bleibt immer geschlossen und mit den Fingern drücke ich ein Nasenloch zu, damit nicht zuviel Wind entsteht, weil sonst die Windmühlenflügel sammt der Mühle in die Luft fliegen würden.? ?Hast du nicht Lust in meinen Dienst zu treten?? fragte der K?nigssohn. ?Warum nicht?, erwiderte der Mühlenbl?ser, ?wenn wir Handels einig werden und ihr mir soviel gebt, da? ich nicht l?nger Hunger zu leiden brauche. Was für einen Lohn versprecht ihr mir, wenn ich zu euch in Dienst treten soll?? Der K?nigssohn erwiderte: ?Was ich den andern Knechten gebe, das sollst du auch bekommen. Alle Tage frisches Essen und Trinken, soviel dein Herz begehrt, sch?ne vollst?ndige Kleidung und obendrein noch einen ganzen Stof Gold als Jahreslohn.? Der Windbl?ser sagte mit fr?hlicher Miene: ?Damit kann sich ein Mann schon begnügen, bis er einmal zuf?llig etwas Besseres findet. Es sei so, schlagen wir ein! Den Mann am Wort, den Stier am Horn, sagt ein alter Spruch.? Der K?nigssohn nahm den neuen Knecht mit und zog dann mit seinen vier Dienern der K?nigsstadt zu, um Glück oder Unglück zu erproben: mochte er nun des sch?nen M?dchens Gemahl werden, oder seinen Kopf auf die Stange liefern.
Als er in die K?nigsstadt kam, lie? er für sich und seine Diener in dem besten Gasthof Wohnung nehmen und befahl dem Wirthe noch ausdrücklich, den Dienern reichliches Essen und Trinken zu geben, jeglichem was er selber wünsche. Eine Hand voll Gold auf den Tisch werfend, sagte der K?nigssohn: ?Nimm das Wenige als Handgeld, wenn wir wieder scheiden, so werde ich schon noch zulegen, was fehlt.? Dann befahl er, Schneider und Schuster aus der ganzen Stadt zusammenzurufen, die seinen Dienern stattliche Gew?nder fertigen sollten, denn obwohl jeglicher in dem was seines Amtes war vortrefflich Bescheid wu?te, so war doch keinem deshalb ein besseres Gefieder gewachsen, so da? man an ihnen recht best?tigt finden konnte, was ein altes Wort sagt: ?Neun Gewerbe, das zehnte Hunger?, oder: ?Einem sch?nen Singvogel ist nicht immer ein hübscher Rock gewachsen!?
Der schnellfü?igen Jungfrau Vater, der alte K?nig, hatte inde? schon durch's Gerücht von der Pracht und dem Reichthum des neuen Freiers geh?rt, noch ehe der Jüngling selbst vor ihm erschien, was erst am dritten Tage geschah. Die sch?nen Kleider und Schuhe für die Diener waren nicht früher fertig geworden. Als der alte K?nig den stattlichen, blühenden Jüngling erblickt hatte, sagte er mit v?terlicher Huld: ?Lasset, werther Freund, diesen Wettlauf lieber unversucht; w?ren eure Fü?e auch noch so geschwind, so k?nntet ihr doch nichts gegen meine Tochter ausrichten, da sie Fü?e hat wie Flügel. Mich dauert euer junges Leben, das ihr unnütz hingeben wollt.? Der Freier erwidert: ?Geehrter K?nig! ich h?re von den Leuten, da?, wenn Jemand nicht selbst mit eurer Tochter um die Wette laufen wolle, es ihm gestattet sei, seinen Diener oder Lohnknecht zu schicken.? -- ?Das ist allerdings wahr?, erwiderte der K?nig, aber aus solch' einem Gehülfen erw?chst auch nicht der geringste Nutzen. Bleibt der Gehülfe zurück, so wird nicht sein Kopf genommen, sondern der eurige muss dafür haften und wird vom Rumpfe getrennt und auf die Stange gesteckt werden.? Der K?nigssohn sann eine Weile nach und sagte dann mit Entschlossenheit: ?Sei es denn so. Einer meiner Diener soll das Glück versuchen und mein Haupt soll, wenn er Unglück hat, bü?en. Ich bin einmal in dieser Angelegenheit von Hause gekommen, und ehe ich, ohne die Sache verrichtet zu haben, zurückgehe und mich zum Gesp?tt der Leute mache, verliere ich lieber meinen Kopf. Besser da? die Leute den todten Kopf auf der Stange als den lebenden Mann verspotten.? Wiewohl der alte K?nig noch gar viel redete und den Freier mit aller Macht von seinem Vorhaben abzubringen suchte, so half es doch nichts, sondern er mu?te endlich nachgeben. Der Wettlauf sollte am n?chsten Tage vor sich gehen. Als der K?nigssohn fortgegangen war, sprach der Vater zu seiner Tochter Worte, die der langohrige Mann im Gasthof erhorchte und dem K?nigssohne wiedersagte: ?Liebes Kind, du hast bis zum heutigen Tage viel junge M?nner in's Verderben gestürzt, was mir schon oftmals das Herz betrübte. Aber keiner von den hingeopferten Freiern war so sehr nach meinem Sinne, wie der junge K?nigssohn, der morgen die Kraft seiner Beine im Wettlaufe mit dir erproben will, er ist ein blühender Mann und von kluger Rede. Aus Liebe zu mir hemme morgen die Schnelligkeit deiner Fü?e, damit der Freier oder sein Diener dich besiege und ich endlich einen Schwiegersohn bekomme, der nach meinem Tode das Reich erbe, da ich keinen Sohn habe.? -- ?Was?? erwiderte die K?nigstochter, w?hrend ihr Antlitz vor Stolz und Zorn sich r?thete, ?soll ich um eines Burschen willen die St?rke meiner Fü?e verleugnen, um dadurch unter die Haube zu kommen? Nein durchaus nicht, lieber bleibe ich zeitlebens eine alte Jungfer. Wer hat ihn hergetrieben? Ich habe ihn nicht gerufen, so wenig als Diejenigen, welche vor ihm hierher gekommen sind. In
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