Ein Sommernachtstraum | Page 4

William Shakespeare
die Damen erst so erschreckt, da? sie um ihre f��nf Sinne kommen, so werden sie unvern��nftig genug sein, uns aufzuh?ngen. Aber ich will meine Stimme?forcieren, ich will euch so sanft br��llen wie ein saugendes T?ubchen:--ich will euch br��llen, als w?r es 'ne Nachtigall.
Squenz.?Ihr k?nnt keine Rolle spielen als den Pyramus. Denn Pyramus ist ein Mann mit einem s��?en Gesicht, ein h��bscher Mann, wie man ihn nur an Festtagen verlangen kann, ein scharmanter,?artiger Kavalier. Derhalben m��?t Ihr platterdings den Pyramus spielen.
Zettel.?Gut, ich nehm's auf mich. In was f��r einem Bart k?nnt ich ihn wohl am besten spielen?
Squenz.?Nu, in was f��r einem Ihr wollt.
Zettel.?Ich will ihn machen entweder in dem strohfarbenen Bart, oder in dem orangegelben Bart, oder in dem karmesinroten Bart, in dem ganz gelben.
Squenz.?Hier, Meister, sind eure Rollen, und ich mu? euch bitten,?ermahnen und ersuchen, sie bis morgen nacht auswendig zu?wissen. Trefft mich in dem Schlo?walde, eine Meile von der Stadt, bei Mondschein: da wollen wir probieren. Denn wenn wir in der Stadt zusammenkommen, werden wir ausgesp��rt, kriegen Zuh?rer, und die Sache kommt aus. Zugleich will ich ein?Verzeichnis von Artikeln machen, die zu unserm Spiele n?tig sind. Ich bitt euch, bleibt mir nicht aus.
Zettel.?Wir wollen kommen, und da k?nnen wir recht unversch?mt und?herzhaft probieren. Gebt euch M��he! K?nnt eure Rollen perfekt! Adieu!
Squenz.?Bei des Herzogs Eiche treffen wir uns.
Zettel.?Dabei bleibt's, es mag biegen oder brechen!
(Alle ab.)
Zweiter Aufzug
Erste Szene
Ein Wald bei Athen?(Eine Elfe kommt von der einen Seite, Droll von der andern)
Droll.?He, Geist! Wo geht die Reise hin?
Elfe.
��ber T?ler und H?hn,?Durch Dornen und Steine,?��ber Gr?ben und Z?une,?Durch Flammen und Seen?Wandl' ich, schl��pf ich ��berall,?Schneller als des Mondes Ball. Ich dien der Elfenk?nigin Und tau ihr Ring' aufs Gr��ne hin.?Die Primeln sind ihr Hofgeleit;?Ihr seht die Fleck' am goldnen Kleid,?Das sind Rubinen, Feengaben,?Wodurch sie s��? mit D��ften laben.?Nun such ich Tropfen Taus hervor?Und h?ng 'ne Perl in jeder Primel Ohr.?Leb wohl! ich geh, du t?ppischer Geselle!?Der Zug der K?nigin kommt auf der Stelle.
Droll.?Der K?nig will sein Wesen nachts hier treiben.?Warnt nur die K?nigin, entfernt zu bleiben,?Weil Oberon vor wildem Grimme schnaubt,?Da? sie ein indisch F��rstenkind geraubt,?Als Edelknabe k��nftig ihr zu dienen;?Kein sch?nres B��bchen hat der Tag beschienen,?Und eifers��chtig fordert Ob'ron ihn,?Den rauhen Forst als Knappe zu durchziehn;?Doch sie versagt durchaus den holden Knaben,?Bekr?nzt ihn, will an ihm sich einzig laben.?Nun treffen sie sich nie in Wies und Hain,?Am klaren Quell, bei lustgem Sternenschein;?So zanken sie zu aller Elfen Schrecken,?Die sich geduckt in Eicheln?pfe stecken.
Elfe.?Wenn du nicht ganz dich zu verstellen wei?t,?So bist du jener schlaue Poltergeist,?Der auf dem Dorf die Dirnen zu erhaschen,?Zu necken pflegt; den Milchtopf zu benaschen;?Durch den der Brau mi?r?t, und mit Verdru??Die Hausfrau atemlos sich buttern mu?;?Der oft bei Nacht den Wandrer irreleitet,?Dann schadenfroh mit Lachen ihn begleitet.?Doch wer dich freundlich gr��?t, dir Liebes tut,?Dem hilfst du gern, und ihm gelingt es gut.?Bist du der Kobold nicht?
Droll.?Du hast's geraten,?Ich schw?rme nachts umher auf solche Taten;?Oft lacht bei meinen Scherzen Oberon.?Ich locke wiehernd mit der Stute Ton?Den Hengst, den Haber kitzelt in der Nase;?Auch lausch ich wohl in der Gevatt'rin Glase?Wie ein gebratner Apfel, klein und rund;?Und wenn sie trinkt, fahr ich ihr an den Mund,?Da? ihr das Bier die platte Brust betriefet.?Zuweilen h?lt, in Trauerm?r vertiefet,?Die weise Muhme f��r den Schemel mich;?Ich gleit ihr weg, sie setzt zur Erde sich?Auf ihren Stei? und schreit: "Perdauz! " und hustet;?Der ganze Kreis h?lt sich die Seiten, prustet,?Lacht lauter dann, bis sich die Stimm erhebt:?Nein, solch ein Spa? sei nimmermehr erlebt!?Mach Platz nun, Elfchen, hier kommt Oberon.
Elfe.?Hier meine K?nigin.--O macht' er sich davon!
(Oberon mit seinem Zuge von der einen Seite, Titania?mit dem ihrigen von der andern.)
Oberon.?Schlimm treffen wir bei Mondenlicht, du stolze?Titania!
Titania.?Wie? Oberon ist hier,?Der Eifers��chtge? Elfen, schl��pft von hinnen,?Denn ich verschwor sein Bett und sein Gespr?ch.
Oberon.?Verme?ne, halt! Bin ich nicht dein Gemahl?
Titania.?So mu? ich wohl dein Weib sein; doch ich wei??Die Zeit, da? du dich aus dem Feenland?Geschlichen, tagelang als Corydon?Gesessen, spielend auf dem Haberrohr,?Und Minne der verliebten Phyllida?Gesungen hast.--Und warum kommst du jetzt?Von Indiens entferntestem Gebirg,?Als weil--ei denk doch!--weil die Amazone,?Die strotzende, hochaufgesch��rzte Dame,?Dein Heldenliebchen, sich verm?hlen will??Da kommst du denn, um ihrem Bette Heil?Und Segen zu verleihn.
Oberon.?Titania,?Wie kannst du dich vermessen, anzuspielen?Auf mein Verst?ndnis mit Hippolyta??Da du doch wei?t, ich kenne deine Liebe?Zum Theseus? Locktest du im D?mmerlichte?Der Nacht ihn nicht von Perigunen weg,?Die er vorher geraubt? Warst du nicht schuld,?Da? er der sch?nen ?gle Treue brach,?Der Ariadne und Antiopa?
Titania.?Das sind die Grillen deiner Eifersucht!?Und nie seit Sommers Anfang trafen wir?Auf H��geln noch im Tal, im Wald noch Wiese,?Am Kieselbrunnen, am beschilften Bach,?Noch an des Meeres Klippenstrand uns an?Und tanzten Ringel nach des Windes Pfeifen,?Da? dein Gez?nk uns nicht die Lust verdarb.?Drum sog der Wind, der uns vergeblich pfiff,?Als wie zur Rache, b?se Nebel auf?Vom Grund des Meers; die fielen auf das Land?Und machten jeden winzgen Bach so stolz,?Da? er des Bettes D?mme niederri?.?Drum schleppt der Stier sein Joch
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