Ein Sommernachtstraum | Page 5

William Shakespeare
umsonst, der Pfl��ger?Vergeudet seinen Schwei?, das gr��ne Korn?Verfault, eh seine Jugend Bart gewinnt.?Leer steht die H��rd auf der ers?uften Flur,?Und Kr?hen prassen in der siechen Herde.?Verschl?mmt vom Lehme liegt die Kegelbahn;?Unkennbar sind die artgen Labyrinthe?Im muntern Gr��n, weil niemand sie betritt.?Den Menschenkindern fehlt die Winterlust;?Kein Sang noch Jubel macht die N?chte froh.?Drum hat der Mond, der Fluten Oberherr,?Vor Zorne bleich, die ganze Luft gewaschen?Und fieberhafter Fl��sse viel erzeugt.?Durch eben die Zerr��ttung wandeln sich?Die Jahreszeiten; silberhaarger Frost?F?llt in den zarten Scho? der Purpurrose;?Indes ein w��rzger Kranz von Sommerknospen?Auf Hiems' Kinn und der beeisten Scheitel?Als wie zum Spotte prangt. Der Lenz, der Sommer,?Der zeitigende Herbst, der zornge Winter,?Sie alle tauschen die gewohnte Tracht,?Und die erstaunte Welt erkennt nicht mehr?An ihrer Frucht und Art, wer jeder ist.?Und diese ganze Brut von Plagen kommt?Von unserm Streit, von unserm Zwiespalt her;?Wir sind davon die Stifter und Erzeuger.
Oberon.?So hilf dem ab! Es liegt an dir. Warum?Kr?nkt ihren Oberon Titania??Ich bitte nur ein kleines Wechselkind?Zum Edelknaben.
Titania.?Gib dein Herz zur Ruh!?Das Feenland kauft mir dies Kind nicht ab;?Denn seine Mutter war aus meinem Orden?Und hat in Indiens gew��rzter Luft?Gar oft mit mir die N?chte weggeschwatzt.?Wir sa?en auf Neptunus' gelbem Sand,?Sahn nach den Handelsschiffen auf der Flut?Und lachten, wenn vom ��ppgen Spiel des Windes?Der Segel schwangrer Leib zu schwellen schien.?Dies ahmte sie, mit kleinen Schritten wankend?(Ihr Leib trug damals meinen kleinen Junker),?Aus Torheit nach und segelt' auf dem Lande?Nach Spielereien aus und kehrte, reich?An Ware, wie von einer Reise, heim.?Doch sie, ein sterblich Weib, starb an dem Kinde,?Und ihr zulieb erzieh ich nun das Kind,?Und ihr zuliebe geb ich es nicht weg.
Oberon.?Wie lange denkt Ihr hier im Hain zu weilen?
Titania.?Vielleicht bis nach des Theseus Hochzeitsfest.?Wollt Ihr in unsern Ringen ruhig tanzen?Und unsre lustgen Mondscheinspiele sehn,?So kommt mit uns! Wo nicht: vermeidet mich,?Und ich will nie mich nahen, wo Ihr haust.
Oberon.?Gib mir das Kind, so will ich mit dir gehn.
Titania.?Nicht um dein K?nigreich.--Ihr Elfen, fort mit mir;?Denn Zank erhebt sich, weil' ich l?nger hier.
(Mit ihrem Gefolge ab.)
Oberon.?Gut, zieh nur hin! du sollst aus diesem Walde?Nicht eher, bis du mir den Trotz geb��?t.?Mein guter Droll, komm her! Wei?t du noch wohl,?Wie ich einst sa? auf einem Vorgebirge?Und 'ne Sirene, die ein Delphin trug,?So s��?e Harmonien hauchen h?rte,?Da? die emp?rte See gehorsam ward,?Da? Sterne wild aus ihren Kreisen fuhren,?Der Nymphe Lied zu h?ren?
Droll.?Ja, ich wei?.
Oberon.?Zur selben Zeit sah ich (du konntest nicht)?Cupido zwischen Mond und Erde fliegen?In voller Wehr; er zielt' auf eine holde?Vestal', im Westen thronend, scharfen Blicks,?Und schnellte rasch den Liebespfeil vom Bogen,?Als sollt er hunderttausend Herzen spalten.?Allein ich sah das feurige Gescho??Im keuschen Strahl des feuchten Monds verl?schen;?Die k?nigliche Priesterin ging weiter?In sittsamer Betrachtung, liebefrei;?Doch merkt ich auf den Pfeil, wohin er fiele;?Er fiel gen Westen auf ein zartes Bl��mchen,?Sonst milchwei?, purpurn nun durch Amors Wunde,?Und M?dchen nennen's "Lieb' im M��?iggang".?Hol mir die Blum! Ich wies dir einst das Kraut;?Ihr Saft, getr?ufelt auf entschlafne Wimpern,?Macht Mann und Weib in jede Kreatur,?Die sie zun?chst erblicken, toll vergafft.?Hol mir das Kraut; doch komm zur��ck, bevor?Der Leviathan eine Meile schwimmt.
Droll.?Rund um die Erde zieh ich einen G��rtel?In viermal zehn Minuten.
(Ab.)
Oberon.?Hab ich nur?Den Saft erst, so belausch ich, wenn sie schl?ft,?Titanien und tr?ufl ihn ihr ins Auge.?Was sie zun?chst erblickt, wenn sie erwacht,?Sei's L?we, sei es B?r, Wolf oder Stier,?Ein naseweiser Aff, ein Pavi?nchen:?Sie soll's verfolgen mit der Liebe Sinn;?Und eh ich sie von diesem Zauber l?se,?Wie ich's vermag mit einem andern Kraut,?Mu? sie mir ihren Edelknaben lassen.?Doch still, wer kommt hier? Ich bin unsichtbar?Und will auf ihre Unterredung horchen.
(Demetrius und Helena treten auf.)
Demetrius.?Ich lieb dich nicht; verfolge mich nicht mehr!?Wo ist Lysander und die sch?ne Hermia??Ihn t?ten m?cht ich gern; sie t?tet mich.?Du sagtest mir von ihrer Flucht hieher;?Nun bin ich hier, bin in der Wildnis wild,?Weil ich umsonst hier meine Hermia suche.?Fort! heb dich weg und folge mir nicht mehr!
Helena.?Du ziehst mich an, hartherziger Magnet!?Doch ziehest du nicht Eisen, denn mein Herz?Ist echt wie Stahl. La? ab, mich anzuziehn,?So hab ich dir zu folgen keine Macht.
Demetrius.?Lock ich Euch an und tu ich sch?n mit Euch??Sag ich Euch nicht die Wahrheit rund heraus,?Da? ich Euch nimmer lieb und lieben kann?
Helena.?Und eben darum lieb ich Euch nur mehr!?Ich bin Eur H��ndchen, und, Demetrius,?Wenn Ihr mich schlagt, ich mu? Euch dennoch schmeicheln.?Begegnet mir wie Eurem H��ndchen nur,?Sto?t, schlagt mich, achtet mich gering, verliert mich:?Verg?nnt mir nur, unw��rdig, wie ich bin,?Euch zu begleiten. Welchen schlechtern Platz?Kann ich mir wohl in Eurer Lieb erbitten
(Und doch ein Platz von hohem Wert f��r mich),
Als da? Ihr so wie Euren Hund mich haltet?
Demetrius.?Erreg nicht so den Abscheu meiner Seele!?Mir ist schon ��bel, blick ich nur auf dich.
Helena.?Und mir ist ��bel, blick ich nicht auf Euch.
Demetrius.?Ihr tretet Eurer Sittsamkeit zu nah,?Da Ihr die Stadt verla?t und einem Mann?Euch in die H?nde gebt, der Euch nicht liebt;?Da Ihr den Lockungen der stillen Nacht?Und einer ?den St?tte b?sem Rat?Das Kleinod Eures M?dchentums
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