Berge Mark kan man zum Rechte kommen;?Durchbrich das Mauerwerk und stiehl wie Nickel List.?Wenn du nur Reich an Raub und alten Thalern bist,?So f��rchte dich nur nicht vor Bande, Strick und Ketten,?Geld kan vom Staupenschlag, ja gar vom Galgen retten.?Und bist du wieder lo?, so stiehl behertzt aufs neu,?Gedencke, da? die? Gut vor b?se Richter sey.?Allein hast du kein Geld die Richter zu verblenden,?Und deinem Advocat ein Wildpret zuzusenden:?So halte Ruth und Strick nur Hals und R��cken hin,?Und w?r dein Diebstahl auch vom schlechtesten Gewinn;?Hast du gleich Joabs Schwerd auf Abners Brust gez��cket?Und deinen Gegenpart in Plutons Reich geschicket,?So geh und stelle nur verlangte Caution,?Gieb denen Richtern Geld, so k?mst du bald davon.?Hast du die Eh befleckt, den Glaubiger betrogen;?Dem Nachbar Wie? und Feld durch Falschheit abgelogen;?Des N?chsten Unschulds=Kleid und guten Ruf verletzt,?Und der Betr?ngten Pfand, das man bey dir versetzt,?Mit List an dich gebracht: So darffst du nicht verzagen,?Man mag dich noch so sehr in dem Gericht verklagen.?Bem��he dich nur bald um einen Advocat,?Der ein Gewissen so wie Priester-Ermel hat,?Den Hader, Eigennutz und Zank so hoch vergn��get,?Als einen Kriegesmann der was zu pl��ndern krieget,?Und dessen Herz voll Trotz, das Haupt voll arger List,?Die Seele voll Betrug, und frecher Bo?heit ist,?Der sieben Zeilen nur auf eine Seite schreibet,?Und seine Schriften stets auf zwanzig Bogen treibet.?Der so viel Kosten macht als der Proce? begehrt,?Und ihn so bo?haft dreht, da? er viel Jahre wehrt.?Dem f��ll die krumme Hand mit Ophirs g��ldnen Sch?tzen,?So wird er bald das Recht der Gegen=Part verletzen;?Nimm selbst den Advocat von deinem Gegner ein;?Schenk ihm ein St��ck zum Kleid, ein stark und fettes Schwein, Ein Fa? voll Rebensaft, und andre sch?ne Sachen,?So wirst du ihn schon mild, und dir gewogen machen.?Geh auch zum Richter hin, und f��lle ihm die Hand?Mit wilden M?nnern an, mit Gold aus Ungerland.?Und weigert er sich ja; so gieb es seinem Weibe,?Bring ihr ein St��ck Damast und Sammtes Zeug zum Leibe,?Band, Spitzen, Leinewand, und Peltz zum Unterkleid,?F��ll Stall und K��che aus; so kriegst du immer Zeit.?Der Advocat h?lts auf, der Richter wirds verziehen,?Dein Gegner mag sich gleich auch noch so sehr bem��hen?Den letzten Spruch zu sehn. Ja wenn er sich beschwehrt,?Des Zahlens m��de wird, und endlich Recht begehrt,?Da heists: Ihr habt kein Recht: Wer Geld giebt der gewinnet. Des Frommen Angesicht, das voller Thr?nen rinnet,?Wird jetzt nicht mehr geacht; der Witwen Klag=Geschrey,?Der Waysen heisses Flehn steht man durchs Recht nicht bey.
Verfluchte Gottesfurcht! verdammtes Christen=Leben!?Heist die? dem Recht sein Recht nach GOttes Vorschrift geben? O! sollen dieses wohl der Armen V?ter seyn??O! m?chte nicht das Recht zu GOtt um Rache schreyn??Bey Heyden wird man kaum dergleichen That und S��nden,?So wenig Gottesfurcht, als unter Christen finden.
O groser Samuel! bleib ja in deiner Gruft,?Steh nicht von Todten auf; komm nicht in deutsche Luft.?Man w��rde sonst dein Amt und richterlich verwalten?Vor dumm, vor abgeschmackt, vor kahl und th?rigt halten.?Du hast ja, wie bekannt zu Israel gesagt:?Kommt her! Wer wieder mich und meinen Richtstab klagt!?Kommt! sagt mir, ob ich euch in meinem Amt betrogen??Ob ich Geschenk geliebt; das Gut an mich gezogen??Wem ich das Recht gebeugt, der zeuge wider mich!?O! diese Reden sind anjetzt zu l?cherlich:?Der Hochmuth w?chst und steigt, der Geitz hat zugenommen.?Wie w��rde man denn sonst zu solchen Reichthum kommen?
O! gieng der Heyland jetzt von neuen auf die Welt,?Und spr?ch: Wer unter euch nichts von Geschenken h?lt,?Und davon freyer ist als dort die Pharis?er?Von S��nd und Ehebruch, der komm und trete n?her,?Ihr andern weicht von mir! wie viele w��rden fliehn,?Und sich besch?mt und stumm mit Furcht zur��cke ziehn.
Solt Alexander jetzt wie ehemals geschehen,?In ganz verstellter Tracht auf manches Richthaus gehen, (b) Er tr?ffe warlich nicht dergleichen M?nner an,?Die also handelten wie jener Mund gethan,?Die Richter w��rden nicht den Schatz zur��cke weisen,?Da sie ihn heut zu Tag begierig zu sich reisen.?Solt jetzt Cambyses wohl dem Richter, der das Recht?Des Geldes wegen beugt, der Freundschaft wegen schw?cht,?Die Haut vom Leibe ziehn und an den Richtstuhl nageln, (c)?Wie grausam w��rde man auf solche Strafe hageln??Wie mancher Richter=Sitz, den man jetzt pr?chtig schaut,?Bek?m an statt des Schmucks wohl mehr als eine Haut.?Erforschte mancher F��rst (d) zugleich die Advocaten,?O! so bek?m gewi? der Hencker manchen Braten.?Es w��rde mancher Baum zum Galgen abgehackt?Und manches Glied vom Leib mit Eisen abgezwackt,?Hingegen aber auch (was w��nscht man mehr auf Erden?)?Recht und Gerechtigkeit nicht leicht gequ?let werden.?Wo sieht man, da? der Herr jetzt im Gerichte wohnt??Da? man die Frevler straft, die Unschuld aber schohnt,?Und den Regenten=Stab mit Tugend unterst��tzet,?Mit rechtlich kluger Hand die Acten=Feder schnitzet?
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Wie gl��cklich ist ein Mensch der stets das Ohr verstopft,?Wenn gleich die Tugend k?mmt und thr?nend klagt und klopft. Wie wohl, wie wohl ist dem, der stille sitzt und schweiget, Wenn dort ein w��ster Kopf die Ehren=Bahn besteiget.?Ein zugeschlo?enes Ohr, ein zugeh��llt Gesicht,?Und einen Mund der nichts als Ja zu allen spricht,?Ein Auge voller List erfordern unsre Zeiten,?Wer so nicht leben kan

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