Kleid statt seidner Stofe f��hrte,?Und ein gestickter Rock nur K?nigs=Kinder zierte,?Da war noch gute Zeit; da bl��hte Volk und Staat;?Da fand der Landmann Trost; da fand der B��rger Rath,?Und jeder Schutz und Recht; da d��rfte man nicht klagen,?Da? die Gerechtigkeit zu Grabe sey getragen.?Kein Reicher ward geprest, kein Landmann arm gemacht,?Die Waysen wurden nicht um Geld und Guth gebracht.?Da gieng die Redlichkeit durchaus in vollem Schwange??Weil Mein und Dein noch nicht die n?chsten Freunde drange.?Da ward der Eltern Schwei? nicht freventlich verpra?t;?Verschwendung war so sehr als wie der Geitz verha?t;?Da pflegte man sich noch in reine Keuschheits=Seiden,?Und nicht in Wollusts=Schmuck und Hoffart einzukleiden.?Ein jeder hatte sich nach seinem Stand geschm��ckt.
Da aber nach der Zeit der Thier=Krei? sich verr��ckt,?Und ein Copernicus den Erd=Ball umgedrehet,?Da? nun derselbe lauft, die Sonne stille stehet;?So h?lt die Tugend auch im Lauf gar ?fters ein,?Es scheint der Menschen Thun ganz umgekehrt zu seyn.?Jetzt zeigt die Demuth nicht die sch?nen alten Proben.?Die Sitten sind verderbt, wer will die Zeiten loben?
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Der Seelen Wandelung wird niemand Glauben geben.?Warum? Wir wissen jetzt von einem andern Leben.?Inzwischen sieht man doch da? Ahabs schn?der Geist,?Mit samt der Jesabel sich noch auf Erden weist.?Ich d?cht, es s?sse ja dort am Regierungs=Ruder?So mancher ungerecht und b?ser Ahabs Bruder,?Der nach des N?chsten Haus, Gut, Feld und Garten tracht,?Und t?glich sorgt und sinnt, wie er es kl��glich macht,?Da? er durch armen Schwei? mit einem Schein der Rechte?Sein Haus noch gr?sser bau, sein Gut verst?rken m?chte.?Hier d��rst er geitziglich nach einem Reben-Berg;?Dort nach dem sch?nen St��ck von Feld und Gartenwerk.?Hier macht er auch so gar nach Hunden, Vieh und Pferden?Die eigenn��tzigsten und gr?ulichsten Geberden.?Da f?llt ihm wiederum der V?gel Stimm und Zier,?Hier Flinten und Gewehr zum Augenmerke f��r.?Kurz, was er h?rt und sieht, das will und mu? er haben,?Und solt er sichtbarlich damit zur H?lle traben.?Sein Geitz und Eigennutz, sein Neid, Stolz und Betrug?Macht den verruchten Geist durch krumme R?nke klug;?Doch weil ein b?ser Geist die Einsamkeit verfluchet,?Und sieben St?rkre noch zur treuen Freundschaft suchet.?So wehlt er sich zum Trost, zum Rath und H��lf=Gesell?Der Tugend M?rderin, die freche Jesabel.?Da mu? die Themis fort; das Recht wird unterdr��cket;?Und auf des N?chsten Hal? der Bo?heit Schwerd gez��cket;?Da wird des B��rgers Gut um Spott=Geld feil gemacht;?Da heists: verkaufs doch dem, der Strafe, Recht und Macht?In seinen H?nden hat; er kan euch wieder schaden,?O! setzt euch doch vielmehr bey ihm in Gunst und Gnaden.?Spricht denn der arme Mann: Der Reiche hat sein Brod,?Die? aber dienet mir zu meiner Leibes=Noth;?Die? ist das einzige, woran ich mich erfreue;?Sein Haus ist gro? genug zur Wohnung, Stall und Streue.?Mein H?usgen ist zwar schlecht, doch liegt es mir bequem,?Weil ich von diesem Ort die meiste Nahrung nehm,?Drum ist es mir nicht feil. Da lodert denn das Feuer?Aus seiner Asch herf��r; da tobt das Ungeheuer,?Da ra?t die H?llen=Brut, und saget ohne Scheu:?Da? die? ein troziger und b?ser B��rger sey.?Da kr?nkt, da dr��ckt man ihn, da? er sich soll vergehen,?Da sucht man Sylb und Wort mit Vorsatz zu verdrehen.?Da b��rdet man ihm auf, er hab der Obrigkeit?Geflucht, und ihr mit GOtt und seinem Zorn gedr?ut.?Da heists, man straf ihn nur an Leib und Gut und Ehre,?Und wenns auch wider GOtt und alle Rechte w?re.?Die Warheit wird verlacht, die Unschuld ausgeh?hnt,?Und die Gerechtigkeit mit Schimpf und Spott gekr?nt.?Das Evangelium mag hin und her gebiethen,?So sucht doch Jesabel und Ahab fort zu w��then.?Da wird der arme Mann mit List, Gewalt und Macht?Um Haus und Feld und Vieh, und was er hat, gebracht.
Heist die? das Richter=Amt an GOttes statt verwalten??Heist di? den Unterthan bey Freyheit zu erhalten??Es sollen V?ter seyn, durch die sich jeder nehrt;?Ja R?uber, deren Wuth der Armen Schwei? verzehrt.
Wenn edle Geister sich durch Pulver oder Schriften,?Durch Gro?muth, Flei? und Witz ein ewig Denkmaal stiften:?So w��nscht ihr auch ein Maal damit man von euch spricht.?Doch weil euch Geist, Vernunft und Trieb darzu gebricht,?Weil euch der Weg zu schwer; so tragen Ahabs H?nde?Des Nahmens schn?den Ruf bi? an der Erden Ende.?O Ruf! O Nahmens=Maal! das zwar nicht untersinkt;?Das aber nur nach Schand und nach der H?lle stinkt.?O Ruf! der euch ein Maal, ein Brandmaal ins Gewissen?Und Schandfleck ins Gesicht geritzet und gebissen.?So tobt, so ra?t die Welt, so stirbet die Vernunft;?So lebt die Laster=Brut; so bl��ht der Thoren Zunft.
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Ach! die Gerechtigkeit steht in verha?ten Orden,?Und ist jetzt leider! fast zur Exulantin worden.?Die Bo?heit und der Geitz, der Laster schnaubend Heer?Treib sie aus ihrem Reich; und klagt sie noch so sehr,?So sind die Ohren taub. Mit ihren frommen Minen,?Mu? sie der tollen Welt zum Hohn=Gel?chter dienen.?Wie j?mmerlich siehts doch um ihr geheiligt Haus,?Um ihren Richterstuhl und Schwerd und Wage aus.
Den Brief, den der Prophet am Himmel sahe fliegen,?Nach welchem Diebstahl, Mord, und Meineid und Betr��gen?Vor from gesprochen ward, der ist anjetzt das Geld,?Wodurch man Fr?mmigkeit und alles Recht erh?lt.?Geld hat schon hier und da die Oberhand genommen;?Nur durch der

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