Der Neffe als Onkel, by Friedrich Schiller
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Title: Der Neffe als Onkel
Author: Friedrich Schiller
Release Date: September, 2004 [EBook #6503] [Yes, we are more than one year ahead of schedule] [This file was first posted on December 25, 2002]
Edition: 10
Language: German
Character set encoding: ISO-8859-1
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK, DER NEFFE ALS ONKEL ***
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Dieses Buch wurde uns freundlicherweise vom "Gutenberg Projekt-DE" zur Verf��gung gestellt. Das Projekt ist unter der Internet-Adresse http://gutenberg2000.de erreichbar.
Friedrich Schiller.
Der Neffe als Onkel.
Lustspiel in drei Aufz��gen.
Aus dem Franz?sischen des Picard.
Personen.
Oberst von Dorsigny. Frau von Dorsigny. Sophie, ihre Tochter. Franz von Dorsigny, ihr Neffe. Frau von Mirville, ihre Nichte. Lormeuil, Sophiens Br?utigam. Valcour, Freund des jungen Dorsigny. Champagne, Bedienter des jungen Dorsigny. Ein Notar. Zwei Unterofficiere. Ein Postillon. Jasmin, Diener in Dorsigny's Hause. Drei Lakaien.
Erster Aufzug.
Erster Auftritt.
Valcour tritt eilfertig herein, und nachdem er sich ��berall umgesehen, ob Niemand zulegen, tritt er zu einem von den Wachslichtern, die vorn auf einem Schreibtisch brennen, und liest ein Billet.
"Herr von Valcour wird ersucht, diesen Abend um sechs Uhr sich im Gartensaal des Herrn von Dorsigny einzufinden. Er kann zu dem kleinen Pf?rtchen herein kommen, das den ganzen Tag offen ist. "--Keine Unterschrift!--Hm! Hm! Ein seltsames Abenteuer--Ist's vielleicht eine h��bsche Frau, die mir hier ein Rendezvous geben will?--Das w?re allerliebst.--Aber still! Wer sind die beiden Figuren, die eben da eintreten, wo ich hereingekommen bin?
Zweiter Auftritt.
Franz von Dorsigny und Champagne, beide in M?ntel eingewickelt. Valcour.
Dorsigny (seinen Mantel an Champagne gebend). Ei, guten Abend, lieber Valcour!
Valcour. Was? Bist du's, Dorsigny? Wie kommst du hieher? Und wozu diese sonderbare Ausstaffierung--diese Perr��cke und diese Uniform, die nicht von deinem Regiment ist?
Dorsigny. Meiner Sicherheit wegen.--Ich habe mich mit meinem Obristlieutenant geschlagen; er ist schwer verwundet, und ich komme, mich in Paris zu verbergen. Weil man mich aber in meiner eigenen Uniform gar zu leicht erkennt, so habe ich's f��rs sicherste gehalten, das Kost��m meines Onkels anzunehmen. Wir sind so ziemlich von einem Alter, wie du wei?t, und einander an Gestalt, an Gr??e, an Farbe bis zum Verwechseln ?hnlich und f��hren ��berdies noch einerlei Namen. Der einzige Unterschied ist, da? der Oberst eine Perr��cke tr?gt, und ich meine eignen Haare--Jetzt aber, seitdem ich mir seine Perr��cke und die Uniform seines Regiments zulegte, erstaune ich selbst ��ber die gro?e Aehnlichkeit mit ihm. In diesem Augenblick komme ich an und bin erfreut, dich so p��nktlich bei dem Rendezvous zu finden.
Valcour. Bei dem Rendezvous? Wie? Hat sie dir auch was davon vertraut?
Dorsigny. Sie? Welche sie?
Valcour. Nun, die h��bsche Dame, die mich in einem Billet hieher beschieden? Du bist mein Freund, Dorsigny, und ich habe nichts Geheimes vor dir.
Dorsigny (lachend). Die allerliebste Dame!
Valcour. Wor��ber lachst du?
Dorsigny. Ich bin die sch?ne Dame, Valcour.
Valcour. Du?
Dorsigny. Das Billet ist von mir.
Valcour. Ein sch?nes Quiproquo, zum Teufel!--Was f?llt dir aber ein, deine Briefe nicht zu unterzeichnen?--Leute von meinem Schlag k?nnen sich bei solchen Billets auf etwas ganz anders Rechnung machen--Aber da es so steht, gut! Wir nehmen einander nichts ��bel, Dorsigny--Also ich bin dein gehorsamer Diener.
Dorsigny. Warte doch! Warum eilst du so hinweg? Es lag mir viel daran, dich zu sprechen, ehe ich mich vor Jemand anderem sehen lie?. Ich brauche deines Beistands; wir m��ssen Abrede mit einander nehmen.
Valcour. Gut--Du kannst auf mich z?hlen; aber jetzt la? mich, ich habe dringende Gesch?fte-Dorsigny. So? Jetzt, da du mir einen Dienst erzeigen sollst?--Aber zu einem galanten Abenteuer hattest du Zeit ��brig.
Valcour. Das nicht, lieber Dorsigny. Aber ich mu? fort, man erwartet mich.
Dorsigny. Wo?
Valcour. Beim l'Hombre.
Dorsigny. Die gro?e Angelegenheit!
Valcour. Scherz bei Seite! Ich habe dort Gelegenheit, die Schwester deines Obristlieutenants zu sehen--Sie h?lt was auf mich; ich will dir bei ihr das Wort reden.
Dorsigny. Nun, meinetwegen. Aber thu' mir den Gefallen, meiner Schwester, der Frau von Mirville, im Vorbeigehen wissen zu lassen, da? man sie hier im Gartensaale erwarte--Nenne mich aber nicht, h?rst du?
Valcour. Da sei au?er Sorgen. Ich habe keine Zeit dazu
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