Die Jungfrau von Treiden | Page 3

Adelbert Cammerer
liebe, so heiss!?_Keiner_ gewann sich das herrliche Ziel:?Liebe f��r Liebe den _Preis_!
VI.
Victor Heil, der Fremdling.
(Vom Lande W��rtemberg.)
Ein _J��ngling_, wie ein G?ttersohn?Aus weiland gold'nen Tagen,?In dessen Auge seinen Thron?Gott _Amor_ aufgeschlagen;
Der Kraft und Sch?nheit Conterfei,?Geschaffen, um zu siegen;?Wie Tanne schlank, wie Ceder frei,?Im Sturme sich zu wiegen:
Ein _solcher J��ngling_, hehr und mild,?Und frei von allem Fehle:?War _Victor Heil_, das _Musterbild_,?Von dem ich nun erz?hle.
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In _W��rtemberg_, dem _Schlosse_ nah',?Von dessen Blumenh��gel?Der _Ruhm_ von _Stauffen_ niedersah,?Und schwang die Weltenfl��gel:
_Da_ war dem jungen Heil die Zeit?Der _Kindheit_ hingeschwunden;?_Da_ grub in seine Seligkeit?Sein _Loos_ -- auch _Todes_-Wunden!
Im _Vaterhause_ fr��h gew?hnt?Zu Regelmaas und Fleisse;?Der Schule Vorbild, und gekr?nt?Mit manchem Ehrenpreise:
Beschloss er, wach f��r jeden Keim,?Der Kenntniss zum Gedeihen,?Die volle Kraft dem _Musenheim_?Von _T��bingen_ zu weihen.
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Da -- zehrte _Brand_ am _Vaterhaus_!?Und -- _Staub_ war seine Habe! --?Dann starben ihm die Freuden aus,?An seiner _Eltern Grabe_!
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Ein _Oheim_, der die _Gartenkunst_?In Meisterschaft betrieben:?War noch, in langbew?hrter Gunst,?Dem J��ngling _hold_ geblieben.
Sein liebes Thal-_Asyl_ umwand?Ein _Garten_, sonder Gleichen;?Denn alle G?rten, weit im Land',?Sie mussten diesem weichen.
Und _hier_, in l?ndlicher Natur,?Gewiegt auf ihrem Throne;?Vertraut mit Blumen jeder Flur,?Mit Bl��then jeder Zone!
_Hier_, in der besten Schule war?Die _Probe_ bald gelungen;?Der _J��ngling_ sah, nach Einem Jahr,?Den Meistergrad errungen!
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Dann rief es ihn zu Wanderlauf,?Nach aller Deutschen Weise,?Gen _Westen_ wie gen _S��den_ auf,?Zur langersehnten Reise.
Gewandert viel, mit Forscherblick,?Beschloss er, Mehr zu wagen;?Bis Gl��ckesruf und Missgeschick?Nach _Norden_ ihn getragen.
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Da hielt _Livona's_ Blumenkranz?Den _J��ngling_ bald gefangen;?Es war ein _Stern_ von Wunderglanz?Am Himmel aufgegangen!
Der holde _Stern_ gefiel sich dort,?Und wollte nimmer scheiden;?Und Zauber trug den J��ngling fort,?Es war -- der _Stern_ von _Treiden_!
Wie Pilger nach dem _Gnadenbild'_,?Zu flehen dort um Segen:?So pilgert _Heil_, im Thalgefild',?Dem nahen Schloss entgegen.
Der _Stern_, im _Rosa_-Farbenspiel,?War sein Geleit' geblieben;?Die _Burg_ umfing sein _Wonneziel_!?Er kam -- und sah -- zu lieben!
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Das G?tterbild der Phantasei,?Es prangt in vollem Leben!?Der _Schatten_ soll, in _Rosa Mai_,?Zu _Wahrheit_ sich erheben.
Er schien mit ihrem Blick vertraut,?Mit jedem Zug der Mienen;?Es war ihm ja die Todesbraut?In Tr?umen oft erschienen.
Der _Holden_ klang sein Abendgruss,?Wie Lied von gold'nen Zeiten;?Und _Beiden_ kam ihr _Genius_,?Mit allen Seligkeiten.
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Dem _Alten_ war, gesehen kaum,?Der J��ngling _werth_ erfunden;?Und _diesem_ schwand, wie Engeltraum,?Die seligste der Stunden.
Der _Mutter_ kam ihr _Sohn_ zur��ck;?Und lautlos horchten Alle:?Da _Victor_ sprach von Jugendgl��ck',?Und von des Gl��ckes Falle.
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Darauf im Dichterfluge mass?Der J��ngling noch die _Reise_;?Und bei dem Abendbrot' vergass?Der Frohe Trank und Speise.
Denn ihm zur Seite strahlte _Sie_,?Gleich einem Prachtjuwele:?Das Kleinod seiner Phantasie!?Das Leben seiner Seele!

Und z?gernd schloss der _Sehnsucht Wort_?Den Sabbath stiller Pause:??Mir ist so w?hlig hier am Ort',?Wie fern im Vaterhause!
O, lasset mich ein ?des Land?Auf Eurem Grunde finden!?Dann soll Euch meine _G?rtnerhand_?Ein _Paradies_ begr��nden.?

Und _Greif_, dem jungen Eifer hold,?Entgegnet, ohne S?umen:??Es fehlt, im nahen _Segewold_,?Dir nicht an ?den R?umen.
Da f��hren an das off'ne Thor?Noch Reste von Alleen;?Auch war ein reicher Blumenflor,?Dem Schlosse nah', zu sehen.
Doch seit ihr _Pfleger_ sank dahin,?Zu fr��hen Grabes Frieden:?War auch die Blumenk?nigin?Von Segewold geschieden.
Der _Schlossherr_, dessen hoher Gunst?Die Meinen sich erfreuen:?Will durch Genossen Deiner Kunst?Die alte Pracht erneuen.
Er h?lt den Mann aus _Deinem_ Land',?Vor Allen, hoch in Ehren;?Und wer die Probe treu bestand,?Kann reichen Lohn begehren.
So pflege denn f��r diese Nacht?Der Ruhe noch in Treiden!?Der n?chste Tag, der uns erwacht,?Soll ��ber Dich entscheiden.?
VII.
Victor's kurze Nacht in Treiden.
Die Schlossuhr k��ndet Mitternacht,?Und Schlaf regiert im Hause;?Nur _Heil_ und seine _Liebe_ wacht?Noch einsam in der Klause.
Die Geisterstunde ging und schwand,?Wie Augenblicke schwinden;?Doch -- was die volle Brust empfand,?Liess keine Ruhe finden!
Die Schatten der Vergangenheit,?Bald heller und bald tr��ber:?Sie zogen aus dem Grab' der Zeit,?An seinem Blick vor��ber.
Dann voll der _Zukunft_-Sorge, schlug?Der Geist an ihre Pforte;?Und sandte dem Gedankenflug',?Gefl��gelt nach, die _Worte_:
?Hinweg denn mit dem Wanderstab!?Mein Schicksal ist entschieden!?Du Wiegenland und V?tergrab',?O, gr��net fort, im Frieden!
Du Paradies der Heimathflur!?Des Neckar-Landes Auen!?Der J��ngling wird im _Traume_ nur?Hinfort euch wieder schauen.
Der _G?rtner_ zog durch L?nder hin,?Um fern, im Rosengarten,?Der zarten Blumenk?nigin?Zu pflegen und zu warten.
Und leb' ich nur vereint mit _Ihr_,?Der _Einzigen_ auf Erden:?Soll auch die starre _W��ste_ mir?Ein Garten _Gottes_ werden!? --
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Mit _solcher Tr?stung_ schien dem Gast'?Der W��nsche Ziel gefunden;?Und einer Zukunft Weltenlast?War seinem Traum geschwunden.
Doch _draussen_ ging sein _Wunderstern_,?Von Trauerflor umhangen!?Und dr?uend war, im Osten fern,?Sein _Schicksal_ aufgegangen.
VIII.
Die Felsengrotte des Victor Heil.
_Dort_, im Schattenk��hl der _Guttmann'sh?hle_,?Deren Felsendach die Eiche _ziert_;?_Wo_, seit _Rosen's_ Heimgang, _Philomele_?Tief, wie Schwermuth, Dir die Seele r��hrt;
_Wo_ der _Live_ seinem _Freudengotte_,?Gern und einsam in der Sommernacht,?Gaben senkend in den Quell der Grotte,?Seine Dankesopfer dargebracht:
_Dort_ auch fanden, nach der Tage Sorgen,?Unter Bl��thenduft im Abendschein,?_Sich_ vertrauend und der Welt verborgen,?_Victor Heil_ und _Rosa Mai_ sich ein.
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_Amor_ lieh sein Fl��gelpaar den _Beiden_,?Wann der Sonnengott zu Bette ging;?_Ihm_ von Segewold und _Ihr_ von Treiden,?Bis die Grotte dann ihr Gl��ck umfing.
_Greifen's Tochter_ war der Braut Geleite;?Kind, das kaum den neunten Fr��hling sah:?Blieb sie gern den _Lieben_ an der Seite;?Winkes harrend, ihrem Wunsche nah',
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Aus der _Ferne_ schon die _Maid_ zu schauen,?War der _J��ngling_ bald bei Nacht bem��ht:?Noch ein _zweites_ H?hlenwerk zu bauen,?Das der Fremdling noch
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