Mit solchen Hexen öffentlich zu
gehen;
Sie ließ mich zwar, in Sanct Andreas Nacht,
Den künftgen
Liebsten leiblich sehen.
_Die Andre._
Mir zeigte sie ihn im Krystall,
Soldatenhaft, mit mehreren
Verwegnen;
Ich seh' mich um, ich such' ihn überall,
Allein mir will
er nicht begegnen.
_Soldaten._
Burgen mit hohen
Mauern und Zinnen,
Mädchen mit stolzen
Höhnenden Sinnen
Möcht' ich gewinnen!
Kühn ist das Mühen,
Herrlich der Lohn!
Und die Trompete
Lassen wir werben,
Wie zu der Freude,
So
zum Verderben.
Das ist ein Stürmen!
Das ist ein Leben!
Mädchen
und Burgen
Müssen sich geben.
Kühn ist das Mühen,
Herrlich der
Lohn!
Und die Soldaten
Ziehen davon.
_Faust_ und _Wagner._
_Faust._
Vom Eise befreyt sind Strom und Bäche,
Durch des Frühlings holden,
belebenden Blick,
Im Thale grünet Hoffnungs-Glück;
Der alte
Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von
dorther sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur;
Aber die Sonne duldet kein
Weißes,
Ueberall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit
Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt
geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach
der Stadt zurück zu sehen.
Aus dem hohlen finstren Thor
Dringt ein
buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feyern
die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden,
Aus
niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und
Gewerbes Banden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus
der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur sieh! wie behend sich die
Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß, in
Breit' und Länge,
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und, bis
zum Sinken überladen
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von
des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre
schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf
ich's seyn.
_Wagner._
Mit euch, Herr Doctor, zu spazieren
Ist ehrenvoll und ist Gewinn;
Doch würd' ich nicht allein mich her verlieren,
Weil ich ein Feind
von allem Rohen bin.
Das Fiedeln, Schreien, Kegelschieben,
Ist mir
ein gar verhaßter Klang;
Sie toben wie vom bösen Geist getrieben
Und nennen's Freude, nennen's Gesang.
_Bauern_ unter der Linde.
_Tanz und Gesang._
Der Schäfer putzte sich zum Tanz,
Mit bunter Jacke, Band und Kranz,
Schmuck war er angezogen.
Schon um die Linde war es voll
Und
alles tanzte schon wie toll.
Juchhe! Juchhe!
Juchheisa! Heisa! He!
So ging der Fiedelbogen.
Er drückte hastig sich heran,
Da stieß er an ein Mädchen an,
Mit
seinem Ellenbogen;
Die frische Dirne kehrt sich um
Und sagte: nun
das find' ich dumm
Juchhe! Juchhe!
Juchheisa! Heisa! He!
Seyd
nicht so ungezogen.
Doch hurtig in dem Kreise ging's,
Sie tanzten rechts sie tanzten links
Und alle Röcke flogen.
Sie wurden roth, sie wurden warm
Und
ruhten athmend Arm in Arm,
Juchhe! Juchhe!
Juchheisa! Heisa! He!
Und Hüft' an Ellenbogen.
Und thu mir doch nicht so vertraut!
Wie mancher hat nicht seine
Braut
Belogen und betrogen!
Er schmeichelte sie doch bey Seit'
Und von der Linde scholl es weit:
Juchhe! Juchhe!
Juchheisa! Heisa!
He!
Geschrei und Fiedelbogen.
_Alter Bauer._
Herr Doctor, das ist schön von euch,
Daß ihr uns heute nicht
verschmäht,
Und unter dieses Volksgedräng',
Als ein so
Hochgelahrter, geht.
So nehmet auch den schönsten Krug,
Den wir
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