ehe der Wald sich vor ihnen aufthat, hatte der K?nigssohn bemerkt, wie seltsam einzelne Wipfel von Zeit zu Zeit klafterhoch über die andern B?ume des Waldes sich empor hoben und dann pl?tzlich wieder ganz verschwanden. Er fragte seine Diener, was die Sache zu bedeuten habe, aber keiner konnte ihm darüber Aufschlu? geben. Stand Jemand am Baume und hieb ihn mit der Axt um, so konnte der Baum wohl, sobald er zu Boden fiel, dem Gesichte entschwinden, aber wie ein Baum erst den Wipfel ein Paar Klafter hoch gen Himmel streckt, bevor er niederf?llt, das konnte menschlicher Verstand nicht erkl?ren. Allgemach betraten nun unsere Wanderer den Wald und hier sollten sie denn glücklicher Weise durch eigene Anschauung erfahren, wie es mit dem wunderbaren Emporsteigen der B?ume zuging. Sie waren noch gar nicht lange im Waldesdickicht gefahren, als sie den Baumlupfer gerade bei der Arbeit erblickten. Ein Mann n?mlich w?hlte sich einen passenden Baum aus, trat dann darauf zu, packte mit beiden F?usten den Stamm und zog ihn sammt den Wurzeln aus dem Boden, als w?re es ein Kohlkopf oder eine Steckrübe gewesen. Als er sah, da? die Kutsche hielt, unterbrach er die Arbeit und trat einige Schritte n?her, weil er meinte, der in der pr?chtigen Kutsche fahrende Herr k?nnte wohl des Waldes Eigenthümer sein, der ihm zu wehren komme. Deswegen sagte er demüthig: ?Geehrter Herr! nehmt es nicht für ungut, wenn ich ohne Erlaubni? etwas mageres Kleinholz aus eurem Walde genommen habe, das gr??ere habe ich nicht angerührt; die Mutter wollte Brei kochen und schickte mich deshalb in den Wald, da? ich eine Tracht Holz nach Hause br?chte, um Feuer unter den Grapen zu machen. Ich wollte eben noch einige Stücke zulegen, und mich dann auf den Weg machen, als ihr herbeikamt.? Der K?nigssohn wunderte sich sehr über des Mannes St?rke, doch dachte er, ich will mich Spa?es halber als den Herrn des Waldes geberden, bis ich seine Kraft noch besser erprobe, deshalb sagte er zum Baumlupfer: ?Ich wehre dir nicht, nimm meinetwegen noch einen viel st?mmigeren Baum dazu.? Mit vergnügtem Gesicht schritt der Mann zurück, packte sofort einen Baum den er mit den H?nden nicht umspannen konnte und ri? ihn krach! aus dem Boden heraus. ?Hast du nicht Lust in meinen Dienst zu treten?? fragte der K?nigssohn. ?Warum nicht, wenn wir Handels einig werden?, erwiderte der Mann. ?Was für einen Jahreslohn versprecht ihr mir denn?? Der K?nigssohn erwiderte: ?Jeden Tag frisches Essen und Trinken, soviel das Herz begehrt, vollst?ndige Kleidung und j?hrlich einen Stof Gold.? Der Mann kratzte sich hinter den Ohren, als w?re er in Betreff des Lohnes noch unentschlossen, sagte dann aber: ?G?nnet mir nur erst noch soviel Zeit, da? ich die Tracht Holz der Mutter bringe und ihr zugleich sage, wohin ich gehe, sie k?nnte sonst bis zum Sterben warten, dann eile ich sogleich zurück.? Nachdem er die Erlaubni? erhalten, nahm er das ausgerissene Holz auf, ging raschen Schrittes von dannen und kam auch ohne viel Zeitverlust zurück. Der K?nigssohn war vergnügt, da? er wieder einen Knecht gewonnen hatte, dessen Hülfe ihm in unerwarteter Gefahr zu Statten kommen konnte.
Man hatte den Wald schon l?ngst im Rücken und war ein gutes Stück im offenen Felde weiter gefahren; in weiter Ferne erblickte man eine Stadt und eine Strecke diesseits der Stadt sieben Windmühlen, welche s?mmtlich auf einer Seite des Weges in einer Reihe neben einander standen. Der K?nigssohn, welcher scharf auf Alles achtete was vorging, bemerkte sogleich, da? die Flügel s?mmtlicher Windmühlen sich drehten, obwohl die Luft ringsum so ruhig war, da? kein Bl?ttchen und Federchen sich rührte. Weiter fahrend spürte er dann pl?tzlich einen heftigen Wind, wie aus einer R?hre oder wie er aus einem Mauerloch zuweilen in's Gemach dringt, nachdem er sich aber einige Schritte von der Stelle entfernt hatte, h?rte der Wind eben so pl?tzlich wieder auf. Der K?nigssohn lie? die Blicke überall umher schweifen, gewahrte aber lange nichts Absonderliches, woraus er auf den Winderzeuger h?tte schlie?en k?nnen. Als sie nur noch einige Feld Weges vom Stadtthor entfernt waren, sieht der K?nigssohn pl?tzlich einen Mann von mittlerem Wuchse, der, die Fü?e gegen einen gro?en Stein gestemmt und den Leib etwas rückw?rts gebogen, eine ganz eigenthümliche Arbeit zu verrichten schien. Der K?nigssohn lie? halten und fragte den fremden Mann: ?Was machst du da, Brüderchen?? Der Mann erwiderte: ?Was soll ich armer Schlucker machen? Da ich nirgends einen besseren Dienst fand, der mich h?tte ern?hren k?nnen, mu?te ich nothgedrungen das Amt übernehmen, bei stillem Wetter, wenn kein Wind geht, die Stadtmühlen durch Blasen in Gang zu bringen. Aber kann ich mir mit diesem dummen Gesch?ft wohl Geld verdienen? Kaum so viel, da? ich nicht Hungers sterbe.? ?Ist es dir denn ein so leichtes Gesch?ft, die Mühlen durch Blasen in Gang zu bringen?? fragte der K?nigssohn. ?Nun?, erwiderte der Mann, ?das k?nnt ihr mit eigenen Augen sehen. Mein Mund
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