die B?ume beugen ihre Zweige, soda? sie eine grüne Kuppel über Phalarius Haupt bilden und sich im See spiegeln.)
Hades. So, so, der Wald bebt vor dem K?nigshaus, Es huld'gen dir die St?mme reichbelaubt.
Phalarius. Ist's Wirklichkeit? Welch unnennbar Entzücken!
Hades (beiseite). Sie wird die Stirn noch hei? genug dir drücken.
Phalarius. Ha! Nun ist mein der h?chste Schatz hienieden. Sprich, Wurm, was kann zum Lohn ich dafür bieten?
Hades. Brauch' nichts dafür, trag sie nur glücklich fort, Wir treffen uns schon am Vergeltungsort, Wenn weit ge?ffnet deines Wahnes Grab, Und du einst sprichst, wie ich gesprochen hab'; (Weinend.) Ich bin so arm, mir bleibt nichts als die Krone, (grimmig.) Den Augenblick allein bewahr' ich mir zum Lohne.
(Schleicht ab, den Sack über dem Rücken.)
Dritte Szene.
Phalarius (allein). Geh, Lügengeist, nie werde ich so sprechen, So denken nur w?r' an dem Glück Verbrechen. Nun fort, Phalarius, aus diesem Wald, Damit dein Ruhm Sizilien durchschallt. Doch kann ich baun auf dieser Krone Macht?-- Holla, wer schreitet durch des Waldes Nacht?
Vierte Szene.
Voriger. Antrog?us mit k?niglichen Soldaten, welche mit Lanzen bewaffnet sind.
Antrog?us (von innen). 's ist Antrog?us und des K?nigs Wache.
Phalarius. Willkommen, Speere, dienet meiner Rache. Du, Antrog?us, sollst der erste sein, Den ich dem langverhaltnen Ha? will weihn.
(Alles eilt auf Phalarius zu.)
Chor. Du sollst nach Hofe kehrn, Phalar', Der K?nig will's-- (Die Krone erblickend und erschrocken zurückweichend.) Ha, welch ein Stern, Den ich auf deiner Stirn' gewahr'? Er h?lt mich drohend von dir fern. Wie kann sein Anblick doch erschüttern, Mich rei?t's zur Erd' mit bangem Zittern, Die Angst erpre?t den Ausruf mir; Sei gn?dig, Fürst,--ich huld'ge dir!
(Alle sinken bebend auf die Knie.)
Phalarius (wild lachend). Ha, ha, was l??t mir wohl Kreon befehlen?
Antrog?us. Blick' mild auf uns, dein Auge kann entseelen. Es sendete Kreon nach dir uns aus, (Spricht mit beklemmter Brust.) Dich heimzuleiten nach dem Fürstenhaus, Wo sich die Freude w?lzt, Bachanten winken, Dort sollst du reuig an die Brust ihm sinken Und Abschied deinem düstern Grolle geben, Dafür wird er zu neuer Würd' dich heben.
Phalarius. Verflucht sei der, der mir von Reue spricht! (Zieht sein Schwert und verwundet ihn.) Bereue du, wenn dir das Auge bricht! (Antrog?us wird in das Gebüsch geführt.) Verwahrt die Brust, mein durst'ger Stahl will trinken, Er wird noch oft in Purpurscheide sinken. Nun rafft euch auf und horcht auf mein Befehlen. Ich will der Stadt ein M?rlein dort erz?hlen; Von einem Siegesfest, wo die M?naden wüten, Der Sieger nur allein mu? drau?' im Walde brüten. Von m?chtig strahlender Kron', die ihm der Orkus schenkt, Von wüt'gem Rachgefühl, das seine Waffe lenkt, Von güldenem Palast am diamantnen See, Wo Freudentaumel herrscht, nicht ahnend baldiges Weh. Vom Brand, der ihn ergreift, vom grausen Angstgeschrei, Von Kreons letzter Stund', verzweiflungsvoller Reu'. Von Feinden waffenlos, die froh im Tanze schweifen, Von Kriegern roh und wild, die sie wie Schergen greifen. Vom glühenden Balkon, von dem man auf mein Winken Sie wild frohlockend stürzt, da? sie im See ertrinken; Dies M?rchen wollen wir der Stadt zum besten geben, Und wenn sie drob' erbleicht, soll Frohsinn uns beleben. Dann wird auf des Palastes schwarz gebrannten Trümmern Der gl?nzende Pokal wie Sonnenaufgang schimmern, Und unsre Fabel geb' zum Schlu? der Welt die Lehre; Da? unbewachtes Glück nicht lang auf Erden w?hre. (Für sich gem??igter.) Ich will das meine wahrn, mich sehe keiner fallen, Und mü?t' es auch geschehn, mein Ruhm kann nie verhallen. Ich ringe mit der Zeit, es mu? nach tausend Jahren Die Sage von der Kron' die Nachwelt noch erfahren.
(Alle ab, die B?ume biegen sich abw?rts.)
Fünfte Szene.
Lucina (schwebt schnell auf Rosenschleiern, die auf wei?en Wolken ruhn, auf die Erde nieder, Angst beflügelt ihre Worte). Was h?rt' ich für Flüche im Hain hier ert?nen? Es beben die Lüfte, die Felsen erdr?hnen, Hin brauset der Frevler durch waldige Nacht, Zu liefern die gr??liche H?llenschlacht. So mu?te auf Erden ein B?sewicht reifen, Der's wagt, nach der schrecklichen Krone zu greifen. Agrigent ist verloren, es jammert die Welt, Wenn ihn nicht die Macht der Erinnyen f?llt. Was soll ich beginnen, ihr blutigen Stunden, Zu strafen den Frevel, zu heilen die Wunden? Er mu? ja die grausame Tat erst vollstrecken, Will ich hier die r?chenden Furien wecken. Nur Tod sprengt des Fatums gewaltige Ketten, Drum mu? ich das Leben des K?nigs erretten. Schon rennt durch die Stra?en der gierige Tro?, Es werde die Wolke zum flüchtigen Ro?.
(Die Wolke verwandelt sich in ein schwarzes Ro? mit goldenem Zaum. Lucina setzt sich schnell auf selbes.)
Nun, Rappe, nun magst du die Lüfte durchschnauben, Wir wollen den M?rder der Beute berauben.
(Das Ro? fliegt pfeilschnell ab.)
Sechste Szene.
Hades (als Fürst der Unterwelt, schwarz griechisch gekleidet, eine schwarze Krone auf dem Haupte, eine Fackel in der Hand, die er in den Opferaltar der Eumeniden steckt) So, nun la? die Jagd erschallen Und die J?ger nicht ermatten, Da? mir viele Scharen wallen, Nach dem Reich der dunklen Schatten; Denn ich
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