Glück erringen, Wird auf dem Thron Kreon das Zepter schwingen." So logen sie, als ich zurückgekehrt, Aus blut'ger Schlacht zum hei?erk?mpften Herd, So logen sie, von aller Scham entw?hnt, Als Siegesdank fand ich Kreon gekr?nt. Da au?en ich des Landes Feind bekriegt, Hat eigner mich im Innern hier besiegt. Drum will ich fliehn aus dir, verha?tes Land, Doch nimm den Schwur als dr?uend Unterpfand, Da? ich noch einmal zu dir wiederkehre, Zu r?chen die durch Trug geraubte Ehre.
(Will ab und erblickt entsetzt der Rachefurien H?hle.)
Ha, welch ein Pfad hat mich zu euch geleitet, Blutlose Schwestern, die ihr stets bereitet, Als der Vergeltung grauenvolle Bürgen, Gewalt'ge Sünder dieser Welt zu würgen. Euch fordr' ich auf, an euch will ich mich wenden, Sprengt auf das Tor mit den entfleischten H?nden, Reicht mir ein Schwert, mich an der Welt zu r?chen, Die mich verh?hnt, und ihren Bau zu brechen.
(Fürchterlicher Donnerschlag, der verrollt; die Pforte dr?hnt und erzittert, dann leuchten schwache Blitze auf das Gebüsche rechts, das sich in der Mitte auseinanderteilt. Man erblickt darin Hades, in Lumpen gehüllt, mit bleichem Antlitz auf einem Steine sitzen, er hat einen Sack über dem Rücken h?ngen.)
Zweite Szene. Phalarius und Hades. (Hades grinst Phalarius an, der ihn mit Entsetzen betrachtet.)
Phalarius. Welch ekliche Gestalt, wer bist du?
Hades (mit etwas hohler Stimme, lauernd und gezogen). Ich?
Phalarius. Bist du der Rachefurien eine? (Starr.) Sprich!
Hades (langsam aufstehend, er geht gebeugt und spricht langsam im hohlen Tone). Bin keine von den Rachefurien, Kann selbst kaum mehr auf morschen Knochen stehn; Bin nicht Tisiphone, Meg?r', Alecto, Nein, nein, ich bin,--vergib,--mich schauert so.
Phalarius. Du kannst nicht ganz der Erde angeh?ren, Du k?nntest sonst den sch?nen Glauben st?ren, Da? nach dem hohen G?tterbild des Zeus Der Mensch geformet sei durch Prometheus.
Hades. Nicht ganz ist mehr die Erd' mein Vaterland, Tief unten ruft es mich am styg'schen Strand; Harpyen, die wie Nachtigallen klagen, Verkünden, da? die Furien um mich fragen.
Phalarius. Hast du so b?s gehaust in dieser Welt, Da? dir im Enden jeder Trost nun fehlt? Bist du so arm, da? dich Verzweiflung fa?t, Und hast wohl einst im übermut gepra?t?
Hades. So ist es, du hast furchtbar wahr gesprochen, Doch jetzt ist meines Glückes Stab gebrochen; Viel hab' ich einst auf dieser Erd' besessen, Geliebt ward ich, ich werd' es nie vergessen, Doch jetzt bin ich geha?t, bin unbeweibt, (Weinend.) So arm, da? mir nichts mehr, als eine Krone bleibt.
Phalarius (nach einer Pause des Erstaunens). Was sprichst du, eine Kron'? Wahnwitzig Tier!
Hades. Willst du sie sehn? ich trage sie mit mir. (Mit st?rkerer Stimme.) Ich schenk' sie dir, willst du's mit ihr versuchen, Ich h?rte dich vorher um eine Krone fluchen, Doch tr?gst du sie, legst du sie nimmer ab, Sie bleibt dem Haupte treu bis an das Grab.
Phalarius. Was nützt die Krone mich, nenn' mir ihr Reich.
Hades (stark). Die Welt!--Hast du genug?--Was wirst du bleich?
Phalarius. Soll ich's nicht werden? Mich bef?llt ein Grauen, Wer kann in solchen Riesenhimmel schauen, Die Erd', so weit sie reicht, unendlich Bild, Hat nie die Neugier eines Augs gestillt. Entflieh, verla? mich, trügerischer Geist, Der H?lle gibt, da er zum Himmel weist. Zeig' her die Kron', wenn du mich nicht geneckt.
Hades. In meinem Bettelsack ist sie versteckt; Dem Drachen gleich, der in der H?hle kauert, Auf fette Beut' mit gift'gem Zahne lauert.
Phalarius. Ein Diadem in eines Bettlers Tasche?
Hades. In schlichter Urn' ruht k?nigliche Asche. (Mit erhobener Stimme.) Durch diese Kron', ruht sie auf einem Haupt, Wird dem, der sie erblickt, des Mutes Kraft geraubt. Ja, ihr Besitzer darf nur leise winken, Wer sich ihm naht, mu? huld'gend niedersinken. Es wird der Baum, mit üppig grünen Zweigen, Sein duftend Haupt vor dieser Krone neigen; Des Waldes Tiere werden bang' erzittern Und heulend sie in weiter Ferne wittern. Was er befiehlt, mu? streng' vollzogen werden, Und keiner lebt, der sie entwenden kann auf Erden. Selbst wenn er schl?ft, die sorgsam stille Nacht, Geschlo?nen Aug's, ihr Eigentum bewacht. Kein Speer, kein Dolch, kein Pfeil kann ihn erreichen, Der Krone Macht wird nur dem Mondlicht weichen; Solang sie dies bestrahlt, ist er verloren, Und jedes Feindes Schwert kann ihn durchbohren. Solch Glück bringt dieser Reif und solches Bangen; Nun sprich, tr?gt deine Herrschsucht noch nach ihm Verlangen?
Phalarius. Den Sturm vers?hn' durch eines Schiffes Wrack, Golkondens Schatz verbirg im Bettelsack, Dem Pfeil befiehl, er soll den Rückweg nehmen, Des ?tna Glut verhindre auszustr?men, Nur mich bered' nicht, von der Kron' zu lassen, Gib sie heraus, sie mu? das Haupt umfassen. (Legt den Helm ab.)
Hades. Wohlan, schau' nicht zum Himmel, blick' zur Erde, Sie fleht dich an mit jammernder Geb?rde; (Er nimmt die goldene Krone aus dem Sacke, aus dem Feuer str?mt, ferner Donner.) Doch h?r' ihr Wimmern nicht, reich' mir die Stirn', Bleib stark, bewahr' vor Wahnsinn dein Gehirn.
(Er setzt ihm die Krone auf, fürchterlicher Donnerschlag, kurze Musik. Die Bühne wird lichter. Die Erde zittert,
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