des Knechtes?Vollstreck' ich das Urteil, das du gef?llt,?Und sei es ein ungerechtes.
Dem Konsul trug man ein Beil voran?Zu Rom, in alten Tagen.?Auch du hast deinen Liktor, doch wird?Das Beil dir nachgetragen.
Ich bin dein Liktor, und ich geh?Best?ndig mit dem blanken?Richtbeile hinter dir - ich bin?Die Tat von deinem Gedanken.?
CAPUT VII
Ich ging nach Haus und schlief, als ob?Die Engel gewiegt mich h?tten.?Man ruht in deutschen Betten so weich,?Denn das sind Federbetten.
Wie sehnt ich mich oft nach der S��?igkeit?Des vaterl?ndischen Pf��hles,?Wenn ich auf harten Matratzen lag,?In der schlaflosen Nacht des Exiles!
Man schl?ft sehr gut und tr?umt auch gut?In unseren Federbetten.?Hier f��hlt die deutsche Seele sich frei?Von allen Erdenketten.
Sie f��hlt sich frei und schwingt sich empor?Zu den h?chsten Himmelsr?umen.?O deutsche Seele, wie stolz ist dein Flug?In deinen n?chtlichen Tr?umen!
Die G?tter erbleichen, wenn du nahst!?Du hast auf deinen Wegen?Gar manches Sternlein ausgeputzt?Mit deinen Fl��gelschl?gen!
Franzosen und Russen geh?rt das Land,?Das Meer geh?rt den Briten,?Wir aber besitzen im Luftreich des Traums?Die Herrschaft unbestritten.
Hier ��ben wir die Hegemonie,?Hier sind wir unzerst��ckelt;?Die andern V?lker haben sich?Auf platter Erde entwickelt. - -
Und als ich einschlief, da tr?umte mir,?Ich schlenderte wieder im hellen?Mondschein die hallenden Stra?en entlang,?In dem altert��mlichen K?llen.
Und hinter mir ging wieder einher?Mein schwarzer, vermummter Begleiter.?Ich war so m��de, mir brachen die Knie,?Doch immer gingen wir weiter.
Wir gingen weiter. Mein Herz in der Brust?War klaffend aufgeschnitten,?Und aus der Herzenswunde hervor?Die roten Tropfen glitten.
Ich tauchte manchmal die Finger hinein,?Und manchmal ist es geschehen,?Da? ich die Haust��rpfosten bestrich?Mit dem Blut im Vor��bergehen.
Und jedesmal, wenn ich ein Haus?Bezeichnet in solcher Weise,?Ein Sterbegl?ckchen erscholl fernher,?Wehm��tig wimmernd und leise.
Am Himmel aber erblich der Mond,?Er wurde immer tr��ber;?Gleich schwarzen Rossen jagten an ihm?Die wilden Wolken vor��ber.
Und immer ging hinter mir einher?Mit seinem verborgenen Beile?Die dunkle Gestalt - so wanderten wir?Wohl eine gute Weile.
Wir gehen und gehen, bis wir zuletzt?Wieder zum Domplatz gelangen;?Weit offen standen die Pforten dort,?Wir sind hineingegangen.
Es herrschte im ungeheuren Raum?Nur Tod und Nacht und Schweigen;?Es brannten Ampeln hie und da,?Um die Dunkelheit recht zu zeigen.
Ich wandelte lange den Pfeilern entlang?Und h?rte nur die Tritte?Von meinem Begleiter, er folgte mir?Auch hier bei jedem Schritte.
Wir kamen endlich zu einem Ort,?Wo funkelnde Kerzenhelle?Und blitzendes Gold und Edelstein;?Das war die Drei-K?nigs-Kapelle.
Die Heil'gen Drei K?nige jedoch,?Die sonst so still dort lagen,?O Wunder! sie sa?en aufrecht jetzt?Auf ihren Sarkophagen.
Drei Totengerippe, phantastisch geputzt,?Mit Kronen auf den elenden?Vergilbten Sch?deln, sie trugen auch?Das Zepter in kn?chernen H?nden.
Wie Hampelm?nner bewegten sie?Die l?ngstverstorbenen Knochen;?Die haben nach Moder und zugleich?Nach Weihrauchduft gerochen.
Der eine bewegte sogar den Mund?Und hielt eine Rede, sehr lange;?Er setzte mir auseinander, warum?Er meinen Respekt verlange.
Zuerst weil er ein Toter sei,?Und zweitens weil er ein K?nig,?Und drittens weil er ein Heil'ger sei -?Das alles r��hrte mich wenig.
Ich gab ihm zur Antwort lachenden Muts:??Vergebens ist deine Bem��hung!?Ich sehe, da? du der Vergangenheit?Geh?rst in jeder Beziehung.
Fort! fort von hier! im tiefen Grab?Ist eure nat��rliche Stelle.?Das Leben nimmt jetzt in Beschlag?Die Sch?tze dieser Kapelle.
Der Zukunft fr?hliche Kavallerie?Soll hier im Dome hausen,?Und weicht ihr nicht willig, so brauch ich Gewalt?Und la? euch mit Kolben lausen!?
So sprach ich, und ich drehte mich um,?Da sah ich furchtbar blinken?Des stummen Begleiters furchtbares Beil -?Und er verstand mein Winken.
Er nahte sich, und mit dem Beil?Zerschmetterte er die armen?Skelette des Aberglaubens, er schlug?Sie nieder ohn' Erbarmen.
Es dr?hnte der Hiebe Widerhall?Aus allen Gew?lben, entsetzlich! -?Blutstr?me schossen aus meiner Brust,?Und ich erwachte pl?tzlich.
CAPUT VIII
Von K?llen bis Hagen kostet die Post?F��nf Taler sechs Groschen preu?isch.?Die Diligence war leider besetzt,?Und ich kam in die offene Beichais'.
Ein Sp?therbstmorgen, feucht und grau,?Im Schlamme keuchte der Wagen;?Doch trotz des schlechten Wetters und Wegs?Durchstr?mte mich s��?es Behagen.
Das ist ja meine Heimatluft!?Die gl��hende Wange empfand es!?Und dieser Landstra?enkot, er ist?Der Dreck meines Vaterlandes!
Die Pferde wedelten mit dem Schwanz?So traulich wie alte Bekannte,?Und ihre Mistk��chlein d��nkten mir sch?n?Wie die ?pfel der Atalante!
Wir fuhren durch M��hlheim. Die Stadt ist nett,?Die Menschen still und flei?ig.?War dort zuletzt im Monat Mai?Des Jahres einunddrei?ig.
Damals stand alles im Bl��tenschmuck,?Und die Sonnenlichter lachten,?Die V?gel sangen sehnsuchtvoll,?Und die Menschen hofften und dachten -
Sie dachten: 'Die magere Ritterschaft?Wird bald von hinnen reisen,?Und der Abschiedstrunk wird ihnen kredenzt?Aus langen Flaschen von Eisen!
Und die Freiheit kommt mit Spiel und Tanz,?Mit der Fahne, der wei?blauroten;?Vielleicht holt sie sogar aus dem Grab?Den Bonaparte, den Toten!'
Ach Gott! die Ritter sind immer noch hier,?Und manche dieser G?uche,?Die spindeld��rre gekommen ins Land,?Die haben jetzt dicke B?uche.
Die blassen Kanaillen, die ausgesehn?Wie Liebe, Glauben und Hoffen,?Sie haben seitdem in unserm Wein?Sich rote Nasen gesoffen - - -
Und die Freiheit hat sich den Fu? verrenkt,?Kann nicht mehr springen und st��rmen;?Die Trikolore in Paris?Schaut traurig herab von den T��rmen.
Der Kaiser ist auferstanden seitdem,?Doch die englischen W��rmer haben?Aus ihm einen stillen Mann gemacht,?Und er lie? sich wieder begraben.
Hab selber sein Leichenbeg?ngnis gesehn,?Ich sah den goldenen Wagen?Und die goldenen Siegesg?ttinnen drauf,?Die den goldenen Sarg getragen.
Den Elys?ischen Feldern entlang,?Durch des Triumphes Bogen,?Wohl durch den Nebel, wohl ��ber den Schnee?Kam langsam der Zug gezogen.
Mi?t?nend schauerlich war die Musik.?Die Musikanten starrten?Vor K?lte. Wehm��tig
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