B��gel sa?, hob der alte Hausmeister den kleinen Kuno zu ihm auf den Sattel und sagte: 'Verge?t den Sohn der guten Gr?fin nicht!' Der Vater schlo? die Arme um sein Kind und ritt mit ihm Berg auf und ab, bis die Sonne hinabgesunken war; als sie aber bei der Heimkehr unter den Fenstem der Kapelle vor��ber ritten, in der die gr?flichen Grabgew?lbe waren, da lie? er sein Ro? langsamer gehen und raunte in das Ohr des Knaben: 'Vergi? ihrer nicht; denn Mutterliebe ist nur einmal der auf Welt!'--Als bei seinem Eintritt in das Zimmer der W?chnerin die Wartefrau den Neugeborenen in seine Arme legte, ��berfiel ihn aufs neue das Heimweh nach der Toten, und er wu?te es pl?tzlich, da? sie doch allein die Frau seines Herzens gewesen war; der Knabe, obwohl sein eigen Blut, war ihm wie fremd, weil er nicht auch aus ihrem Blut war.--Die Augen der Gr?fin, welche bald sch?ner als je aus ihren Wochen erstanden war, ��bten f��rder keinen Zauber mehr auf ihn. Einsam ritt er durch die Felder; ein Wort des Meisters Cyprianus stand wie in dunkler Schrift vor seinen Augen: 'R��ckw?rts zu leben ist auch durch Gottes Hilfe nicht verg?nnt!'
Indessen wuchsen die beiden Knaben zusammen auf, und bald zeigte sich eine gro?e Liebe zwischen ihnen. Als der kleine Wolf erst mit ins Freie konnte, wurde Kuno sein Lehrer in allen K��nsten, die von den Knaben ge��bt werden. Er lie? ihn ��ber Felsen und auf B?ume klettern, er schnitzte ihm die Bolzen f��r seine kleine Armbrust und scho? mit ihm nach der Scheibe oder wohl gar nach dem unerreichbaren Raubvogel, der ��ber ihnen im Sonnenglanz revierte.
So war wieder einmal der Winter herangekommen, als eines abends ein Mann in der Uniform eines kaiserlichen Feldobristen mit seinem Diener in den Schlo?hof geritten kam.--Hager hat er gehei?en, und ein hagerer knochiger Mann soll es gewesen sein, mit eckiger Stim und kleinen grimmigen Augen; der struppige strohgelbe Bart--so hei?t es--habe ihm wie Strahlen vom Kinn und von den Nasenfl��geln abgestanden. Er nannte sich einen Vetter von dem ersten Gemahl der Gr?fin und war, wie er sagte, nur auf Besuch gekommen; aber er blieb von einer Woche in die andere und wurde allm?hlich als ein st?ndiger Hausgenosse angesehen.--Der Graf hatte sich anf?nglich um den Besuch gar nicht gek��mmert; aber der Obrist zeigte sich bald als einen Meister des edlen Waidwerks, und als der erste Schnee gefallen war, zogen die beiden M?nner zusammen in das Tannendickicht, und von nun an h?rte man fast t?glich das Toben der R��den und das 'Ho Ridoh' der J?ger durch den stillen Wald. Da eines Nachmittags bei einer Sauhatz t?nte das Hifthorn des Obristen aus einem entlegenen Talgrund, wohin er ohne Gefolge mit dem Grafen sich verloren hatte; und als der R��denmann und die J?ger, dem Ruf folgend, dort zusammentrafen, sahen sie das Wildschein verendet zwischen den Tannen liegen; daneben aber lag auch der Graf in seinem Blut. Der Obrist stand auf seinen Jagdspeer gelehnt, das Hifthorn in der Hand. 'Eure Saufedern taugen nichts', sagte er kurz, 'der Keiler hat sie abgeschlagen'; und als alle von Schreck gel?hmt dastanden, blitzte er sie mit seinen kleinen grimmen Augen an: 'Was steht ihr noch! Brecht Zweige zu einer Bahre und tragt euren Herrn ins Schlo?!' Und die Leute taten, wie er befohlen hatte.
Der Graf aber ist nicht wieder mit dem Oberst auf die Jagd gezogen. Denn als der alte Hausmeister den Reitknecht nach einem Arzt entsenden wollte, damit die Wunde untersucht w��rde, erhielt er den Bescheid, der Arzt sei nimmer n?tig, der Graf sei schon verschieden.
Und bald ruhte er im Grabgew?lbe bei seiner guten Gr?fin, und der kleine Kuno war ein vater- und mutterloses Kind. Der Obrist aber blieb nach wie vor im Schlosse, und die Gr?fin duldete es, da? unmerklich ein St��ck des Hausregiments nach dem andern in seine Hand ging. Das Gesinde murrte zwar, wenn er sie mit seiner scharfen Stimme anherrschte; aber sie wagten es gleichwohl nicht, sich dem grimmen Manne zu widersetzen.--Auch mit den beiden Knaben machte er sich zu schaffen. Eines Morgens, als Kuno in den Stall hinabkam, stand neben dem Rappen des Obersten ein kleines schwarzes Nordlandsro? mit roter goldgestickter Schabracke. 'Das ist dein eigen', sagte der Oberst, der mit hineingetreten war, 'klettere hinauf, so zeig ich dir, wie ein Mann zu Pferde sitzen mu?.' Bald sorgte er, da? auch der kleine Wolf ein Ro? bekam, und nun lehrte er die beiden Reiten nach den Regeln der Kunst. Nicht lange, so sah man den hagern Obristen auf seinem hochbeinigen Rappen zwischen den beiden Knaben auf ihren kleinen Nordlandsrossen ��ber die Felder reiten. Aber seltsame Reden waren es, die er dabei mit ihnen f��hrte. Wenn sie, wie es bei Kindern geschieht, einmal in Zank gerieten, so b��ckte er sich von seinem hohen Rappen und fl��sterte dem ?ltem zu: 'Du bist der Herr; vom Hof
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