Kaffee trinken? Das Wasser siedet, er ist gleich gemacht.
Breme. Setze nur alles zurechte, sch��tte den gemahlenen Kaffee in die Kanne, das hei?e Wasser will ich selbst dar��ber gie?en.
Karoline. Gute Nacht, mein Vater! (Geht ab.)
Breme. Schlaf wohl, mein Kind.
F��nfter Auftritt Breme allein.
Dass auch das Ungl��ck just diese Nacht geschehen musste! Ich hatte alles kl��glich eingerichtet, meine Einteilung der Zeit als ein echter Praktikus gemacht. Bis gegen Mitternacht hatten wir zusammen geschwatzt, da war alles ruhig; nachher wollte ich meine Tasse Kaffee trinken, meine bestellten Freunde sollten kommen zu der geheimnisvollen ��berlegung. Nun hat's der Henker! Alles ist in Unruhe. Sie wachen im Schloss, dem Kinde Umschl?ge aufzulegen. Wer wei?, wo sich der Baron herumdr��ckt, um meiner Tochter aufzupassen. Beim Amtmann seh' ich Licht, bei dem verw��nschten Kerl, den ich am meisten scheue. Wenn wir entdeckt werden, so kann der gr??te, sch?nste, erhabenste Gedanke, der auf mein ganzes Vaterland Einfluss haben soll, in der Geburt erstickt werden. (Er geht ans Fenster.) Ich h?re jemand kommen; die W��rfel sind geworfen, wir m��ssen nun die Steine setzen; ein alter Soldat darf sich vor nichts f��rchten. Bin ich denn nicht bei dem gro?en un��berwindlichen Fritz in die Schule gegangen?
Sechster Auftritt Breme. Martin.
Breme. Seid Ihr's, Gevatter Martin?
Martin. Ja, lieber Gevatter Breme, das bin ich. Ich habe mich ganz stille aufgemacht, wie die Glocke zw?lfe schlug, und bin hergekommen; aber ich habe noch L?rm geh?rt und hin und wider gehen, und da bin ich im Garten einige Mal auf und ab geschlichen, bis alles ruhig war. Sagt mir nur, was Ihr wollt, Gevatter Breme, dass wir so sp?t bei Euch zusammenkommen, in der Nacht; k?nnten wir's denn nicht bei Tage abmachen?
Breme. Ihr sollt alles erfahren, nur m��sst Ihr Geduld haben, bis die andern alle beisammen sind.
Martin. Wer soll denn noch alles kommen?
Breme. Alle unsere guten Freunde, alle vern��nftigen Leute. Au?er Euch, der Ihr Schulze von dem Ort hier seid, kommt noch Peter, der Schulze von Rosenhahn, und Albert, der Schulze von Wiesengruben; ich hoffe, auch Jakob wird kommen, der das h��bsche Freigut besitzt. Dann sind recht ordentliche und vern��nftige Leute beisammen, die schon was ausmachen k?nnen.
Martin. Gevatter Breme, Ihr seid ein wunderlicher Mann; es ist Euch alles eins, Nacht und Tag, Tag und Nacht, Sommer und Winter.
Breme. Ja, wenn das auch nicht so w?re, k?nnte nichts Rechts werden. Wachen oder Schlafen, das ist mir auch ganz gleich. Es war nach der Schlacht bei Leuthen, wo unsere Lazarette sich in schlechtem Zustande befanden und sich wahrhaftig noch in schlechterem Zustande befunden h?tten, w?re Breme nicht damals ein junger r��stiger Bursche gewesen. Da lagen viele Blessierte, viele Kranke, und alle Feldscherer waren alt und verdrossen, aber Breme ein junger t��chtiger Kerl, Tag und Nacht parat. Ich sag' Euch, Gevatter, dass ich acht N?chte nacheinander weg gewacht und am Tage nicht geschlafen habe. Das merkte sich aber auch der alte Fritz, der alles wusste, was er wissen wollte. H?re Er, Breme, sagte er einmal, als er in eigner Person das Lazarett visitierte, h?re Er, Breme, man sagt, dass Er an der Schlaflosigkeit krank liege.--Ich merkte, wo das hinaus wollte; denn die andern stunden alle dabei; ich fasste mich und sagte: Ihro Majest?t, das ist eine Krankheit, wie ich sie allen Ihren Dienern w��nsche, und da sie keine Mattigkeit zur��ckl?sst, und ich den Tag auch noch brauchbar bin, so hoffe ich, dass Seine Majest?t deswegen keine Ungnade auf mich werfen werden.
Martin. Ei, ei! Wie nahm denn das der K?nig auf?
Breme. Er sah ganz ernsthaft aus, aber ich sah ihm wohl an, dass es ihm wohl gefiel. Breme, sagte er, womit vertreibt Er sich denn die Zeit? Da fasst' ich mir wieder ein Herz und sagte: Ich denke an das, was Ihro Majest?t getan haben und noch tun werden, und da k?nnt' ich Methusalems Jahre erreichen und immer fort wachen und k?nnt's doch nicht ausdenken. Da tat er, als h?rt' er's nicht, und ging vorbei. Nun war's wohl acht Jahre darnach, da fasst' er mich bei der Revue wieder ins Auge. Wacht Er noch immer, Breme? reif er. Ihro Majest?t, versetzt' ich, lassen einem ja im Frieden so wenig Ruh als im Kriege. Sie tun immer so gro?e Sachen, dass sich ein gescheiter Kerl daran zuschanden denkt.
Martin. So habt Ihr mit dem K?nig gesprochen, Gevatter? Durfte man so mit ihm reden?
Breme. Freilich durfte man so und noch ganz anders; denn er wusste alles besser. Es war ihm einer wie der andere, und der Bauer lag ihm am mehrsten am Herzen. Ich wei? wohl, sagte er zu seinen Ministern, wenn sie ihm das und jenes einreden wollten, die Reichen haben viele Advokaten, aber die D��rftigen haben nur einen, und das bin ich.
Martin. Wenn ich ihn doch nur auch gesehen h?tte!
Breme. Stille, ich h?re was! Es werden unsere Freunde sein. Sieh da! Peter und Albert.
Siebenter Auftritt Peter. Albert. Die Vorigen.
Breme. Willkommen!--Ist Jakob nicht bei
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