laut und mit ihr jede Klingel des Hauses.
Das mochte eine halbe Minute oder eine Minute gedauert haben, aber es schien eine Stunde zu sein. Die Klingeln h?rten gleichzeitig auf, wie sie gleichzeitig angefangen hatten. Dann vernahm man ein Klirren, tief unten, als ob jemand eine schwere Kette ��ber die F?sser in des Weinh?ndlers Keller schleppe. Jetzt erinnerte sich Scrooge geh?rt zu haben, da? Gespenster Ketten schleppen sollten.
Die Kellerth��r flog mit einem dumpfdr?hnenden Schall auf und dann h?rte er das Klirren viel lauter auf der Hausflur unten; dann wie es die Treppe herauf kam; und dann wie es gerade auf seine Th��r zukam.
?'s ist dummes Zeug,? sagte Scrooge. ?Ich glaube nicht dran.?
Aber doch ver?nderte er die Farbe, als es, ohne zu verweilen, durch die schwere Th��r und in das Zimmer kam. Als es herein trat, flammte das sterbende Feuer auf, als ob es riefe, ich kenne ihn, Marleys Geist! und sank wieder zusammen.
Dasselbe Gesicht, ganz dasselbe. Marley mit seinem Zopf, seiner gew?hnlichen Weste, den engen Hosen und hohen Stiefeln; die Quasten der letztern standen zu Berge, wie sein Zopf und seine Rocksch??e und das Haar auf seinem Kopfe. Die Kette, welche er hinter sich her schleppte, war um seinen Leib geschlungen. Sie war lang und ringelte sich wie ein Schwanz; und war, denn Scrooge betrachtete sie sehr genau, aus Geldkassen, Schl��sseln, Schl?ssern, Hauptb��chern, Kontrakten und schweren B?rsen aus Stahl zusammengesetzt. Sein Leib war durchsichtig, so da? Scrooge durch die Weste hindurch die zwei Kn?pfe hinten auf seinem Rock sehen konnte.
Scrooge hatte oft sagen geh?rt, Marley habe kein Herz im Leibe, aber er glaubte es erst jetzt.
Nein, er glaubte es selbst jetzt noch nicht. Obgleich er das Gespenst durch und durch und vor sich stehen sah; obgleich er den k?ltenden Schauer seiner totenstarren Augen f��hlte und selbst den Stoff des Tuches erkannte, welches um seinen Kopf und sein Kinn gebunden war und das er fr��her nicht bemerkt hatte, war er doch noch ungl?ubig und str?ubte sich gegen das Zeugnis seiner Sinne.
?Nun,? sagte Scrooge, kaustisch und kalt wie gew?hnlich, ?was wollt Ihr??
?Viel!? Das war Marleys Stimme.
?Wer seid Ihr??
?Fragt mich, wer ich war.?
?Nun, wer waret Ihr?? sagte Scrooge lauter.
?Als ich lebte, war ich Euer Compagnon, Jakob Marley.?
?K?nnt Ihr Euch setzen?? fragte Scrooge, ihn zweifelnd ansehend.
?Ich kann es.?
?So thut's.?
Scrooge that die Fragen, weil er nicht wu?te, ob ein so durchsichtiger Geist sich werde setzen k?nnen, und f��hlte die Notwendigkeit einer unangenehmen Erkl?rung, wenn es ihm nicht m?glich w?re. Aber der Geist setzte sich auf der andern Seite des Kamins nieder, als wenn er es gewohnt w?re.
?Ihr glaubt nicht an mich?? sagte der Geist.
?Nein,? sagte Scrooge.
?Welches Zeugnis wollt Ihr, au?er dem Eurer Sinne, von meiner Wirklichkeit haben??
?Ich wei? nicht,? sagte Scrooge.
?Warum glaubt Ihr Euren Sinnen nicht??
?Weil sie eine Kleinigkeit st?rt,? sagte Scrooge. ?Eine kleine Unp??lichkeit des Magens macht sie zu L��gnern. Ihr k?nnt ein unverdautes St��ck Rindfleisch, ein K?serindchen, ein St��ckchen schlechter Kartoffel sein. Wer Ihr auch sein m?gt, Ihr habt mehr vom Unterleib, als von der Unterwelt an Euch.?
Es war nicht eben Scrooges Gewohnheit, Witze zu machen, auch f��hlte er eben jetzt keine besondere Lust dazu. Die Wahrheit ist, da? er sich bestrebte lustig zu sein, um sich zu zerstreuen und sein Entsetzen niederzuhalten; denn die Stimme des Geistes machte selbst das Mark seiner Knochen erzittern.
Nur einen Augenblick schweigend diesen starren, toten Augen gegen��ber zu sitzen, w?re halber Tod gewesen, das f��hlte Scrooge wohl. Auch war es so grauenerregend, da? das Gespenst seine eigene h?llische Atmosph?re hatte. Scrooge f��hlte sie nicht selbst, aber doch mu?te es so sein; denn obgleich das Gespenst ganz regungslos dasa?, bewegten sich seine Haare, seine Rocksch??e und seine Stiefelquasten wie von dem hei?en Dunst eines Ofens.
?Ihr seht diesen Zahnstocher,? sagte Scrooge, aus dem eben angef��hrten Grunde seinen Angriff sogleich wieder beginnend und von dem Wunsche beseelt, wenn auch nur f��r einen Augenblick den starren, eisigen Blick des Gespenstes von sich abzuwenden.
?Ja,? antwortete der Geist.
?Ihr seht ihn ja nicht an,? sagte Scrooge.
?Aber ich sehe ihn doch,? sagte das Gespenst.
?Gut,? erwiderte Scrooge. ?Ich brauche ihn nur hinunterzuschlucken und mein ganzes ��briges Leben hindurch verfolgen mich eine Legion Kobolde, die ich selbst erschaffen habe. Dummes Zeug, sag' ich, dummes Zeug!?
Bei diesen Worten stie? das Gespenst einen schrecklichen Schrei aus und lie? seine Kette so grauenerregend und f��rchterlich klirren, da? Scrooge sich fest an seinen Stuhl halten mu?te, um nicht in Ohnmacht herunterzufallen. Aber wie wuchs sein Entsetzen, als das Gespenst das Tuch von dem Kopf nahm, als w?re es ihm zu warm im Zimmer, und die Unterkinnlade auf die Brust herabsank.
Scrooge fiel auf die Kniee nieder und schlug die H?nde vors Gesicht.
?Gnade!? rief er. ?Schreckliche Erscheinung, warum verfolgst du mich??
?Mensch mit der irdisch gesinnten Seele,? entgegnete der Geist, ?glaubst du an mich, oder nicht??
?Ich glaube,? sagte Scrooge, ?ich mu? glauben. Aber warum wandeln Geister auf Erden und warum kommen sie zu mir??
?Von jedem
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