La?t doch die sonderbare Frag--
Frau Marthe Ihr guckt Mir alle Sonntag in die Fenster ja, Wenn Ihr aufs Vorwerk geht!
Walter Kennt Ihr die Frau?
Adam Sie wohnt hier um die Ecke, Ew. Gnaden, Wenn man den Fu?steig durch die Hecken geht; Witw' eines Kastellans, Hebamme jetzt, Sonst eine ehrliche Frau, von gutem Rufe.
Walter Wenn Ihr so unterrichtet seid, Herr Richter, So sind dergleichen Fragen ��berfl��ssig. Setzt ihren Namen in das Protokoll, Und schreibt dabei: dem Amte wohlbekannt.
Adam Auch das. Ihr seid nicht f��r Formalit?ten. Tut so, wie Sr. Gnaden anbefohlen.
Walter Fragt nach dem Gegenstand der Klage jetzt.
Adam Jetzt soll ich--?
Walter Ja, den Gegenstand ermitteln!
Adam Das ist gleichfalls ein Krug, verzeiht.
Walter Wie? Gleichfalls!
Adam Ein Krug. Ein blo?er Krug. Setzt einen Krug, Und schreibt dabei: dem Amte wohlbekannt.
Licht Auf meine hingeworfene Vermutung Wollt Ihr, Herr Richter--?
Adam Mein Seel, wenn ichs Euch sage, So schreibt Ihrs hin. Ists nicht ein Krug, Frau Marthe?
Frau Marthe Ja, hier der Krug--
Adam Da habt Ihrs.
Frau Marthe Der zerbrochne--
Adam Pedantische Bedenklichkeit.
Licht Ich bitt Euch--
Adam Und wer zerbrach den Krug? Gewi? der Schlingel--?
Frau Marthe Ja, er, der Schlingel dort--
Adam f��r sich. Mehr brauch ich nicht.
Ruprecht Das ist nicht wahr, Herr Richter.
Adam f��r sich. Auf, aufgelebt, du alter Adam!
Ruprecht Das l��gt sie in den Hals hinein--
Adam Schweig, Maulaffe! Du steckst den Hals noch fr��h genug ins Eisen. --Setzt einen Krug, Herr Schreiber, wie gesagt, Zusamt dem Namen des, der ihn zerschlagen. Jetzt wird die Sache gleich ermittelt sein.
Walter Herr Richter! Ei! Welch ein gewaltsames Verfahren.
Adam Wieso?
Licht Wollt Ihr nicht f?rmlich
Adam Nein! sag ich; Ihr Gnaden lieben F?rmlichkeiten nicht.
Walter Wenn Ihr die Instruktion, Herr Richter Adam, Nicht des Prozesses einzuleiten wi?t, Ist hier der Ort jetzt nicht, es Euch zu lehren. Wenn Ihr Recht anders nicht, als so, k?nnt geben, So tretet ab: vielleicht kanns Euer Schreiber.
Adam Erlaubt! Ich gabs, wie's hier in Huisum ��blich; Ew. Gnaden habens also mir befohlen.
Walter Ich h?tt--?
Adam Auf meine Ehre!
Walter Ich befahl Euch, Recht hier nach den Gesetzen zu erteilen; Und hier in Huisum glaubt ich die Gesetze Wie anderswo in den vereinten Staaten.
Adam Da mu? submi? ich um Verzeihung bitten! Wir haben hier, mit Euerer Erlaubnis, Statuten, eigent��mliche, in Huisum, Nicht aufgeschriebene, mu? ich gestehn, doch durch Bew?hrte Tradition uns ��berliefert. Von dieser Form, getrau ich mir zu hoffen, Bin ich noch heut kein Jota abgewichen. Doch auch in Eurer andern Form bin ich, Wie sie im Reich mag ��blich sein, zu Hause. Verlangt Ihr den Beweis? Wohlan, befehlt! Ich kann Recht so jetzt, jetzo so erteilen.
Walter Ihr gebt mir schlechte Meinungen, Herr Richter. Es sei. Ihr fangt von vorn die Sache an.--
Adam Auf Ehr! Gebt acht, Ihr sollt zufrieden sein. --Frau Marthe Rull! Bringt Eure Klage vor.
Frau Marthe Ich klag, Ihr wi?ts, hier wegen dieses Krugs; Jedoch verg?nnt, da? ich, bevor ich melde, Was diesem Krug geschehen, auch beschreibe, Was er vorher mir war.
Adam Das Reden ist an Euch.
Frau Marthe Seht ihr den Krug, ihr wertgesch?tzten Herren? Seht ihr den Krug?
Adam O ja, wir sehen ihn.
Frau Marthe Nichts seht ihr, mit Verlaub, die Scherben seht ihr; Der Kr��ge sch?nster ist entzwei geschlagen. Hier grade auf dem Loch, wo jetzo nichts, Sind die gesamten niederl?ndischen Provinzen Dem span'schen Philipp ��bergeben worden. Hier im Ornat stand Kaiser Karl der F��nfte: Von dem seht ihr nur noch die Beine stehn. Hier kniete Philipp und empfing die Krone; Der liegt im Topf, bis auf den Hinterteil, Und auch noch der hat einen Sto? empfangen. Dort wischten seine beiden Muhmen sich, Der Franzen und der Ungarn K?niginnen, Ger��hrt die Augen aus; wenn man die eine Die Hand noch mit dem Tuch empor sieht heben, So ists, als weinete sie ��ber sich. Hier im Gefolge st��tzt sich Philibert, F��r den den Sto? der Kaiser aufgefangen, Noch auf das Schwert; doch jetzo m��?t er fallen, So gut wie Maximilian: der Schlingel! Die Schwerter unten jetzt sind weggeschlagen. Hier in der Mitte, mit der heil'gen M��tze, Sah man den Erzbischof von Arras stehn; Den hat der Teufel ganz und gar geholt, Sein Schatten nur f?llt lang noch ��bers Pflaster. Hier standen rings, im Grunde, Leibtrabanten, Mit Hellebarden, dicht gedr?ngt, und Spie?en, Hier H?user, seht, vom gro?en Markt zu Br��ssel, Hier guckt noch ein Neugier'ger aus dem Fenster: Doch was er jetzo sieht, das wei? ich nicht.
Adam Frau Marth! Erla?t uns das zerscherbte Paktum, Wenn es zur Sache nicht geh?rt. Uns geht das Loch--nichts die Provinzen an, Die darauf ��bergeben worden sind.
Frau Marthe Erlaubt! Wie sch?n der Krug, geh?rt zur Sache! Den Krug erbeutete sich Childerich, Der Kesselflicker, als Oranien Briel mit den Wassergeusen ��berrumpelte. Ihn hatt ein Spanier, gef��llt mit Wein, Just an den Mund gesetzt, als Childerich Den Spanier von hinten niederwarf, Den Krug ergriff, ihn leert' und weiterging.
Adam Ein w��rd'ger Wassergeuse.
Frau Marthe Hierauf vererbte Der Krug auf F��rchtegott, den Totengr?ber; Der trank zu dreimal nur, der N��chterne, Und stets vermischt
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