ihrer Z?rtlichkeit,?Sie dauern beide kurze Zeit:?Und Chloris lie? sich bald vers?hnt von dem umfangen,?Den sie vor kurzem noch des Hasses würdig fand.?Sie klopft ihn auf die braunen Wangen,?Und streichelt ihn mit buhlerischer Hand.
Doch schnell erstarren ihre H?nde.?Wie, Venus! N?hert sich ihr Ende??Sie f?llt in sanfter Ohnmacht hin;?Ein kleiner Schnabel wird aus ihrem kleinen Kinn;?Zu Flügeln werden ihre H?nde;?Ihr Busen wird mit einem Kropf verbaut;?Und Federn überziehn die Haut.?Ists m?glich, da? ich dieses glaube??Ja! Chloris wird zu einer Taube.
Wie zittert ihr Geliebter nicht!?Hier sieht er seine Sch?ne fliegen.?Sie fliegt ihm dreimal ums Gesicht,?Als wollte sie sich noch durch einen Ku? vergnügen.?Worzu sie sonst die Neigung angetrieben,?Das scheint sie auch, als Taube, noch zu lieben.
Das Putzen war ihr Zeitvertreib.?O seht, wie putzt sie ihren Leib!?Sie rupft die Federn aus, um sich recht glatt zu machen;?Sie fliegt ans Waschfa? hin, tut, was sie sonst getan;?F?ngt Hals und Brust zu baden an.?Wie sch?n h?r ich die Taube lachen!?Fragt nicht, was sie zu lachen macht!?Sie hat, als Chloris, schon oft über nichts gelacht.
Itzt naht sie sich dem gro?en Spiegel,?Vor dem sie manchen Tag in Mienen sich geübt,?Besieht den wei?en Hals, bewundert ihre Flügel,?Und f?ngt schon an, in sich verliebt,?Mit jüngferlichem Stolz sich kostbar zu geb?rden.?Ach G?tter! ruft ihr Freund betrübt,?La?t diese Taube doch zur Chloris wieder werden.
Umsonst, spricht Venus, ist dein Flehn;?Zur Taube schicket sie sich sch?n,?Und niemals werd ich ihr die Menschheit wiedergeben.?Sie hat geseufzt, gebuhlt, gelacht,?Sich stets geputzt, und nie gedacht;?Als Taube kann sie recht nach ihrer Neigung leben.
O wenn sich nur die G?ttin nicht entschlie?t,?Die Sch?nen alle zu verwandeln,?Die ebenso, wie Chloris, handeln!?Man sagt, da? sie es willens ist.?Ach, G?ttin, ach! wie zahlreich wird auf Erden?Alsdann das Volk der Tauben werden!?Mit einer Frau wird man zu Bette gehn,?Und früh auf seiner Brust ein T?ubchen sitzen sehn.?Mich dauert im voraus manch reizendes Gesicht.?O liebe Venus, tu es nicht!
Cleant
Cleant, ein lieber Advokat,?Der, wie es ihm nach seinem Eid gebührte,?Der Unterdrückten Sache führte,?Und manchen armen Schelm vom Galgen und vom Rad?Durch seinen Witz losprozessierte,?Half, weil man ihn um seinen Beistand bat,?Die Unschuld zweener Diebe retten,?Und brachte sie, weil er geschickt verfuhr,?Bald von der Marter zu dem Schwur,?Und durch den Schwur aus ihren Ketten.?Das arme Volk! Da sieht mans nun,?Wie man der Welt kann Unrecht tun!?Denn w?r er nicht so treu die Sache durchgegangen:?So h?tte man das arme Paar,?Das seiner Tat fast überwiesen war,?In aller Unschuld aufgehangen.?Itzt waren sie nun beide frei,?Und dankten ihrem Advokaten?Auf ihren Knien für seine Treu,?Und zahlten ihm, was die Gebühren taten,?Und gaben ihm, von Dankbarkeit gerührt,?Ob er gleich nicht zu wenig liquidiert,?Noch einen Beutel mit Dukaten;?Und schwuren ihm bei ihrer Ehrlichkeit,?Wenn be?re Zeiten kommen sollten,?Da? sie für diesen Dienst, durch den er sie befreit,?Ihn reichlicher belohnen wollten.
Allein die Nacht war vor der Tür.?Sie sahn nun, da? sie nicht nach Hause kommen k?nnten;?Drum gab der Advokat den redlichen Klienten?Aus Dankbarkeit ein Nachtquartier,?Weil sie so gut bezahlet hatten.?Dies kam den Herren gut zustatten;?Denn sie bedienten sich der Nacht,?Und knebelten den lieben Wirt im Bette,?Und stahlen das, was sie gebracht,?Und suchten flei?ig nach, ob er nichts weiter h?tte.?Drauf gingen sie zu ihm vors Bette,?Und nahmen h?flich gute Nacht.
Cotill
Cotill, der, wie es vielen geht,?Nicht wu?te, was er machen sollte,?Und doch nicht mü?ig bleiben wollte;?Denn mü?ig gehn, wenn mans nicht recht versteht,?Ist schwerer, als man denken sollte;?Cotill ging also vor die Stadt,?Und machte sich etwas zu schaffen.?Er ging, und schlug im Gehen oft ein Rad.?"O", schrie man, "seht den jungen Laffen,?Der den Verstand verloren hat!?Er macht die H?nde gar zu Fü?en.?Ihr Kinder, zischt den Narren aus!"?Allein Cotill lie? sich dies alles nicht verdrü?en.?Kurz, es gefiel ihm so, er ging vors Tor hinaus.?Man mochte, was man wollte, sagen,?Er fuhr doch fort, im Gehn sein Rad zu schlagen.?"Der Teufel! Seht, das war ein rechtes Rad!"?Fing endlich einer an zu fluchen.?"Ich m?cht es doch bald selbst versuchen."?Er sagt es kaum, als ers schon tat.?"Nun", sprach er, "seh ich wohl, wieviel man Vorteil hat.?Es ist ganz hübsch um so ein Rad,?Denn man erspart sich viele Schritte.?Der Mann ist nicht so dumm, der es erfunden hat."?Den Tag darauf kam schon der dritte,?Und tat es nach. Die Zahl vermehrte sich.?In kurzem sprach man schon gelinder;?Man fragte stark nach dem Erfinder,?Und lobt ihn endlich ?ffentlich.
Nimm alles vor, es sei so toll es will.?Hei? anfangs n?rrisch wie Cotill;?Dein Beifall ist drum nicht verloren.?Sei nur beherzt, und spare keinen Flei?,?Ein Tor findt allemal noch einen gr??ern Toren,?Der seinen Wert zu sch?tzen wei?.
Damokles
Gaubt nicht, da? bei dem gr??ten Glücke?Ein Wütrich jemals glücklich ist.?Er zittert in dem Augenblicke,?Da er der Hoheit Frucht genie?t.?Bei aller Herrlichkeit st?rt ihn des Todes Schrecken,?Und l??t ihn nichts, als teures Elend, schmecken.
Als den Tyrannen Dionys?Ein Schmeichler einstens glücklich pries,?Und aus dem Glanz der ?u?erlichen Ehre,?Aus reichem überflu? an Volk und Gold erwies,?Da? sein Tyrann unendlich glücklich w?re;?Als dies Damokles einst getan;?Fing Dionys zu diesem Schmeichler an:?"So sehr mein Glück dich eingenommen,?So kennst
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