Schlange verfolgt.)
K?nig. Keine Rettung! Hilft denn niemand?
(Er flieht ��ber die Br��cke und verschwindet auf Der linken Seite des Hintergrundes.)
Zanga. Herr, den Speer nun angefa?t! Rasch zum Wurf mit kluger Hast.
Der K?nig (tritt fliehend vom Hintergrunde her links auf. Er eilt nach vorn, w?hrend Rustan rechts, Zanga links im Mittelgrunde sich gestellt haben). G?tter! G?tter! Kein Erbarmen?
(Er sinkt besinnungslos am Felsensitze nieder.)
Zanga. Werft und trefft!
Rustan (wirft den Speer nach dem noch nicht sichtbar gewordenen Untier).
Zanga. Verfehlt! Nun, Herr, Braucht die Beine, nehmt Euch Raum, Ich erklettr' indes den Baum.
(Im Begriffe, die auf der linken Seite stehende Palme zu erklettern.) (W?hrend die Schlange links im Hintergrunde zum Teil sichtbar wird und Rustan nach dem Vorgrunde rechts flieht, erscheint auf dem daselbst vorspringenden Felsen ein Mann in einen braunen Mantel geh��llt mit gehobenem Wurfspie?.)
Der Mann auf dem Felsen. Schlechte Sch��tzen!
(Er wirft und heftet, durchbohrend, die Schlange an den Boden.)
Topp!
(Herablachend.)
Ha, ha! Schlechte Sch��tzen! lernt erst treffen!
(Verschwindet von der H?he.)
Zanga (vom Baum herabsteigend). Was war das?--He, liegt die Schlange?
Rustan. Nicht durch mich.
Zanga. Nu, desto schlimmer! Und doch gut, da? sie nur liegt.
(Zu dem Hingesunkenen tretend.)
Herr, das ist ein reicher Mann! Wohl ein F��rst, vielleicht ein K?nig. Zieltet besser Ihr ein wenig, Zahlten Ehren Euch und Gold.
Rustan. Wirst du, Gl��ck, mir nimmer hold?
Zanga. Seht die Perlen, das Geschmeide!-- Herr, und seid Ihr sicher auch, Da? nicht Ihr, da? jener andre Hingestreckt das grimme Tier? Eure Lanze traf.
Rustan. Nicht meine.
Zanga. Und wo ist er, dieser andre? Warum steigt er nicht hernieder, Pfl��ckt die Fr��chte seiner Tat?
(Gegen den Felsen emporrufend.)
Mann vom Felsen, Mann vom Berge, Komm herunter, sprich mit uns! Seht, er kommt nicht, war wohl nie. Wo auch sollt' er sein und weilen? Ringsherum auf viele Meilen Kein Lebendiger als wir.
(Bei dem am Boden Liegenden.)
Hu, am Turban, seht, die Krone! Ich verwette Hals und Hand, 's ist der F��rst von Samarkand. T?uschung, Augentrug das Ganze, Herr, ich sah es, Eure Lanze Streckte jenes Tier in Sand.
Rustan. Der war's, der am Felsen stand.
Zanga. Nun, zum Henker! Noch einmal: Mann vom Berge, komm herunter! Zeige dich zu dieser Frist; Sonst negier ich frisch und munter, Leugne, da? du warst und bist. Seht, er kommt nicht, seht, er war nie. Schaut umher doch in der Runde, Niemand kann sich da verbergen; Rings der Felsen abgeschnitten, Auf dem Felsen selber niemand.
Rustan. Doch ich sah ihn.
Zanga. Saht und seht! Herr, Ihr hattet Furcht, gesteht! Und der Schrecken, wild und wilder, Zeigt gar sonderbare Bilder. Hier ein Mann im F��rstenschmuck, Leichenbla? in Sand gebettet, Und Ihr seid's, der ihn gerettet. Nehmt die Gabe des Geschickes, Und glaubt nur, der heut'ge Tag Ist der Anfang unsers Gl��ckes.
(H?rnerklang in der Ferne.)
H?rt Ihr fernen H?rnerklang? Zweifelt nur nicht ewig lang! Ihr erlegtet jenes Tier; Scho? ein andrer, scho?t auch Ihr. Wir sind zwei hier gegen einen; Wag er nur, es zu verneinen!
Der Gerettete (sich emporrichtend). H?rnerschall!--Ha, und wo bin ich?
Zanga (zu Rustan). Ha, nun gilt's!
(Zum Fremden.)
Herr, unter Freunden. Edler F��rst! vielleicht wohl mehr noch? Hochgeehrt nach Rang und Stande.
Der Fremde (der aufgestanden ist). Ich bin K?nig dieser Lande.
Zanga (kniend). Herr, dein Knecht--
(Rustan l??t sich in einiger Entfernung aufs Knie nieder.)
K?nig. Und jenes Tier? Blutig, tot, liegt's dort am Boden. Meine Retter!
(Zu Zanga.)
Du?
(Auf Rustan zugehend.)
Nein, du!
Zanga. Herr, Ihr habt es gut erraten!
(Auf Rustan zeigend.)
Jener war's. Ein t��cht'ger Wurf, Stracks hinein durch Herz und Lungen, Und es hatte ausgerungen.
Rustan. Herr, verzeiht--
Zanga. 's ist wohl verziehn!
Rustan. Wenn noch Zweifel--
Zanga. Ob wir leben? Ob dort jenes tot genug?
(Leise.)
Nun, zum Henker, seid doch klug!
(Wiederholter H?rnerschall.)
K?nig. Ha, sie rufen, meine Lieben, Suchend, wo ihr Hort geblieben. Hier, Getreue! hier der Ort!
(Er geht in die Mitte der B��hne zur��ck, wo er, antwortend, in ein an seiner H��fte h?ngendes Jagdhorn st??t.)
Rustan. Zanga, komm, und la? uns fort!
Zanga. Nach dem allen, Herr, und fliehn? Jetzt, da unsre Bohnen bl��hn?
Rustan. Nimmer sollst du mich ber��cken, Mich mit fremder Tat zu schm��cken. Und doch k?nnt' ich's auch nicht sehn, Erst gepriesen, erst gehuldigt, Zager Feigheit dann beschuldigt, Einem andern nachzustehn.
(Nach wiederholtem H?rnerruf kommt nun das Gefolge des F��rsten. G��lnare, seine Tochter, an der Spitze.)
G��lnare. Vater! Vater!
K?nig. Oh, mein Kind!
(Sie st��rzen sich in die Arme.)
Zanga (zu Rustan). Schaut nur, schaut! Seht halb Euch blind! Gold und Spangen, Perlen, Kleider, Seht der Hoheit Vollgewalt.
Rustan. Zanga, jene Lichtgestalt, Sich um seinen Nacken schmiegend, Weich in Vaterarmen liegend. Wie sie atmet, wie sie gl��ht, Jede Fiber wogt und bl��ht. Nun weist her auf mich sein Blick, Danket mir der Rettung Gl��ck. Zanga, nun nicht mehr zur��ck! W?r's am Rand mit meinen Tagen; (Ich) hab jenes Tier erschlagen.
K?nig. Ja, mein Kind, ein Raub des Todes, Wenn nicht dieser J��ngling war; Sieh, so nahe die Gefahr.
(Auf das erlegte Tier weisend.)
G��lnare (mit der Hand die Augen bedeckend). Ah!
K?nig. Entfernt dies Schreckbild!
G��lnare. Nein! Stark, entschlossen will ich sein.
(Nach vorn kommend.)
Glaub nur nicht, mein edler Fremdling, Da?, ein schwach erb?rmlich Weib, Hinter dir so fern ich
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