die Sonne scheint, m?gen gaukelnde Müken ihre Kurzweile treiben; aber sie sollen in Spalten kriechen, wenn sie ihre Stralen verbirgt: Wenn du mit mir spassen willst, so sieh erst wie ich aussehe, und richte dein Betragen nach meinen Bliken ein; oder ich will dir diese Methode auf eine andre Art einpleuen.*
{ed.-* Hier sind im Original einige Wortspiele, die man lieber weggelassen hat, da sie an sich selbst frostig genug sind; und wenn sie auch noch das Verdienst des Doppelsinns, den sie nur in der Original-Sprache haben, verliehren, unertr?glich werden. Man hat es mit dem gr?sten übrigen Theil dieser Scene eben so gemacht, wo Dromio alle seine ungeheure Menge Wiz in Wortspielen ausl??t, die seinen Herrn, und vermuthlich auch die Zeitgenossen unsers Poeten eben so sehr belustigten, als sie unserm verw?hnten Geschmak albern und ekelhaft vorkommen.}
Dromio.?Ich will euch diese Mühe gern ersparen, wenn ihr mir nur in gutem Ernst sagen wollt, warum ihr mich geschlagen habt.
Antipholis.?Weist du's noch nicht?
Dromio.?Nichts, Herr, als da? ihr mich geschlagen habt.
Antipholis.?Soll ich dir sagen warum?
Dromio.?Ja, Herr, und we?wegen?Denn man pflegt zu sagen, jedes Warum hat sein We?wegen.
Antipholis.?Für's erste, Warum, weil du meiner gespottet hast; und dann We?wegen, weil du es mir das zweyte mal weggel?ugnet hast.
Dromio von Syracus.?Ich begreiffe weder euer Warum noch euer We?wegen, noch eure Ohrfeigen--Nun gut, Herr, ich danke euch.
Antipholis.?Du dankst mir?Wofür?
Dromio von Syracus.?Mein Six, Herr, für das Etwas so ihr mir um Nichts gegeben habt.
Antipholis.?Ich will es mit n?chsten wieder gut machen, und dir Nichts für etwas geben. Aber sag', ist es Mittagessens-Zeit?
Dromio von Syracus.?Nein, Herr, ich glaub', es fehlt dem Essen etwas das ich habe.
Antipholis.?Mit Erlaubni?, was mag das seyn?
Dromio von Syracus.?Da? es nicht genug betr?uft ist.**
{ed.-** Der Einfall ligt im Original in der Zweydeutigkeit?des Worts (basting), welches zugleich eine Tracht Schl?ge, und das Betr?uffen, dessen was am Spie? gebraten wird, bedeutet.}
Antipholis.?Gut, Bursche, so wird es troken seyn.
Dromio von Syracus.?Wenn es so ist, so bitt' ich euch, esset nichts davon.
Antipholis.?Warum?
Dromio von Syracus.?Weil es euch cholerisch machen, und mir noch eine andre Tracht Schl?ge zuziehen würde.
Antipholis.?Gut, junger Herr, lernt eure Zeit wol in Acht nehmen, wenn ihr spassen wollt; ein jedes Ding hat seine Zeit.
Fünfte Scene.?(Adriana und Luciana zu den Vorigen.)
Adriana.?Ja, ja, Antipholis, sieh nur fremde und verdrieslich aus, eine andre Gebieterin hat deine z?rtlichen Blike: ich bin nicht mehr Adriana, noch dein Weib. Es war eine Zeit, da du ungeheissen schwurest, da? keine Worte Musik in deinem Ohr seyen, als die ich rede; da? kein Gegenstand dein Aug entzüke, als mein Anblik; da? keine andre Berührung deiner Hand willkommen sey, als die meinige-- Wie kommt es dann izt, mein Gemal, o sage wie kommt es, da? du so fremde gegen dich selbst worden bist--Gegen dich selbst nenn' ich es, da du es gegen mich bist, die auf eine so unzertrennliche Art dir einverleibt bin, da? ich mehr bin als der gr??re Theil von dir selbst. Eher k?nntest du einen Tropfen Wassers in die tieffe See fallen lassen, und unvermengt mit andern eben diesen Tropfen wieder zurüknehmen; als dich von mir losreissen, ohne mich mitzunehmen. Wie sehr würd' es dich bis in die Seele kr?nken, wenn du nur h?ren würdest, da? ich ausgelassen sey, und da? dieser dir allein geheiligte Leib durch unkeusche Lust besudelt würde! Würdest du mich nicht anspeyen, nicht mit Füssen stossen, und mir den Namen eines Ehmanns ins Gesicht werfen, und die beflekte Haut von meiner Huren-Stirne reissen, und von meiner treulosen Hand den Trauring abhauen, und ihn mit einem auf ewig uns scheidenden Gelübde zerbrechen?Ich wei? du kanst es, also thu es auch--ich bin mit einem ehebrecherischen Fleken beschmizt; mein Blut ist mit dem Schmuz der Unzucht vermengt; denn wenn wir beyde eins sind, und du untreu wirst, so theilst du mir das Gift mit, das in deinen Adern sch?umt, und machst mich durch Anstekung zur Hure. O so kehre dann zu deiner Pflicht zurük, und bleibe deinem keuschen Bette getreu, damit ich unbeflekt lebe, und du unentehrt.
Antipholis.?Klagt ihr über mich, sch?nes Frauenzimmer?Ich kenne euch ja nicht. Ich bin in Ephesus kaum zwoo Stunden alt, und mit eurer Stadt so unbekannt als mit euern Reden. Ich strenge allen meinen Wiz vergeblich an, nur ein Wort von allem dem was ihr mir sagtet, zu verstehen.
Luciana.?Fy, Bruder, was für eine Ver?nderung ist das bey euch?Wenn wart ihr gewohnt, meiner Schwester so zu begegnen; Sie schikte den Dromio, euch zum Mittag-Essen heim zu holen.
Antipholis.?Den Dromio?
Dromio von Syracus.?Mich?
Adriana.?Ja dich, und du brachtest uns zurük, da? er dir Maulschellen gegeben, und unter den Maulschellen mein Haus und mich als sein Weib verl?ugnet habe.
Antipholis.?Habt ihr mit diesem Frauenzimmer gesprochen?Was für ein?Verst?ndni? habt ihr mit ihr, und was soll die Absicht davon seyn?
Dromio von Syracus.?Ich, Herr, ich habe sie meine Tage nie gesehen als izt.
Antipholis.?Du lügst, du Galgenschwengel; denn du brachtest mir ihre eigensten Worte auf den Markt.
Dromio von Syracus.?Ich habe sie in meinem
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