du es doch unvollkommen;?Doch schmecktest du es selbst, wie würde dichs erfreun!?Willst du einmal an meiner Stelle sein?"?"Von Herzen gern!" f?llt ihm Damokles ein.?Ein goldner Stuhl wird schnell für ihn herbeigebracht.?Er sitzt, und sieht auf beiden Seiten?Der Hohen gr??te Herrlichkeiten,?Die Stolz und Wollust ausgedacht.?Von Purpur prangen alle W?nde,?Gold schmückt die Tafel aus, im Golde perlt der Wein.?Ein Wink! so eilen zwanzig H?nde,?Des hohen Winkes wert zu sein.?Ein Wort! so fliegt die Menge sch?ner Knaben,?Und sucht den Ruhm, dies Wort vollstreckt zu haben.
Von Wollust sü? berauscht, von Herrlichkeit entzückt,?Sch?tzt sich Damokles für beglückt.?"O Hoheit!" ruft er aus, "k?nnt ich dich ewig schmecken!"?Doch ach! was nimmt er pl?tzlich wahr??Ein scharfes Schwert an einem Pferdehaar,?Das an der Decke h?ngt, erfüllt sein Herz mit Schrecken;?Er sieht die drohende Gefahr?Nah über seinem Haupte schweben.?Der Glückliche f?ngt an zu beben;?Er sieht nicht mehr auf seines Zimmers Pracht,?Nicht auf den Wein, der aus dem Golde lacht;?Er langt nicht mehr nach den schmackhaften Speisen,?Er h?rt nicht mehr der S?nger sanfte Weisen.?"Ach!" f?ngt er zitternd an zu schrein,?"La? mich, o Dionys, nicht l?nger glücklich sein!"
Dam?tas und Phyllis
Dam?tas war schon lange Zeit?Der jungen Phyllis nachgegangen;?Noch konnte seine Z?rtlichkeit?Nicht einen Ku? von ihr erlangen.?Er bat, er gab sich alle Müh;?Doch seine Spr?de h?rt ihn nie.?Er sprach: "Zwei B?nder geb ich dir.?Auch soll kein Warten mich verdrü?en,?Versprich nur, sch?ne Phyllis, mir,?Mich diesen Sommer noch zu küssen."?Sie sieht sie an, er hofft sein Glück,?Sie lobt sie, und gibt sie zurück.
Er bot ein Lamm, noch zwei darauf,?Dann zehn, dann alle seine Herden.?So viel? Dies ist ein teurer Kauf.?Nun wird sie doch gewonnen werden.?Doch nichts nahm unsre Phyllis ein;?Mit finstrer Stirne sprach sie: "Nein!"
"Wie?" rief Dam?tas ganz erhitzt,?"So willst du ewig widerstreben??Gut, ich verbiete dir anitzt,?Mir jemals einen Ku? zu geben."?"O!" rief sie, "fürchte nichts von mir,?Ich bin dir ewig gut dafür."
Die Spr?de lacht; der Sch?fer geht,?Schleicht ungekü?t zu seinen Schafen.?Am andern Morgen war Dam?t?Bei seinen Herden eingeschlafen;?Er schlief, und im Vorübergehn?Blieb Phyllis bei dem Sch?fer stehn.
Wie rot, spricht Phyllis, ist sein Mund!?Bald dürft ich mich zu was entschlie?en.?O t?te nicht sein b?ser Hund,?Ich mü?te diesen Sch?fer küssen.?Sie geht, doch da sie gehen will,?So steht sie vor Verlangen still.
Sie sieht sich dreimal schüchtern um,?Und sucht die Zeugen, die sie scheute;?Sie macht den Hund mit Streicheln stumm,?Und lockt ihn freundlich auf die Seite;?Sie sinnt, bis da? sie, ganz verzagt,?Sich noch zween Schritte n?her wagt.
Hier steht nunmehr das gute Kind;?Allein sie kann sich nicht entschlie?en;?Doch nein, itzt bückt sie sich geschwind,?Und wagts, Dam?ten sanft zu küssen.?Sie gibt ihm drauf noch einen Blick,?Und kehrt nach ihrer Flur zurück.
Wie sü?e mu? ein Ku? nicht sein!?Denn Phyllis k?mmt noch einmal wieder,?Scheint minder sich, als erst, zu scheun,?Und l??t sich bei dem Sch?fer nieder;?Sie kü?t, und nimmt sich nicht in acht;?Sie kü?t ihn, und Dam?t erwacht.
"O!" fing Dam?t halb schlafend an,?"Mi?g?nnst du mir die sanfte Stunde?"?"Dir", sprach sie, "hab ich nichts getan,?Ich spielte nur mit deinem Hunde;?Und überhaupt, es steht nicht fein,?Ein Sch?fer und stets schl?frig sein.
Jedoch, was gibst du mir, Dam?t??So sollst du mich zum Scherze küssen."?"Nun", sprach der Sch?fer, "ists zu sp?t,?Du wirst an mich bezahlen müssen."?Drauf gab die gute Sch?ferin?Um einen Ku? zehn Küsse hin.
Das Füllen
Ein Füllen, das die schwere Bürde?Des stolzen Reuters nie gefühlt,?Den blanken Zaum für eine Würde?Der zugerittnen Pferde hielt;?Dies Füllen lief nach allen Pferden,?Worauf es einen Mann erblickt,?Und wünschte, bald ein Ro? zu werden,?Das Sattel, Zaum und Reuter schmückt.?Wie selten kennt die Ehrbegierde?Das Glück, das sie zu wünschen pflegt!?Das Reutzeug, die gewünschte Zierde,?Wird diesem Füllen aufgelegt.?Man führt es streichelnd hin und wider,?Da? es den Zwang gewohnen soll;?Stolz geht das Füllen auf und nieder,?Und stolz gef?llt sichs selber wohl.
Es kam mit pr?chtigen Geb?rden?Zurück in den verla?nen Stand,?Und machte wiehernd allen Pferden?Sein neu erhaltnes Glück bekannt.?Ach! sprach es zu dem n?chsten Gaule,?Mich lobten alle, die mich sahn;?Ein roter Zaum lief aus dem Maule?Die schwarzen M?hnen stolz hinan.
Allein wie gings am andern Tage??Das Füllen kam betrübt zurück,?Und schwitzend sprach es: Welche Plage?Ist nicht mein eingebildet Glück!?Zwar dient der Zaum mich auszuputzen;?Doch darum ward er nicht gemacht.?Er ist zu meines Reuters Nutzen?Und meiner Sklaverei erdacht.
Was wünscht man sich bei jungen Tagen??Ein Glück, das in die Augen f?llt;?Das Glück, ein pr?chtig Amt zu tragen,?Das keiner doch zu sp?t erh?lt.?Man eilt vergnügt, es zu erreichen,?Und, seiner Freiheit ungetreu,?Eilt man nach stolzen Ehrenzeichen,?Und desto tiefrer Sklaverei.
Das Gespenst
Ein Hauswirt, wie man mir erz?hlt,?Ward lange Zeit durch ein Gespenst gequ?lt.?Er lie?, des Geists sich zu erwehren,?Sich heimlich das Verbannen lehren;?Doch kraftlos blieb der Zauberspruch.?Der Geist entsetzte sich vor keinen Charakteren,?Und gab, in einem wei?en Tuch,?Ihm alle N?chte den Besuch.?Ein Dichter zog in dieses Haus.?Der Wirt, der bei der Nacht nicht gern allein gewesen,?Bat sich des Dichters Zuspruch aus,?Und lie? sich seine Verse lesen.?Der Dichter las ein frostig Trauerspiel,?Das, wo nicht seinem Wirt, doch ihm sehr wohl gefiel.
Der Geist, den nur der Wirt, doch nicht der Dichter sah,?Erschien, und h?rte zu; es fing ihn
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