Menschen wird es verlangt,? antwortete der Geist, ?da? seine Seele unter seinen Mitmenschen wandle, in der Ferne und in der N?he; und wenn dieser Geist nicht w?hrend des Lebens hinausgeht, so ist er verdammt, es nach dem Tode zu thun. Er ist verdammt, durch die Welt zu wandern -- ach, wehe mir -- und zu sehen, was er nicht teilen kann, was er aber auf Erden h?tte teilen und zu seinem Gl��ck anwenden k?nnen.?
Und wieder stie? das Gespenst einen Schrei aus und sch��ttelte seine Ketten und rang die schattenhaften H?nde.
?Du bist gefesselt,? sagte Scrooge zitternd. ?Sage mir, warum??
?Ich trage die Kette, die ich w?hrend meines Lebens geschmiedet habe,? sagte der Geist. ?Ich schmiedete sie Glied nach Glied und Elle nach Elle; mit meinem eigenen freien Willen lud ich sie mir auf und mit meinem eigenen freien Willen trug ich sie. Ihre Glieder kommen dir seltsam vor.?
Scrooge zitterte mehr und mehr.
?Oder willst du wissen,? fuhr der Geist fort, ?wie schwer und wie lang die Kette ist, die du selbst tr?gst? Sie war gerade so lang und so schwer, wie diese hier, vor sieben Weihnachten. Seitdem hast du daran gearbeitet. Es ist eine schwere Kette.?
Scrooge sah auf den Boden herab, in der Erwartung, von f��nfzig oder sechzig Klaftern Eisenketten sich umschlungen zu sehen; aber er sah nichts.
?Jakob,? sagte er flehend. ?Jakob Marley, sage mir mehr. Sprich mir Trost ein, Jakob.?
?Ich habe keinen Trost zu geben,? antwortete der Geist. ?Er kommt von anderen Regionen, Ebenezer Scrooge, und wird von andern Boten zu andern Menschen gebracht. Auch kann ich dir nicht sagen, was ich dir sagen m?chte. Ein klein wenig mehr ist alles, was mir erlaubt ist. Nirgendwo kann ich rasten oder ruhen. Mein Geist ging nie ��ber unser Comptoir hinaus -- merke wohl auf -- im Leben blieb mein Geist immer in den engen Grenzen unsrer schachernden H?hle; und weite Reisen liegen noch vor mir.?
Scrooge hatte die Gewohnheit, wenn er nachdenklich wurde, die Hand in die Hosentasche zu stecken. Ueber das, was der Geist sagte, nachsinnend, that er es auch jetzt, aber ohne die Augen zu erheben, oder vom Stuhl aufzustehen.
?Du mu?t dir aber viel Zeit genommen haben, Jakob,? bemerkte er mit dem Tone eines Gesch?ftsmannes, obgleich mit vieler Demut und Ehrerbietung.
?Viel Zeit!? sagte der Geist.
?Sieben Jahre tot,? sagte sinnend Scrooge. ?Und die ganze Zeit ��ber gereist.?
?Die ganze Zeit,? sagte der Geist. ?Ohne Frieden, ohne Ruhe und mit den Qualen ewiger Reue.?
?Du reisest schnell,? sagte Scrooge.
?Auf den Schwingen des Windes,? sagte der Geist.
?Du h?ttest eine gro?e Strecke in sieben Jahren bereisen k?nnen,? sagte Scrooge.
Als der Geist dies h?rte, stie? er wieder einen Schrei aus und klirrte so gr??lich mit seiner Kette durch das Grabesschweigen der Nacht, da? ihn die Polizei mit vollem Rechte wegen Ruhest?rung h?tte bestrafen k?nnen.
?O, gefangen und gefesselt,? rief das Gespenst, ?nicht zu wissen, da? Zeitalter von unaufh?rlicher Arbeit sterblicher Gesch?pfe vergehen, ehe das Gute, dessen die Erde f?hig ist, sich entwickeln kann; nicht zu wissen, da? ein christlicher Geist, und wenn er auch in einem noch so kleinen Kreise von Liebe wirkt, in diesem Erdenleben sich selbst belohnende Arbeit genug finden kann! Aber ich wu?te es nicht, ach, ich wu?te es nicht!?
?Aber du warst immer ein guter Gesch?ftsmann, Jakob,? stotterte Scrooge zitternd, der jetzt anfing, das Schicksal des Geistes auf sich selbst anzuwenden.
?Gesch?ft!? rief das Gespenst, seine H?nde abermals ringend. ?Der Mensch war mein Gesch?ft. Das allgemeine Wohlsein war mein Gesch?ft; Barmherzigkeit, Vers?hnlichkeit und Liebe, alles das war mein Gesch?ft. Alles, was ich in meinem Gewerbe that, war nur ein kleiner Tropfen Wasser in dem weiten Ocean meines Gesch?ftes.?
Er hielt seine Kette vor sich hin, als ob dies die Ursache seines nutzlosen Schmerzes gewesen w?re, und warf sie wieder dr?hnend nieder.
?Zu dieser Zeit des schwindenden Jahres,? sagte das Gespenst, ?leide ich am meisten. Warum ging ich mit zur Erde blickenden Augen durch das Gedr?nge meiner Mitmenschen und wendete meinen Blick nie zu dem gesegneten Stern empor, der die Weisen zur Wohnung der Armut f��hrte? Gab es keine arme H��tte, wohin mich sein Licht h?tte leiten k?nnen??
Scrooge h?rte mit Entsetzen das Gespenst so reden und fing an gar sehr zu zittern.
?H?re mich,? rief der Geist. ?Meine Zeit ist fast vor��ber.?
?Ich will h?ren,? sagte Scrooge. ?Aber mache es gn?dig mit mir! Werde nicht hitzig, Jakob, ich bitte dich.?
?Wie es kommt, da? ich vor dich in einer dir sichtbaren Gestalt treten kann, wei? ich nicht. Viele, viele Tage habe ich unsichtbar neben dir gesessen.?
Das war kein angenehmer Gedanke. Scrooge schauderte und wischte sich den Schwei? von der Stirn.
?Es ist kein leichter Teil meiner Bu?e,? fuhr der Geist fort. ?Heute Nacht komme ich zu dir, um dich zu warnen, da? noch f��r dich eine M?glichkeit vorhanden ist, meinem Schicksal zu entgehen. Eine M?glichkeit und eine Hoffnung, die du mir zu verdanken hast.?
?Du bist immer mein guter Freund gewesen,? sagte Scrooge. ?Ich danke dir.?
?Drei
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