und will es ihr hinauf sagen lassen, ohne sie nur einmal zu sehen. Uebrigens behalte ich mir's vor, bei einer andern Gelegenheit ihre n?here Bekanntschaft zu machen. Ich sch?tze den Bruder zu sehr, um die Schwester nicht zu lieben, wenn sie h��bsch ist, versteht sich. (Ab.)
Dritter Auftritt.
Dorsigny. Champagne.
Dorsigny. Zum Gl��ck brauche ich seinen Beistand so gar n?thig nicht--Es ist mir weniger um das Verbergen zu thun--denn vielleicht f?llt es Niemand ein, mich zu verfolgen--, als um meine liebe Cousine Sophie wieder zu sehen.
Champagne. Was Sie f��r ein gl��cklicher Mann sind, gn?diger Herr! --Sie sehen Ihre Geliebte wieder, und ich (seufzt) meine Frau! Wann geht's wieder zur��ck ins Elsa?--Wir lebten wie die Engel, da wir f��nfzig Meilen weit von einander waren.
Dorsigny. Still! Da kommt meine Schwester!
Vierter Auftritt.
Vorige. Frau von Mirville.
Fr. v. Mirville. Ah! Sind Sie es? Sei'n Sie von Herzen willkommen!
Dorsigny. Nun, das ist doch ein herzlicher Empfang!
Fr. v. Mirville. Das ist ja recht sch?n, da? Sie uns so ��berraschen! Sie schreiben, da? Sie eine lange Reise vorh?tten, von der Sie fr��hestens in einem Monat zur��ck sein k?nnten, und vier Tage darauf sind Sie hier.
Dorsigny. Geschrieben h?tt' ich und an wen?
Fr. v. Mirville. An meine Tante! (Sieht den Champagne, der seinen Mantel ablegt.) Wo ist denn aber Herr von Lormeuil?
Dorsigny. Wer ist der Herr von Lormeuil?
Fr. v. Mirville. Ihr k��nftiger Schwiegersohn.
Dorsigny. Sage mir, f��r wen h?ltst du mich?
Fr. v. Mirville. Nun, doch wohl f��r meinen Onkel!
Dorsigny. Ist's m?glich! Meine Schwester erkennt mich nicht!
Fr. v. Mirville. Schwester? Sie--mein Bruder?
Dorsigny. Ich--dein Bruder.
Fr. v. Mirville. Das kann nicht sein. Das ist nicht m?glich. Mein Bruder ist bei seinem Regiment zu Stra?burg, mein Bruder tr?gt sein eigenes Haar, und das ist auch seine Uniform nicht--und so gro? auch sonst die Aehnlichkeit-Dorsigny. Eine Ehrensache, die aber sonst nicht viel zu bedeuten haben wird, hat mich gen?thigt, meine Garnison in aller Geschwindigkeit zu verlassen; um nicht erkannt zu werden, steckte ich mich in diesen Rock und diese Perr��cke.
Fr. v. Mirville. Ist's m?glich?--O so la? dich herzlich umarmen, lieber Bruder--Ja, nun fange ich an, dich zu erkennen! Aber die Aehnlichkeit ist doch ganz erstaunlich.
Dorsigny. Mein Onkel ist also abwesend?
Fr. v. Mirville. Freilich, der Heirath wegen.
Dorsigny. Der Heirath?--Welcher Heirath?
Fr. v. Mirville. Sophiens, meiner Cousine.
Dorsigny. Was h?r' ich? Sophie soll heirathen?
Fr. v. Mirville. Ei freilich! Wei?t du es denn nicht?
Dorsigny. Mein Gott! Nein!
Champagne (n?hert sich). Nicht ein Wort wissen wir.
Fr. v. Mirville. Herr von Lormeuil, ein alter Kriegskamerad des Onkels, der zu Toulon wohnt, hat f��r seinen Sohn um Sophien angehalten--Der junge Lormeuil soll ein sehr liebensw��rdiger Mann sein, sagt man; wir haben ihn noch nicht gesehen. Der Onkel holt ihn zu Toulon ab; dann wollen sie eine weite Reise zusammen machen, um ich wei? nicht welche Erbschaft in Besitz zu nehmen. In einem Monat denken sie zur��ck zu sein, und wenn du alsdann noch da bist, so kannst du zur Hochzeit mit tanzen.
Dorsigny. Ach, liebe Schwester!--Redlicher Champagne! Rathet, helft mir! Wenn ihr mir nicht beisteht, so ist es aus mit mir, so bin ich verloren.
Fr. v. Mirville. Was hast du denn, Bruder? Was ist dir?
Champagne. Mein Herr ist verliebt in seine Cousine.
Fr. v. Mirville. Ah, ist es das?
Dorsigny. Diese ungl��ckselige Heirath darf nun und nimmermehr zu Stand kommen.
Fr. v. Mirville. Es wird schwer halten, sie r��ckg?ngig zu machen. Beide V?ter sind einig. das Wort ist gegeben, die Artikel sind aufgesetzt, und man erwartet blo? noch den Br?utigam, sie zu unterzeichnen und abzuschlie?en.
Champagne. Geduld!--H?ren Sie!--(Tritt zwischen Beide). Ich habe einen sublimen Einfall!
Dorsigny. Rede!
Champagne. Sie haben einmal den Anfang gemacht, Ihren Onkel vorzustellen! Bleiben Sie dabei! F��hren Sie die Rolle durch.
Fr. v. Mirville. Ein sch?nes Mittel, um die Nichte zu heirathen.
Champagne. Nur gemach! Lassen Sie mich meinen Plan entwickeln,--Sie spielen also Ihren Onkel! Sie sind nun Herr hier im Hause, und Ihr erstes Gesch?ft ist, die bewu?te Heirath wieder aufzuheben--Sie haben den jungen Lormeuil nicht mitbringen k?nnen, weil er--weil er gestorben ist--Unterdessen erh?lt Frau von Dorsigny einen Brief von Ihnen, als dem Neffen, worin Sie um die Cousine anhalten--Das ist mein Amt! Ich bin der Courier, der den Brief von Stra?burg bringt--Frau von Dorsigny ist verliebt in ihren Neffen; sie nimmt diesen Vorschlag mit der besten Art von der Welt auf; sie theilt ihn Ihnen als ihrem Eheherrn mit, und Sie lassen sich's, wie billig, gefallen. Nun stellen Sie sich, als wenn Sie aufs eiligste verreisen m��?ten; Sie geben der Tante unbedingte Vollmacht, diese Sache zu Ende zu bringen. Sie reisen ab, und den andern Tag erscheinen Sie in Ihren nat��rlichen Haaren und in der Uniform Ihres Regiments wieder, als wenn Sie eben spornstreichs von Ihrer Garnison herk?men. Die Heirath geht vor sich; der Onkel kommt stattlich angezogen mit seinem Br?utigam, der den Platz gl��cklich besetzt findet und nichts Besseres zu thun hat, als umzukehren und sich entweder zu Toulon oder in Ostindien eine Frau zu holen.
Dorsigny. Glaubst du, mein Onkel
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