Es ist ein F��chschen mit goldr?tlichem Haar, wie sie den M?nnern, besonders den ?lteren, so gef?hrlich sind. Ich habe sie mir oft drauf angesehen; wie sie den Kopf so leicht zur��ckwirft, und wie der Mund so s��? und hinterh?ltig l?chelt und das goldfarbige Haar in freien Liebeslocken ��ber den wei?en Nacken weht, da h?tte vielleicht auch ein k��hleres Blut als das des guten Grafen nicht zu widerstehen vermocht.--Ich will nur das noch sagen, sie ist eine junge Wittib gewesen; und soll ein Kind aus dieser ersten Ehe, ein T?chterlein, bei den Verwandten ihres verstorbenen Gemahls in der Kaiserstadt zur��ckgelassen haben. So viel ist gewi?, auf das Schlo? hier ist diese Tochter nie gekommen."
Nun aber! Endlich rasselten die Wagen in den Schlo?hof; und das versammelte Gesinde sah staunend zu, wie der Graf und eine fremdredende Kammerjungfer der Dame aus dem Wagen halfen. Und als sie nun in ihrem mandelfarbenen Seidenkleid mit leichtem Kopfneigen die Treppe emporschritt, da h?rte ihr feines Ohr manch leis gerauntes Wort ��ber die Sch?nheit der neuen Herrin.
Erst als die Dame in der T��r verschwunden war, kam aus dem nachfolgenden Gesindewagen der kleine Kuno hervorgeklettert. "Ei, Junker", rief eine rotwangige Magd ihm zu, "habt Ihr eine sch?ne Mutter jetzt!" Aber der Knabe runzelte die Stirn und sagte trotzig: "Es ist nicht meine Mutter!" Und der alte Hausmeister, der eben von der Begleitung der Herrschaft zur��ckkam, sagte finster zu der Dirne: "Siehst du denn nicht, da? das der Sohn der guten Gr?fin ist!" Und dem Knaben z?rtlich in die blauen Augen sehend, nahm er ihn auf seinen Arm und trug ihn in sein v?terliches Haus.
Dort wartete denn von nun an die fremde Frau. Das Gesinde pries ihre Leutseligkeit, und die Armen im Dorf meinten bald, sie habe eine noch freigebigere Hand als die Verstorbene; nur auf die Kinder sehe sie gar nicht, und auch seine Not k?nne man ihr so nicht klagen wie einst der guten Gr?fin.--W?hrend sie aber die meisten der Schlo?bewohner mit ihrer Sch?nheit bestrickte, hatte der Hausmeister nur kalte Blicke f��r sie; es mi?fiel ihm, da? sie auch an Werktagen, wie er sagte, 'geschm��ckt wie eine Jesabel' einherging. Er traute den Liebkosungen nicht, womit sie zuweilen in seiner und des Grafen Gegenwart den kleinen Kuno ��bersch��ttete. Und auch den Knaben selbst gewann sie nicht damit; er hatte f��r sie nichts als ein schweigendes Anstarren; und wenn ihre Arme und Augen ihn loslie?en, so rannte er hinaus ins Freie, holte seine kleine Armbrust und scho? nach einem Holzvogel, den der Hausmeister ihm geschnitzt hatte; oder er sa? abends in der Stube seines alten Freundes und bilderte in einem gro?en Buch von den Freuden des edlen Waidwerks.--Der gute Graf aber sah nichts als die Sch?nheit seines Weibes. Wenn er in das Zimmer und ihr entgegen trat, so stand sie l?chelnd, bis er sie umfing; hatte sie der T��r den sch?nen Nacken zugewandt, so hob sie wohl das Handspieglein, das ihr an goldner Kette vom G��rtel herabhing, aus den Falten ihres Seidenrockes und nickte dem Eintretenden daraus entgegen.
Als aber das Fr��hjahr wiederkam, da befiel den Knaben ein Fieber, das er sich im feuchten Moose des Waldes geholt hatte, und er lag in unruhigem Krankenschlummer in seinen Kissen. Neben dem Bett stand der Stuhl der guten Gr?fin mit der geschnitzten Lehne und dem blauen Samtpolster, auf dem sie so oft vor dem Spiegel des Meisters Cyprianus gesessen hatte, einst als in der Fr��hlingsluft die Veilchend��fte zu ihr ins offene Fenster wehten. Jetzt bl��hten drau?en wieder einmal die Veilchen; aber der Stuhl stand leer. Die sch?ne Stiefmutter war zwar auch zugegen und sa? neben dem Grafen zu F��?en des kleinen Bettes; denn sie sah es wohl, wie der Vater um sein Kind sorgte, und wollte es an sich nicht fehlen lassen. Da rief der Knabe aus seinem Fieber: 'Mutter, Mutter!' und hob sich mit offenen Augen aus seinen Kissen. 'H?rst du, mein Gemahl!' sagte die sch?ne Frau, 'unser Sohn verlangt nach mir!' Als sie aber auf stand und sich zu ihm neigte, da streckte das Kind an ihr vorbei seine Arme nach dem leeren Stuhl der guten Gr?fin.
Der Graf erbla?te, und von dem Leid pl?tzlicher Erinnerung bezwungen, fiel er neben dem Bett seines Sohnes in die Knie. Die stolze Frau trat zur��ck, und indem sie heimlich die kleine Faust um ihren G��rtel ballte, verlie? sie das Gemach, um es nicht wieder zu betreten. Doch der Knabe wurde gesund auch ohne ihre Pflege.
Bald darauf, als drau?en die Rosenknospen ausschlugen, gena? die Gr?fin eines S?hnleins. Der Graf aber wu?te nicht, weshalb es ihm so schwer aufs Herz fiel, als der kleine Kuno ihm mit dieser Nachricht entgegensprang. Zwar lie? er auch jetzt sein Ro? aus dem Stall f��hren, um mit seinen Gedanken in die Heide hinaus zu reiten; aber nicht, um sie jubelnd ��ber Flur und See zu rufen. Als er eben im
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